Translate

Montag, 30. Dezember 2013

Jahresrückblick 2013 und Schumi

Wie immer zwischen den Jahren und Dollerei und Juxraketen werde ich ein bisschen melancholisch. Viel zu schnell gehen die 365 Tage eines Jahres vorüber, und immer schneller, je älter man wird. War nicht erst Silvester 2012? Komisch eigentlich, warum das jeder so empfindet. Ich habe zumindest noch keinen Erwachsenen das Gegenteil behaupten hören.

Pixabay / StefleiFotografie

Mein Jahr 2013 war keines, das mir aufgrund glücklicher Ereignisse im Gedächtnis haften bleiben wird. Viel wahrscheinlicher geht es als das Jahr der Umbrüche und Veränderungen in meine persönlichen Annalen ein - ich bin kein großer Freund von beiden, auch wenn man an Herausforderungen bekanntlich wächst.

Privat und beruflich hat sich einiges getan, auf das ich - wenn ich ehrlich bin - gut hätte verzichten können. So schön berufliche Narrenfreiheit ist, vermisse ich doch ein bisschen die Routine eines geregelten Arbeitalltages. Momentan bin ich noch dabei, meinen Platz zu suchen im neuen Konzept. Man sagt ja, aus Krisen gehe man gestärkt hervor - entweder trifft das nicht auf jeden zu oder meine Krise ist noch nicht komplett überwunden. Aber immerhin ist das, was schlimm gewesen ist, weitgehend überstanden oder hat sich als Mücke anstatt eines Elefanten herausgestellt. Natürlich hat man an so manchem Brocken noch zu knabbern; insgesamt bin ich jedoch froh und vor allem dankbar, dass meine Lieben gesund sind.

Wie zerbrechlich und was für kostbare Güter Wohlbefinden und Gesundheit sind, hat mir u. a. der Skiunfall von Michael Schumacher gezeigt. Obwohl ich ihn nicht persönlich kenne, tat mir die Nachricht über seinen lebensbedrohenden Zustand weh und beschäftigt mich immer noch, mehr vielleicht als es sollte. Ich wünsche ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute und viel Kraft.

Auch an die Schwester einer Freundin denke ich oft, die dieses Jahr völlig unvermutet in eine Situation geraten ist, die Stärke von einem selbst erfordert und die Gnade unseres Schöpfers.

In diesem Sinn gehe ich mal mutig voran ins kommende Jahr (was bleibt mir anderes übrig? (O;) und hoffe auf ein leichteres, freudigeres als das letzte. In der Hauptsache wünsche ich mir einfach mehr Unbeschwertheit, die ich irgendwie und irgendwo zwischen 2010 und 2013 verloren habe.





Samstag, 28. Dezember 2013

Neues Jahr - neuer Platz. Für ein schmuckes Familienerbstück

Ein Beitrag in eigener Sache. Ich muss mich von einem Erbstück meiner Oma trennen. Leicht fällt mir das nicht, weil ich das zweiteilige Wohnzimmerbuffet aus Nussbaumholz immer noch schön und vor allem originell  finde. Die Krux dabei: es steht überall im Weg herum.




Der Stil (späte 1950er / frühe 1960er Jahre) passt nicht in meine viktorianisch anmutende Wohnung, so dass das edle Stück - übrigens ein Unikat meines Großvaters, der Schreiner war - zuerst ein Dasein im Keller und nun in einer Art Abstellkammer fristet. Trotzdem: ich habe es sehr gern gehabt und fände es schön, wenn es in gute Hände käme respektive an jemanden, der es zu schätzen weiß und nicht auf billige Massenware Made in China aus ist. Es ist ziemlich schwer, aber wie gesagt, man kann es auseinandernehmen.

Mein Vater bietet es auf ebay an, zum Startpreis von einem Euro. Um ehrlich zu sein, es täte mir leid, es zu diesem Preis weggeben zu müssen... obwohl es mir nach einiger Überredungskunst von seiten meiner Familie einleuchtet, dass es in beiden Wohnungen einfach zu dominant wirkt.

Es hat nur minimale Gebrauchsspuren, noch alle Schlüssel und Böden und einen kleinen Spiegel über der linken Schublade. Die verzierten Glasfenster sind verschiebbar. Früher hatte ich dahinter meine Porzellankatzen-Sammlung aufbewahrt. Der untere Schrank ist in zwei Fächer aufgeteilt und wurde von mir als Stauraum für große Brettspiele genutzt, während im oberen hauptsächlich Bücher und DVDs untergebracht waren.

Ich würde mich sehr freuen, wenn sich ein neuer, netter Besitzer findet, der es so in Ehren hält wie ich.



Freitag, 27. Dezember 2013

Sherlock returns!

ENDLICH! Nach zweijähriger Durststrecke für die Fans der BBC-Serie kehrt Sherlock am Neujahrstag auf den (britischen) Bildschirm zurück! Einen Auftakt und Vorgeschmack auf die dritte Staffel gab es bereits am 24. Dezember mit der Mini-Episode "Many happy Returns", über die ich ehrlich gesagt nicht so glücklich war. Es kommt mir eigenartig vor, dass Sherlock John Watson über eine Videobotschaft "aus der Gruft" seine Rückkehr ankündigt. Ich meine, wo bleibt denn da der große Überraschungsmoment für den trauernden John? Auf der Strecke doch.

 


Aber vielleicht kann man die erste Folge auch ohne das im Hinterkopf genießen. Erlesene Testzuschauer haben jedenfalls einhellig befunden, dass man das unerwartete Wiedersehen zwischen Arzt und Detektiv nicht besser hätte machen können. Bin sehr gespannt - vor allem, wie Sherlock John seinen angeblichen Abgang vom Dach des St. Bart's Krankenhauses erklärt. Was er in der Zwischenzeit ohne John gemacht hat, wird wohl aus der Mini-Ep ersichtlich. Fürs Bienenzüchten in Surrey und sich dort aufs Altenteil zurückzuziehen, ist Benny-Sherlock eben zu energetisch...

Wer danach sucht, findet viele Spoiler über die kommende Staffel im Internet. Ich möchte hier gar keine posten, obwohl ich gegen den einen oder anderen Hinweis oder Infos nichts einzuwenden habe. Schade finde ich, dass Sherlocks Erzfeind Moriarty nicht mehr mit von der Partie ist. In der ersten Folge wird wohl in Rückblenden erklärt, wie genau Sherlock den von Moriarty erzwungenen Sturz überlebt hat, aber leider wird der geniale Andrew Scott von einem Bösewicht (oder zwei) ersetzt, der meiner Meinung nach nicht halb so gefährlich und bedrohlich wirkt. Aber bevor ich kritisiere, sollte ich es mir erst anschauen, gell? Trotzdem: verglichen mit Moriarty wirkt der Professoren-Look des Neuen irgendwie altbacken, und ich werde den gelangweilten Kindskopf vermissen.

John Watson ist nach einer siebenmonatigen Trauer-Witwenzeit übrigens auch nicht untätig geblieben (Spoiler?), und genau genommen war er ja derjenige der beiden, der hin und wieder einen Abstecher in die *weibliche* Psyche und vor allem Physis macht, um seine Hormone in Schuss zu halten - für Sherlock praktisch undenkbar und so fremd wie die Tatsache, dass die Erde um die Sonne kreist: Der gute John lernt eine neue Liebe kennen, die ihm über den angeblichen Tod Sherlocks hinweghilft. Witzigerweise gespielt von Martin Freemans Lebenspartnerin Amanda Abbington. Ein Happy End wird es für das innig vertraute Paar nicht geben, das darf ich als Leser der Holmes-Geschichten schon mal prophezeien. Aber es hätte irgendwie ja auch nicht in eine so ungewöhnliche Männerfreundschaft gepasst, oder?

Die graue Maus und Pathologin Molly Hooper ist natürlich wieder ebenso dabei wie Polizeichef Lestrade und sein ewig über Sherlock nörgelnder Assi Anderson. Der hat jetzt im Gesicht zu viel, was Lestrade auf dem Kopf zu wenig hat. Apropos: Gesichtsbehaarung spielt wohl eine wichtige Rolle, zumindest in der ersten Folge, in der sich John Watson aus Gram einen biederen Schnauzer hat stehen lassen. Was mit dem geschieht, bleibt nicht lange ein Geheimnis: dem heimgekehrten Sherlock missfällt er - also ab damit. Und damit Sherlock bleibt, tut der treue Watson wirklich alles. Aber ehrlich gesagt: ohne sieht er auch einfach smarter aus (wenn schon nicht jünger^^). Und natürlich darf auch Mrs. Hudson / Una Stubbs nicht fehlen, die gute Seele der Baker Street.

Wann der deutsche Ausstrahlungstermin ist, steht noch nicht fest. Ich schätze aber, es dauert nicht sehr lange, da Sherlock eine Serie ist, die sich hauptsächlich durch Merchandise-Artikel und DVD-Kollektionen finanziert. Für den US-Markt und Großbritannien ist die komplette Staffel auf DVD bereits für Mitte Februar geplant. Ich freu' mich schon drauf!






Dienstag, 24. Dezember 2013

Merry Christmas! / Weihnachtsgrüße



Allen meinen Lesern, Nicht-Lesern, Blogger-Kollegen, Cumberbabes und *normalen* verrückten Menschen wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest.

Auf dass 2014 noch schöner und besser für euch wird
und viele angenehme Überraschungen bereit hält!

To all my followers, non-followers, fellow bloggers, Cumberbabes and *regular* crazy people a merry Christmas from the bottom of my heart!

May next year be even kinder and greater than last one with lots of pleasant surprises to come! 

~*~




Quelle Gedicht: Pinterest

Sonntag, 22. Dezember 2013

Ein Meisterwerk: Lawrence of Arabia / Lawrence von Arabien (1962)

Oh, ich liebe diesen Film! Und nein, ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass ich wegen Peter O'Toole voreingenommen bin (vielleicht ein bisschen...).




In erster Linie ist der Star des Films die Wüste. Unglaublich, wie jede Szene - wirklich jede, ich habe darauf geachtet - wie ein Gemälde wirkt.

Peter O'Toole als T. E. Lawrence ist eine tolle Wahl, und es scheint, als wäre ihm die Rolle des ambivalenten Kriegshelden auf den geschmeidigen, eleganten Leib geschneidert. Aber tatsächlich wurde sie ihm von US-Kollege Montgomery Clift weitervermittelt, der in den homosexuellen Tendenzen von Lawrence (im Film nur angedeutet) einen Zusammenhang zu seinen eigenen fürchtete. Briten sind da halt weniger zart besaitet... (O;

Die Riege damals großer und aufstrebender Hollywood-Stars gibt sich in "Lawrence von Arabien" die Klinke in die Hand;  auch eine Tatsache, die mich fasziniert. Ein junger wilder Omar Sharif an der Seite des noch wilderen Hitzkopfes  Auda Abu Tayi / Anthony Quinn zu sehen, dazwischen ein kultivierter, zurückhaltender Prince Faisal / Sir Alec Guiness ist für feinsinnige Cineasten schon ein besonderer Genuss.

Eindrucksvoll fand ich auch die Figur des türkischen Hauptmanns (José Ferrer), dem der arme Lawrence durch eigenes Verschulden und sein exotisch-kaukasisches Aussehen in die gierigen Hände fällt. Uh, da lief mir echt ein Schauer über den Rücken! Man hat irgendwie sofort gespürt, dass der Hauptmann nichts Gutes im Schilde führt und von dem britischen Offizier mehr als angetan war ("Your eyes are blue"), als er ihm das wallende Gewand von den schmächtigen, alabasterweißen Schultern reißt.

Die Szene der Folterung und anschließenden Vergewaltigung, von der der echte Lawrence in seinen Memoiren später schreibt, ist subtil und vor allem Letzteres natürlich nicht einmal angedeutet, sieht man von dem voyeuristischen Hüsteln des Hauptmanns hinter der halb geöffneten Tür ab. Trotzdem hinterlässt die Szene, als Sherif Ali / Omar Sharif den misshandelten Lawrence wortwörtlich aus dem Dreck zieht, einen beklemmenden Verdacht, der zur Gewissheit wird, als Lawrence sich bei der Einnahme des damals von den Türken besetzten Damaskus in einen Blutrausch steigert, der selbst den mit ihm kämpfenden Arabern Rätsel aufgibt - kannten sie ihren Anführer bisher doch eher diplomatisch und britisch-unterkühlt.

Bevor er sich jedoch als abgestumpfte, hirnlose Kampfmaschine bewähren soll, zieht Lawrence in letzter Minute die Reißleine, widersetzt sich den Befehlen von oben und kehrt nach England zurück.




Wie gesagt, ein großartiger Film, der nicht nur hervorragend unterhält und trotz der Überlänge von dreieinhalb Stunden nie langweilig wird. Er erzählt auch ein Stück Geschichte aus einer Zeit, die mich aus verschiedenen Gründen begeistert, brilliert mit einem exzellenten Cast und einer wahnsinnig guten orchestralen musikalischen Untermalung, welche die einzigartige Atmosphäre und die gigantische Wüste perfekt vertonen. Gekrönt natürlich von einem zuerst unbeholfen und täppisch erscheinenden Peter O'Toole, der im Lauf des Films eine Verwandlung zu einer fast überirdischen Lichtgestalt für die arabischen Stämme durchmacht, um sich wieder nach einem "gewöhnlichen" Leben zu sehnen.

Fazit: Nicht nur geschichtlich und vom ästhetischen Gesichtspunkt aus interessant, sondern zudem eine detailierte Charakterstudie eines Mannes, der bei allem politischen Individualismus an der andersartigen Mentalität der Araber scheiterte. Auch wenn er den geschichtlichen T. E. Lawrence und die damit verbundenen Ereignisse der Arabischen Revolte nicht ganz korrekt wieder gibt, sollte der Film in keiner anspruchsvollen Videothek fehlen.


Bewertung:
 






Dienstag, 17. Dezember 2013

Smaugs Einöde ~ für mich eher blöde



Gerade komme ich aus dem Kino und mache mich mal wieder unbeliebt. Für mich war der zweite Teil der Hobbit-Trilogie von Peter Jackson nämlich eine Riesenenttäuschung. Nichts, überhaupt gar nichts rechtfertigt meiner Meinung nach den Hype um den Film. Wären die tollen Landschaftsaufnahmen nicht gewesen und die schönen Städte in den Wäldern und am Wasser, ich wäre nach der ersten halben Stunde eingenickt. Die Spinnen hatten ja noch einen gewissen Grusel-Faktor, bei dem ich verschreckt die Äuglein zugekniffen und mit Popcorn um mich geschmissen habe, um sie mir vom Leib zu halten, aber (fast) alles andere habe ich im ersten Teil besser bzw. schon mal gesehen.

Eigentlich wollte ich mit den positiven Dingen anfangen. Das Unglück ist nur, dass es die in "Smaugs Einöde" kaum gab. Na schön, ich würde gerne wissen, in welchem Dojo die Elben ihre akrobatischen Kampfkünste erlernen und verfeinern und welches Glätteisen sie für ihre Wallemähnen verwenden. Orlando Bloom als Legolas und Lee Pace als sein Vater waren wirklich beeindruckend. Damit hat es sich aber auch schon.

Die erfundene "Liebesgeschichte" zwischen der Elbin Tauriel und dem komischen Zwerg war so überflüssig wie das Endlosgeschwätz der grottigen, mottigen Echse (irgendwann hätte ich ihr am liebsten die schlapprige Gurgel zugedrückt!), die in Sachen Hässlichkeit und Plumpheit dem Lindwurm Fuchur aus der Unendlichen Geschichte locker das Wasser reichen kann. Womit wir beim Hauptpunkt meiner Kritik angelangt wären: der Titelheld. Ich weiß nicht, ob es an der Synchronisation lag, oder ob Benny dem Vieh auch einen so unerträglich süffisanten und fast schon koketten Tonfall verleiht. So stellt man sich keinen gefährlichen Drachen vor, der dem bösen Sauron dient. Ehrlich gesagt, ich weiß auch nicht, ob ich Lust habe, es nachzuprüfen, sobald der Film auf DVD erscheint.

Und die Orks! Mir wurde schon richtig schlecht, wenn ich sie nur habe sehen müssen. Im ersten Teil mag das Schlachtengetümmel ja noch angebracht gewesen sein (obwohl ich mich auch da gelangweilt habe), aber jetzt war es einfach too much. Ich hatte den Eindruck, dass die drei Stunden halt irgendwie aufgefüllt werden mussten, und wenn es überflüssige Szenen sind, wenn juckt's? Mich.

Eine nicht minder unangenehme Überraschung war für mich Stephen Fry als der verlotterte Bürgermeister von Bree. Ich mag ihn einfach nicht, weder als Schauspieler noch als Rampensau. Zum Glück war seine Rolle dann eher klein. Zu groß dagegen die von Richard Armitage alias Thorin Eichenschild, der es fertig gebracht hat, dem zum Statisten verkommenen Hobbit die Schau zu stehlen mit markigen Sprüchen und Heldentum, das ihm aus jeder Pore trieft. Mal echt jetzt: für diese Miniauftritte als Stichwortgeber musste Martin Freeman extra nach Neuseeland reisen? Ich glaube, der wollte nur schönen bezahlten Urlaub machen. Vermutlich ist der anerkannte Frauenschwarm ein Superschauspieler - ich kenne ihn nur als Thorin und muss zu meiner Schande gestehen, dass ich ihn in dieser Rolle ziemlich lächerlich finde. Zu der Ehre des Schauspielers muss jedoch gesagt werden, dass wohl jeder mit Fleisch-Hand-Stulpen lächerlich wirkt.

Handlung, ach ja, die gab es auch ein bisschen. Teilweise sogar recht symbolträchtig, wenn man an die Geschichte und den uralten Streit um Land denkt. Als die Zwerge endlich ihr altes Reich wiedersehen, war das der Zeitpunkt im Film, der mich gerührt hat. Da habe ich sogar ein paar Tränchen verdrückt. Vertrieben zu werden und dann zurückzukehren, um festzustellen, wie sehr sich die Heimat verändert hat, ist wohl eine Situation, die jeder nachvollziehen kann.

Aber wenn noch einer sagt, Smaug sähe seinem aparten Sprecher ähnlich, dann fange ich an, eine Plaudertasche zu werden, bis ich denjenigen vom Gegenteil überzeugt habe oder Feuer spucke. Ach, und da fällt mir doch noch etwas Positives ein: der trockene Kommentar meiner Begleitung, als die Zwerge vor Smaugs Feuer flüchten: "Gleich gibt's Fruchtzwerge. Das kleine Steak für zwischendurch."


Bewertung: knappe
inkl. Elben-Bonus






Bildquelle: Pinterest


Montag, 16. Dezember 2013

Abschied von Peter O'Toole (1932 - 2013)

Als ich gestern von Peter O'Tooles unerwartetem Tod im Videotext erfuhr, hat mich das schon getroffen. Ich kann mich jetzt nicht als ausgesprochenen Fan bezeichnen, aber es gab eine Phase, in der ich mich ausführlich mit dem irischen Schauspieler befasst und auch viele seiner Filme angeschaut habe.

Lawrence von Arabien besitze ich immer noch auf DVD und würde den Film nie hergeben. Obwohl ich der über dreistündigen Handlung nie so ganz folgen konnte, fand ich die epische Musik, die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen der Wüste und besonders Peter O'Toole / Lawrence einfach unwiderstehlich und gigantisch gut. Wie blau seine Augen waren, und wie golden sein Haar! Dazu das Draufgängertum, in dem er Errol Flynn nicht unähnlich war (eine Persiflage an ihn folgt 1982 in der Klamotte "My favourite Year" - auch heißgeliebt von mir in meiner Peter O'Toole-Phase). 



Irgendwie macht es mich immer ein bisschen traurig, wenn alte Hollywood-Größen gehen. Sie wachsen halt nicht nach. Schauspieler mit dem Charisma eines O'Toole, Errol Flynn, Gene Kelly oder Gregory Peck findet man heutzutage nur noch vereinzelt, wenn überhaupt.

Auch die Geschichten, die die alte Garde der Schauspielrecken zu erzählen hatte, suchen wohl ihresgleichen. Peter O'Tooles Biografie zu lesen war für mich unterhaltsamer als jeder Abenteuerroman, auch wenn vielleicht einiges dazugedichtet wurde oder man im Lauf der Zeit Dinge verklärter oder dramatischer sieht, je nachdem, wie man sie sehen will.

Anfang des letzten Jahrhunderts aufzuwachsen, hat die Leute doch sehr geprägt. Es gab viele Verbote und Gebote, die man heute als lächerlich empfindet. Hängengeblieben ist bei mir, dass Peter O'Toole ein umerzogener Linkshänder war - man bezeichnete die linke Hand als die böse Hand - und aus diesem Grund bis ins Teenageralter im Schlaf das Bett nassgemacht hat. Aber selbst solche Geschichten beschreibt er mit einem Augenzwinkern. Okay, er hatte sicher auch dunkle Seiten - das Trinken war wohl eine davon. Was eben ein waschechter Ire ist...

Es hat mir trotzdem leid getan. Mit 81 Jahren ist man heute noch nicht wirklich alt oder lebenssatt. Peter O'Toole, der letztes Jahr seinen Abschied von der Theaterbühne bekannt gegeben hat, war es offenbar. "Ich habe die Leidenschaft verloren" soll er gesagt haben, und wenn ich ehrlich bin, ist das so ungefähr der traurigste Grund, um abzutreten. Verständlich zwar, aber wer sagt denn, dass sie nicht wiederkommen kann, die Leidenschaft?

ChinChin, Peter O'Toole. Du warst einer der Größten!

P.S. : Ich warte auf ein Biopic mit Tom Hiddleston in der Hauptrolle! (O;




 


Samstag, 14. Dezember 2013

Eine kleine Biografie von 2011


Diese Biografie stand eine Zeit lang auf dem Autorenportal Pagewizz. Es gibt sie dort nicht mehr, weil "persönliche" bzw. Erfahrungsberichte nicht mehr erwünscht sind (es sei denn Erfahrungsberichte über ein bestimmtes Produkt)  und Pagewizz sich mittlerweile als Plattform für professionelle Texter und Journalisten versteht. Für meine Schreibe ist da nicht mehr so wirklich Platz. No hard feelings...

Es fällt mir nicht ganz leicht, den Artikel hier einzustellen, doch er sagt viel über mich aus und hilft vielleicht einigen, mich besser zu verstehen. Außerdem hat er vielen Lesern Mut gemacht, die Ähnliches erlebt haben (leider konnte ich die Kommentare zum Bericht nicht mit hinüber retten).


~~~



Kinderzeit - auf den ersten Blick unbeschwert... aber prägend

 



Dieser Bericht wird ein bisschen persönlich. Ich hoffe, nicht zu sehr, denn ich neige dazu, meine Gefühle mit mir durchgehen zu lassen, wie mir die letzten anderthalb Jahre gezeigt haben, die alles andere als ein Honigschlecken waren. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass ich - eigentlich optimistisch, fröhlich und fantasievoll - ein recht komplizierter Mensch bin.

Von klein auf habe ich eine halbseitige Lähmung, verursacht durch eine Folgeerscheinung der unzähligen Impfungen, die ich als Frühchen über mich habe ergehen lassen müssen. Die Ärzte prophezeiten mir ein Leben im Rollstuhl oder bestenfalls auf Krücken. Überrascht habe ich alle, als ich nur etwas später als der Durchschnitt laufen lernte. Krankengymnastik, Beinschiene und Übungen zuhause gehörten zum Alltag, und ich glaube, dass daher meine Krankenhausphobie rührt, die ich nie überwunden habe. Glücklicherweise bin ich selten krank und brauche auch keine Medikamente, so dass ich mich als Kind und Teenager nicht sehr von meinen nicht behinderten Freundinnen und Freunden unterschied. Überhaupt: als behindert habe ich mich nie betrachtet. Alles, was andere Gleichaltrige machten, wollte ich auch tun und habe es durch eisernen Willen auch geschafft. Reiten, Schwimmen, Radfahren, am Sportunterricht teilnehmen... alles Dinge, an denen ich Spaß fand und die mir das Gefühl gaben, kein Außenseiter aufgrund einer körperlichen Einschränkung zu sein.

 

Der Ernst des Lebens...  beginnt nach der Grundschule


Nach der vierten Klasse kam ich aufs Gymnasium. Fast alle meine Freundinnen waren auf anderen Schulen, und ich hatte es schwer, Anschluss zu den neuen Klassenkameraden zu finden. Es gab Fächer, in denen ich gut war. Englisch, Deutsch und Religion. Das, was mir vorher sehr viel Freude gemacht hat, nämlich der Sportunterricht, wurde zur Qual. Früher bekam ich Anerkennung dafür, dass ich daran teilgenommen habe - jetzt wurde ich regelmäßig als Letzte für Mannschaftssportarten ausgewählt und bekam meine physischen Unzulänglichkeiten nicht nur von Mitschülern zu spüren. Fast schlimmer waren die Lehrer, die mir vorwarfen, mir die "Rosinen" herauszupicken, wenn mir etwas zu schwer schien, oder solche, die Hänseleien oder Handgreiflichkeiten keinen Einhalt geboten. Manche sahen meine Behinderung nicht und beschimpften mich als ungeschickt. Noten? Gab es in Sport nicht mehr. Selbst auf ein "Mit Erfolg teilgenommen" habe ich später vergebens gehofft. Wie sehr mich das Verhalten von damals verletzt hat, habe ich erst in jüngster Zeit rekapituliert und verstanden. Ich hoffe, dass man das heute auf Schulen anders handhabt.

Nach Abschluss der neunten Klasse verließ ich das Gymnasium, um die Mittlere Reife und anschließend eine Lehre als Einzelhandelskauffrau zu machen.


 

 Begabungen und Erfolge... sind nicht abrufbar


Mit meiner Familie habe ich ein Geschäft aufgebaut, das zu der Zeit, als ich es als Selbständige übernahm, ganz gut lief. Wir waren auf Ausstellungen, Fortbildungsseminaren und jagten jedem Trend in der Bastelbranche hinterher. Nebenbei habe ich ernsthaft das Schreiben angefangen und zwei Romane veröffentlicht. So weit, so gut.

Anfang 2010 machten sich erste Burn-Out-Erscheinungen bemerkbar. Beruflich hatte ich mich verausgabt, viel investiert, nicht viel zurückbekommen. Dazu kam die Enttäuschung, dass offenbar niemand Interesse an meinen Büchern zeigte. Die Meinung, ich schreibe halt "über Themen, die nicht so populär sind" fand ich als Entschuldigung ein bisschen dürftig. Natürlich gibt es auch positives feedback, was mir viel bedeutet hat. Trotzdem waren meine Unbeschwertheit und mein Selbstwertgefühl plötzlich wie weggeblasen. Ich hatte keinen Appetit mehr, war apathisch und mutlos und wollte oft gar nicht aufstehen, weil mir alles so sinnlos schien.

Als ich nur noch 45 Kilo wog und ein Schatten meiner selbst war, schleppte mich meine Mutter zum Arzt, der zugleich auch Psychotherapeut ist. Der stellte Perfektionismus, selbst auferlegten Leistungsdruck und ein straffes Bindegewebe fest (immerhin!). Gefallen hat mir mein Zustand selbst nicht. Dank meiner Familie, meinem Willen und nicht zuletzt meinem Glauben an Gott, den ich nie verloren habe, geht es mir heute wieder besser. Ich weiß, dass ich mich nicht anstrengen muss, um geliebt zu sein und zu werden.




Meine Schreibblockade macht mir immer noch zu schaffen, aber ich bin doch stolz auf das, was ich bisher erreicht habe. Demütigung und Verletzungen von Menschen sind schlimm und können sich wie in meinem Fall unbewusst durch das gesamte Leben ziehen. Daher bin ich froh, dass ich mein Problem erkannt habe und mir jetzt erst mal eine Pause gönnen darf. Alles andere wird sich finden.



Donnerstag, 12. Dezember 2013

Mord(s)-Weihnachten ~ Autorenlesung mit Lilo Beil

Gestern war eine Premiere für mich: Ich war zum ersten Mal auf einer Autorenlesung, die ich sogar selbst mitorganisiert habe und naturgemäß ziemlich nervös war, wie der Abend verlaufen würde. Unser WIRTHs-HAUS hat sich in den letzten Monaten stark gewandelt und ist nun ein Ort für Seminare, Raumvermietung und Veranstaltungen. Die erste große fand gestern Abend statt, und sie war wunderschön und rundum perfekt. Dazu trugen nicht nur der Glühwein (der ganz schön reinhaut bei mehr als einem Becher^^) und das eigens für die Lesung kreierte Gebäck bei - eine Art Mega-Dominostein mit Marzipan und einer Deko aus einem blutenden Herz. Sieht makaber aus, war aber superlecker! Und wahnsinnig originell. Darüber wurde viel gelacht.




Das Thema der Lesung lautete nämlich "Mord(s)-Weihnachten", da Lilo Beil aus ihren Büchern (u.a. auch Krimis) rund um Winter und Weihnachten vorlas. Ich muss sagen, ich war ordentlich beeindruckt, auch von der Moderation (Kompliment an Frank und seinen Einsatz an dieser Stelle, der das persönliche Treffen mit Lilo erst möglich gemacht hat)!

Erst mal hat Lilo das Ambiente total treffend gefunden - es gab sogar eine Geschichte am Glühweinstand und eine, in der ein dreiarmiger Kandelaber erwähnt wird - zwei davon hatten wir aufgestellt! Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass man sich während der Lesung ungezwungen von Tisch zum Buffet bewegen konnte, und vor allem, dass Lilo nicht nur vorgelesen, sondern gelegentlich eine Anekdote zu dem oft autobiografisch gefärbten Hintergrund erzählt hat. Während ihrem "Wunschzettel der Tiere" war das etwa zwanzigköpfige erlesene Publikum sogar zum Mitreimen aufgefordert.



Teilweise sind ihre Geschichten schon recht schwarzhumorig. Besonders die unschuldig wirkenden Stubentiger, über die sie, nebst Hunden, gerne schreibt, haben es faustdick hinter den Samtohren. Über Stanislaus und seine Instinkte beim Kosewort "Mausi" oder dem schönen französischen Frauennamen "Merle" war ich ja schon ein bisschen entsetzt. Gut, dass wir keine Katzenhasser eingeladen hatten, die es unbestreitbar gibt...

Auch während der Lesung gab es immer wieder Interaktion mit den Zuhörern, so dass man das Gefühl hatte, die Autorin mache sie zu verschwörerischen Mitwissern ihrer ausgeklügelten und hintersinnigen Geschichten. Zuweilen stimmten sie mich richtig nachdenklich. Einige hatten ein offenes Ende, und jeder konnte sich selbst ausdenken, ob die Story nun ein Happy End hat oder nicht.




Als Zugabe las sie aus "Maikäfersommer" vor (mit der Entschuldigung, dass im Sommer kein Weihnachten ist), und ich glaube, das war mein persönliches Highlight. Dort werden Ereignisse beschrieben, die sie so oder so ähnlich als Kind mit ihrer Familie erlebt hat. Und ist es nicht schön, aus einer Kindheit zu erfahren, die lange vor der eigenen stattgefunden hat? Für mich als Nostalgie-Fan hatte das einen ganz besonderen Charme. Und obwohl Lilo aus einer Pfarrersfamilie stammt, ging es in ihrem Haushalt offenbar nicht hyperfromm zu. Find' ich gut.

Nach der Lesung hat sie sich Zeit genommen, um Bücher zu signieren und sich gut gelaunt fotografieren zu lassen und nett in meine Kamera zu lächeln (Sorry für die teilweise schlechte Qualität - ich habe mit Blitz geknipst). Anschließend konnten wir "unter Kollegen" noch ein bisschen fachsimpeln, wobei wir herausgefunden haben, dass wir beide eine Vorliebe für Sherlock Holmes und die britische Literatur im Allgemeinen haben. Tatsächlich war Lilo Englischlehrerin!  "Das Bildnis des Grafen" hat sie sich für ihre Bekannte signieren lassen und wird ihr den Roman - nachdem sie ihn selbst gelesen hat - zu Weihnachten schenken.^^ Ein wirklich toller und gelungener Abend! So kann es gern weitergehen!





Freitag, 6. Dezember 2013

(Ge)wicht(el)ige Aufregung am Nikolaus

Schon seit Ende Oktober wuseln sie auf dem Büchertreff herum: die fleißigen Weihnachtswichtel. Sie stalken ihr zugeordnetes Wichtelkind, spionieren dessen Profil aus, ergründen den Buchgeschmack und Vorlieben bezüglich der essbaren Beigaben und / oder kleiner Dekogegenstände. Pünktlich zum Nikolaus (und der Deadline fürs Wichteln) kam mein Päckchen an (eher ein Paket!). Ich war völlig überwältigt und *flabbergasted* im positiven Sinn.



Am meisten wohl von einem Brief aus der Baker Street Nr. 221b in London, den mir Sherlock Holmes' Vermieterin Mrs. Hudson mit den besten Grüßen an meine Lieben durch die Zeiten schrieb. Das war so goldig und unübertroffen süß, dass ich vor Rührung fast geweint habe! Sherlock Holmes / Benedict Cumberbatch hatte keine Zeit für mich, aber dafür prangte sein Porträt nicht nur auf dem edlen Briefpaper, sondern auch auf dem Glas selbstgemachtem Christmas Pudding (mjam!), dem England-Geschenkpapier und - Tusch! - einer CD mit viktorianischen Weihnachtsliedern, die der Meister höchstpersönlich für mich ausgewählt hat.



Von den Leckereien darf ich gar nicht anfangen! Ich war soooo entzückt über den Eifer und der Mühe meines Wichtelchens. Ehrlich gesagt, ich mag Kekse und Plätzchen nicht so sehr - ich finde die meisten zu staubig oder zu süß. Die von Strandläuferin haben mich vom Gegenteil überzeugt! Ehrlich, das sage ich nicht nur, um ihr zu schmeicheln. Die Kekse nach altem viktorianischem Rezept (drei verschiedene Sorten) sind die Wucht mit drei Ausrufezeichen. Das war auch die einhellige Meinung meiner Familie... ich muss die tolle Hirsch-Metalldose ein bisschen unter Verschluss halten, damit ich noch was davon habe bis Weihnachten.^^




Besonders viel Mühe hat sich meine strandlaufende Wichtelmama auch mit den übrigen Kleinigkeiten gemacht. Die Teelichter wurden mit Wachsmalstiften in den Farben des Union Jack verziert, und es sind genau zwölf Stück - weil es nach englischer Tradition noch zwölf Tage bis Weihnachten sind! Gut, dass die Post keine Verspätung hatte (habe ich mich jetzt auch nicht verrechnet?^^).



Außer den erwähnten Dingen befand sich noch allerlei Tee, Schokotäfelchen, ein bunter Schokonikolaus, eine putzige getöpferte Maus, Zuckerstangen, Zimt und Orangenscheiben im Organzasäckchen und eine große Tasse "Keep Calm and Carry On" im Paket. Original aus London, wie mir der Herstellungsstempel verrät. Die kann ich am Abend jetzt mit der passenden Weihnachtsmusik gleich einweihen. Ach ja: Das Buch - die Hauptsache - wurde unter dem unverhofften Geschenkeregen fast ein wenig zur Nebensache. Aber nur fast. Es war - wie sich das für ein britisches Holmesian Päckchen gehört "The Sign of Four" in der BBC- Ausgabe. Heißa Juchee!
 



Liebe Strandläuferin, du hast mich ganz ganz ganz und superglücklich gemacht! Die Maus hat einen Ehrenplatz im Setzkasten, die Kekse schweben in akuter Lebensgefahr und das Buch ist viel schöner und griffiger als meine bisherigen Ausgaben der Serie! Ich kann dir nicht genug danken für die tollen und aufregenden Geschenke, mit denen du voll ins Schwarze getroffen hast!

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Ich hyper-aquarelliere!

Im Rahmen der Malkurse, die im November angelaufen sind und abwechselnd als Tages- oder  Wochenseminar in unserem ehemaligen Laden stattfinden, habe ich ein neues Hobby für mich entdeckt: Das Malen mit Aquarellfarben. Ich dachte bisher immer, dass das nichts für mich ist. Man hat keine oder kaum Kontrolle über den Farbverlauf, kann nichts verbessern und wenig nachträglich bearbeiten, und außerdem haftet in meiner Vorstellung dem Aquarellieren irgendwie etwas Spießiges an - Ölmalerei ist viel cooler. Dachte ich. Daran habe ich mich bisher allerdings nicht gewagt.



Mittlerweile hat sich meine Meinung geändert. Vielleicht ist Aquarellieren und Landschaftsmalerei spießig - aber es macht einen Mordsspaß. In unserem Atelier habe ich ein wenig mit Farben und auch Aquarellstiften experimentiert und war erstaunt, wie schön und ansprechend meine Werke geworden sind, obwohl ich weder viel Zeit in die Bilder investiert habe noch von dem Ehrgeiz beseelt war,  meine Zimmerwände mit eigenem Gekleckse zu behängen.






Ich liebe es eigentlich, ganz lange an einem Bild zu sitzen, eventuell mich auch über Tage hinweg damit zu beschäftigen. Bei der Aquarellmalerei bleibt einem in der Hinsicht dazu in der Regel nicht viel Spielraum, und man muss recht zügig malen, was aber durchaus seinen Reiz hat. Oft sah man die Effekte erst ganz zum Schluss, wenn das Wasser auf dem Papier vollständig getrocknet war.




Und gerade der Überraschungseffekt ist es, der das Malen mit Aquarell für mich so spannend macht. Zuerst wollte ich ja abstrakt gehen, aber es hat sich dann doch herauskristallisiert, dass Pastelltöne und Motivmalen mehr meine Sache sind. Ich könnte gerade ein Bogen nach dem anderen bemalen, so viel Freude habe ich daran. Denn obwohl ich mich momentan auf Landschaften eingeschossen habe, kann ich anderes ja immer noch versuchen und mich überraschen lassen.



Sonntag, 1. Dezember 2013

Advent, Advent...



Während das diesjährige Chanukka-Fest bereits seit dem 28. November bis zum 5. Dezember gefeiert wird, zündet man die erste Kerze im christlichen Kulturkreis erst heute an.

Dieses Jahr habe ich keinen Adventskalender (*Sniffle*), dafür aber zwei Kränze! (O: Einen fürs Wohnzimmer (siehe Bild, auf dem ein ruhiger Hintergrund angebracht gewesen wäre) und einen runden für den Esstisch (der vielleicht später noch zu Ehren kommt). Beide sind selbstgemacht, und ich finde sie beide total niedlich, auch wenn der kleinere schon einige Jahre auf dem Buckel hat und fast altbacken wirkt. Der abgebildete wurde ein wenig aufpoliert, mit frischen Tannenzweigen, Candy Canes und Patchwork-Anhänger einer lieben Kundin, die jedes Jahr zu Weihnachten eine nette selbstgefertigte Kleinigkeit vorbeibringt.

Heuer haben wir sogar seit Ewigkeiten mal wieder einen Baum... nämlich den, der zu Dekorationszwecken die Jahre zuvor im Laden stand.

Ich bin kein Fan von künstlichen Christbäumen, aber der Umwelt zuliebe drücke ich zu diesem Anlass zwei Augen zu. Außerdem muss ich immer an den armen kleinen Tannenbaum von Hans Christian Andersen denken, sobald Anfang des neuen Jahres die ausgedienten verkrüppelten, nackigen Bäumchen die Gehwege versperren. Da ist mir ein langlebiger doch lieber, den man bei Bedarf einfach im Keller oder Speicher verstauen kann.