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Sonntag, 11. August 2019

Lokalmatador ~ Ich und meine Püppchen in der Zeitung!

Ende Juli kam die überraschende Anfrage meiner lokalen Zeitung, ob ich nicht Lust hätte, ein Interview zu meinen Häkelpüppchen zu geben. Ich war zunächst verblüfft, habe mich aber riesig darüber gefreut. Mit der jungen und frischen Journalistin verbindet mich eine Freundschaft, die schon recht lange andauert, so dass ich zwar ein bisschen aufgeregt war, als sie mit einem Großdruck von Seth Numrich und meinem Mini-Major fürs Foto ankam, aber ich immerhin gewiss war, dass sie sich - anders als unbedarfte Reporter - mit meiner Geschichte rund um die Häkelfigürchen auskennt.


Sabina und ich


Das war ein großes Plus, denn unser Interview ging fast eine Stunde lang, in der ich manchmal selbst nicht recht schlau wurde aus meinem Geschwafel. Zum Glück ist meine Freundin Sabina eine aufmerksame Zuhörerin. Tonaufnahmen hat sie keine gemacht, sondern sich alles in Stichworten liebenswert altmodisch auf einen kleinen Block notiert. Herausgekommen ist ein super informativer und langer Artikel, der beinahe alles wiedergibt, was mir so eingefallen ist. Ich hätte wohl noch mehr erzählen können, so unglaublich hat sich die Geschichte meiner Kreationen entwickelt und so viele kleine Anekdoten gibt es über sie.

Der Artikel ist nun - welche Ehre - in der Wochenendausgabe meiner Zeitung zu lesen. Eine halbe Seite groß, mit Bildern und dem Link zu meinen Etsy Shop. Es ist das erste Mal, dass ich mit einem Thema, das mein eigenes ist, in der Öffentlichkeit erscheine. Ziemlich aufregend, und ich habe halb erwartet, dass mich von nun an jeder in der Stadt anspricht... naja, es ist vielleicht besser, wenn es nicht so ist. Ich denke jedenfalls, dass es nicht allzu lange dauert, bis der volksnahe Bürgermeister auf mich zukommt und einen ganz speziellen Wunsch äußert... (O;

Hier ist der Link zum Bericht:
Meine Püppchen sind auch Therapie




Mittwoch, 7. August 2019

Die Macht des Grals (Gwydion, Band II) ~ Peter Schwindt


Inhalt: Im zweiten Band der Gwydion-Reihe erfährt der jugendliche Held etwas über seine mysteriöse Herkunft, die mit dem Auftauchen eines lang verschollenen Ritters offenbar wird. Dieser folgt Gwyn auf dem Rückweg in sein Dorf, ist aber verwirrt und im Fieberwahn. Als Gwyn zuhause ankommt, leisten er und seine Schwester Muriel Erste Hilfe, doch schon bald wird klar, dass nur ein versierter Heilkundiger den Ritter retten kann: Merlin auf Camelot. Also macht sich Gwyn wieder auf den Weg dorthin, denn das Schicksal des Ritters lässt ihn nicht kalt. Der stellt sich bald als der legendäre Lancelot vom See heraus, der geschlagene vierzehn Jahre auf der Suche nach dem Gral war und unterwegs nicht nur seine Aufgabe, sondern auch das Gedächtnis verloren hat.

Gwyn, der jetzt Merlins Schüler ist, und sein Freund Rowan werden von Merlin beauftragt, Medizin und Kräuter bei einer Wald- und Wiesenzauberin zu besorgen, um Lancelots Überlebenschancen zu sichern. Doch Artur ist nicht erfreut, seinen einstigen ersten Ritter und besten Freund wieder an der Tafelrunde zu wissen und lässt den Rat einberufen. Mit Ausnahme von Sir Kay - Rowans Vater und Arturs Milchbruder - und Artur selbst, stimmen die Ritter für eine Wiederaufnahme.

Der genesende Lancelot muss eine Bewährungsprobe bestehen, bei der ihm Gwyn als neu zugeteilter Knappe unerwarteterweise unter die Arme greift. Und es scheint, dass er mit seinem Auftauchen nicht nur einen Keil zwischen den König und seine Gemahlin treibt (das Verhältnis zwischen Lancelot und Gwynivere ist hier nur - fürs Erste - Nebensache), sondern ein Geheimnis am Wirken ist, das den Leser neugierig auf den dritten Band macht...





Meinung: "Die Macht des Grals" fand ich noch spannender und aufregender als "Der Weg nach Camelot." Ich musste mich zwar wieder erst an das Methusalem-Alter der Tafelrunde und an einen gebrechlichen Lancelot gewöhnen, doch Peter Schwindt versteht es, die Sage mit eigener Interpretation so unterhaltsam zu gestalten, dass ihm die für mich etwas übertrieben betagten Ritter verziehen seien. Schließlich wird das hohe Alter in den Folgebänden wohl noch erklärt bzw. aufgeklärt. Hoffe ich zumindest.

Schön zu lesen waren die Beziehungen zwischen den Protagonisten, und auch das Mystische im Wald und auf der lange verlassenen Burg, auf der der Geist eines uralten britannischen Königs seiner Erlösung harrt, hat mir gut gefallen. Der junge Gwyn entpuppt sich zusehens als Visionär und Merlin ebenbürtig, nicht nur, weil der ihm durch Aileens Zofe Katlyn Zugang zum Lesen und Schreiben verschafft. Obwohl die Teenager-Romanze mich nicht so wirklich anspricht, hoffe ich sehr, dass Gwyn mit der etwas unscheinbaren Katlyn zusammenkommt und nicht der oberflächlichen Prinzessin erliegt, für die nun Gwyn der Held ist und die ihren versprochenen Rowan ohne Wimpernzucken in den Wind schießt. Das wird sich vermutlich rächen.

Arturs eher düstere Rolle in dem Ganzen ist mir übrigens immer noch rätselhaft. Aber irgendwie macht das direkt den Reiz der Figur und der Handlung aus.

Fazit: Wieder ein großes Lesevergnügen für Jung und Junggebliebene, vor allem denen, die sich ein bisschen mit der Artus-Sage auskennen und ihre Helden von einer Seite erleben, die ein völlig anderes Licht auf sie wirft. Originell und auf jeden Fall fünf Sterne wert.


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