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Dienstag, 26. April 2022

Happy Birthday, Mikkel & Toby!

 Unsere Purzelchen (aus denen mittlerweile "die Burschis" geworden sind) feiern dieser Tage ihren ersten Geburtstag. Wann genau, wissen wir leider nicht, da das Datum nicht schriftlich festgehalten ist bzw. sie aus Katzenwürfen stammen, die auf der Straße gefunden wurden. Anfang Juli kamen sie dann über die Tierpersion und mithilfe einer lieben Freundin zu uns.

 

Muskelpäckchen Mikkel

Erstaunlich ist, wie unterschiedlich sie sich entwickelt haben. War Mikkel zu Beginn noch ein wenig strubbig, tolpatschig und kleiner als Toby und an dessen Rockzipfel, so ist er heute ein stattlicher, athletischer Kerl mit großem Katerkopf und breiten Pratzen. Er liebt es, possierlich mit seiner Stoffmausi zu spielen, auf dem Schaukelstuhl zu schlafen oder über Umwege auf die Sauna und in den Zwischenraum der offenen Decke zu springen, um dort stundenlang unsichtbar zu bleiben, bis ein schmeichelndes "Mikkel!" in Kombination mit dem Geraschel der Leckerli-Tüte ihn wieder hervorlockt. Überhaupt verfügt er über eine enorme Sprungkraft. Ein zwei-Meter-Kartonstapel bewältigt er ohne Hilfsmittel außer den Krallen. Und sein Revier durchstreift er majestätisch wie ein König.


Toby, das Goldmännchen


Bei Toby hatten wir lange die Befürchtung, dass er nicht genug frisst, da er im Vergleich zu Mikkel sehr zart und leicht ist und sich feinsinnig wählerisch gibt. Selbst mit zwölf Monaten sieht er noch wie ein Kätzchen aus mit den großen Ohren und dem spitzen Gesicht. Wir glauben inzwischen, dass eine Abessinier in ihm steckt - zumindest teilweise. Das erklärt auch seine unbändige Neugier, die uns manchmal ein paar Nerven kostet - etwa, wenn er wie ein roter Blitz nach draußen entwischt ist. Glücklicherweise hören beide sehr gut auf ihre Namen und fühlen sich in fremdem Territorium etwas überfordert, so dass sie wieder umkehren. Trotzdem möchten wir den Vorgarten durch einen Zaun katzensicher machen, weil der Balkon scheinbar nicht mehr ausreicht.

 

Rundumaussicht auf dem Balkon

 

Nach zehn Monaten mit den beiden können wir es uns ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Auch wenn ihre Sehnsucht nach Unbekanntem nicht so leicht zu stillen ist (was man gut verstehen kann und ich es mir dennoch nicht so stressig vorgestellt hatte), würden wir sie auf keinen Fall hergeben. Vielleicht gelingt es uns ja, ihren ohnehin recht großen Wirkungsbereich noch zu erweitern. Schließlich sollen die beiden glücklich und zufrieden sein. Oder, wie es in der Werbung so treffend hieß: "Ist die Katze gesund, freut sich der Mensch."


Der Lieblingsplatz



Sonntag, 17. April 2022

Frohe Ostern!

 Mit dieser wundervollen Skizze möchte ich frohe Ostern wünschen. Seit Jahren ist es eine Zeichnung, die mich berührt wie selten ein Bild. Das liegt vor allem an der Ausdruckskraft und auch der Symbolik zwischen Jesus und dem Lamm, dessen Blut vergossen wird. Und gleichzeitig fühlt das Lämmchen sich geborgen auf dem Arm des guten Hirten, der Jesus / Gott ist. Man sieht, wie zufrieden es ist und zu lächeln scheint.

 



 Jesus ist bereits gekreuzigt worden, was das Mal an seiner Hand beweist; wahrscheinlich begegnet er dem Lämmchen kurz nach seiner Auferstehung. Und er ist froh und erleichtert, dass alles überstanden ist. Denn - und ich finde, man kann es in der Skizze deuten - leicht war es für den Sohn Gottes nicht, sich zu Unrecht verspotten und zum Tode verurteilen zu lassen. Da war Jesus doch auch Mensch, der Ängste ausstehen musste. Umso größer ist die Tat, die er vollbracht hat, um uns ewiges Leben im Himmel zu schenken. 

"Vater, wenn es dein Wille ist, dann lass diesen bitteren Kelch des Leidens an mir vorübergehen. Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen." Lukas 22, 42 (Übersetzung: Hoffnung für alle).

Und was geschehen ist, war und ist so wunderbar, dass man es gern in Anspruch für sich nehmen kann, jeder einzelne von uns.

 

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Die Künstlerin Katherine Brown besitzt eine Website, auf der ihre wunderschönen Drucke zu erwerben sind.



Donnerstag, 14. April 2022

"Das Geheimnis der Schwestern" ~ Victoria Holt

 Dieses Buch hat mich sofort an Daphne Du Mauriers Klassiker "Rebecca" erinnert, und tatsächlich ist es der Geschichte in groben Zügen ähnlich. Die düstere Atmosphäre eines Herrenhauses in Cornwall, mysteriöse Begebenheiten, undurchsichtige Liebesaffären, der Erzählstil und die Protagonistin Favel waren nur einige Gemeinsamkeiten, die mir auf die Schnelle einfallen. Trotzdem oder gerade deshalb fand ich den Roman lesenswert und bis zum Schluss nur in manchen Punkten vorhersehbar. Von dem trashigen 1960er Jahre Cover habe ich mich nicht abschrecken lassen.



Inhalt: Die junge Favel Farington lebt behütet mit ihrem Vater auf Capri, bis eines Tages ein attraktiver Fremder aus Cornwall das Atelier besucht, in dem der Vater seine Kunstwerke verkauft. Roc Pendorric verliebt sich in Favel und nimmt sie als seine Braut mit nach Cornwall, nachdem der Vater bei einem Schwimmunfall stirbt. 

Auf dem sanierungsbedürftigen Pendorric lernt Favel die übrige Familie kennen, die sie mehr oder weniger wohlwollend aufnimmt - besonders die Zwillinge Lowella und Hyson bringen der jungen Braut zwiespältige Gefühle entgegen. Und dann ist da noch das Gerede über Barbarina, Rocs Muttter, die in Pendorric zu Tode stürzte und nun als ruheloser Geist darauf sinnt, dass eine andere ihren Platz einnimmt. Obwohl Favel pragmatisch veranlagt ist und auch die anderen den Spuk als Legende abtun, kann sie bald nicht mehr anders, als ihn ernstzunehmen, denn irgendjemand aus Pendorric scheint es auf ihr Leben abgesehen zu haben. Könnte es Roc selbst sein, der nach Favels Recherchen nicht planlos nach Capri kam, wie er Favel zunächst glauben machte?

Als sie sich als reiche Erbin herausstellt und gemeinsam mit der ernsten Hyson in der Gruft der Pendorrics eingesperrt und nur durch "einen Zufall" geretttet wird, verdichtet sich Favels Argwohn gegen ihren Ehemann, der zudem kein Kind von Traurigkeit ist und Favel mehr als einmal Grund zur Eifersucht und zu Misstrauen gibt mit seinem sonderbaren Verhalten.

 

diego_torres / Pixabay

 

Meinung: Wider Erwarten ("Naja, probieren wir's mal damit") mochte ich das Buch mit seiner dichten, vielschichtigen Geschichte und den überraschenden Wendungen sehr. Der etwas angestaubte, ausführliche Erzählstil ließ Bilder von Landschaften und Personen in meinem Kopf lebendig werden, angefangen vom heißen Italien bis zum windumtosten Cornwall und dessen raue Bewohner, die alle ein wenig versponnen, aber vor allem rätselhaft wirken. 

Auch Favel - charakterlich ein bisschen wie das namenlose Lämmchen aus der schon erwähnten Rebecca - fand ich interessant. Sie lässt sich zwar nicht einschüchtern von den Ereignissen auf Pendorric, ist aber keine toughe Powerfrau und zeigt auch ihre weibliche, verletzliche Seite. Mit Roc, der sich in ihrer Gegenwart charmant, liebevoll und auch leidenschaftlich gibt, weiß sie nicht, woran sie ist, und das weckt Unsicherheit. Ist er auch so bei den anderen Frauen im Dorf, die ihn samt und sonders anhimmeln? Und hat er es nur auf ihren Reichtum abgesehen, von dem Favel selbst nichts ahnte, als die beiden heirateten? Irgendwann verdächtigt sie ihn gar des Mordes an ihrem geliebten Vater. Wenn da nicht noch andere wären, die Grund hätten, Favel aus dem Weg zu räumen, um die Legende von Pendorric weiterleben zu lassen...

Fazit: Spannend, ein bisschen unheimlich und lebendig erzählt, hat mich "Das Geheimnis der Schwestern" gut unterhalten. Die Kapitel waren ein wenig zu lang, aber das ist mein einziger Kritikpunkt; vielleicht ging mir der Schluss etwas zu schnell, doch alles in allem kann ich den Roman allen empfehlen, die Cornwall, Spukgeschichten und tragisch verflochtene Familienschicksale lieben.


Bewertung: 💫💫💫💫

 

 

Dienstag, 12. April 2022

A walk down memory lane - alte Fotoalben.

 Was ich am Wochenende festgestellt habe: ab einem gewissen Alter macht das Blättern in alten (analogen!) Fotoalben sentimental. Im besten Fall ein wenig melancholisch. 

Bei meinen Eltern stehen nicht viele Fotoerinnerungen im Regal. Hauptsächlich wurden Schnappschüsse aus den 1960er bis 1990er Jahren aufbewahrt. Später hat man wohl nicht mehr so viel fotografiert oder scheute im Zeitalter der Digitalkamera den Aufwand. Und irgendwie ist das ja auch verständlich. Trotzdem schade, dass Erinnerungen nicht mehr so liebevoll handgemacht festgehalten werden wie in jenen Fotoalben. 

 


Besonders eindrucksvoll fand ich dieses Bild, das leider einen so starken Rotstich aufweist, dass ich es schwarzweiß bearbeitet habe. Es zeigt meinen Papa und mich mit Kater Oskar auf der heimischen Terrasse an einem Sommerabend und versinnbildlicht mehr als Worte meine Kindheit. Wenn ich es betrachte, weckt es so viele Gefühle - das an heißen Sommertagen (die ich geliebt habe trotz meiner sonnenempfindlichen Haut), das Gefühl von Geborgenheit und die ungestüme Liebe zu dem gutmütigen Oskar, der schwarz war, ohne als Unglückskatze zu gelten oder verschmäht zu werden aufgrund seiner Fellfarbe (dass es heute weitgehend so ist, wusste ich bis vor kurzem nicht, erklärt aber, warum die bildschönen schwarzen Katzen seltener bzw. unbeliebter werden).



Hier ein Schnappschuss aus... (Tusch!) dem berühmten Skiort Gstaad in der Schweiz. Ohne Schnee. Der beste Freund meines Vaters hatte uns als Familie damals eingeladen, mit ihm, seiner Frau und der kleinen Tochter den Urlaub zu verbringen. Ich finde, das Motiv wirkt wie aus einer Reisewerbung. 

Die Berge haben uns so gut gefallen, dass wir - vor die Wahl gestellt, ob Meer oder Berge - uns immer für letzteres entschieden. Was aber vielleicht auch daran liegt, dass meine Eltern ein paar Jahre in Rosenheim gelebt haben. Jedenfalls sind wir immer noch richtige Bergfexe, auch wenn wir nicht mehr so steile Hügel erklimmen. 

Im Rückblick auf meine Kindheit beschleicht mich ein wenig das traurige Gefühl, dass eine durchschnittliche Kindheit bis zu den 2000er Jahren ohne Internet glücklicher war - im Allgemeinen. Man folgte keinen Influencern oder wollte einer werden, sondern war viel draußen und hat sich mit anderen getroffen, um harmlos und ganz ohne political correctness und Zensur zu spielen. Computer gab es zwar auch schon, aber ich kann mich erinnern, dass es ein gesetztes Zeitlimit fürs Zocken gab, an das man sich zu halten hatte. Außerdem nahm der PC prinzipiell eher eine untergeordnete Rolle im Alltag ein.

 

Picknick im Wallis

 

Manchmal wünsche ich mir tatsächlich die gute alte Zeit zurück. Haltet mich für ewiggestrig, aber ich bin der Ansicht, dass früher doch einiges besser war. Vielleicht werde ich aber auch nur ein bisschen altersweise, wer kann das sagen?


Mittwoch, 6. April 2022

Alles wieder im (Corona-)Butter? Und meine Aufräum-Aktion.

 Zurzeit scheint sie ja jeden zu erwischen, ob geimpft oder nicht: die Omikron-Variante des Coronavirus, und das nicht immer mit mildem Verlauf. Aktuell gibt es mindestens drei Fälle in meinem näheren Bekanntenkreis, auch unter Geboosterten.

Umso erstaunter bin ich, dass seit gestern keine Maskenpflicht in Läden mehr gilt und auch sonst sämtliche Einschränkungen der letzten zwei Jahre zurückgefahren werden - wohl, weil das Infektions- bzw. Seuchenschutzgesetz außer Kraft tritt. Ich muss mich wundern, denn anders als die Spanische Grippe von vor über hundert Jahren ist Covid-19 nach besagter Zeitspanne leider noch nicht Vergangenheit - ich habe eher den Eindruck, es ist ansteckender denn je. Jedenfalls werde ich nach wie vor umsichtig sein und unter mir fremden Menschen die Maske tragen, auch wenn andere meine Vorsicht belächeln. 

 

 

Mir fehlt der alltägliche Umgang mit anderen schon, auch Kino und Kultur, aber ganz ehrlich, man hat sich in der langen Zeit seit März 2020 eingewöhnt in die Beschränkungen und sich weitgehend damit arrangiert, die Abende daheim zu sein. Vielleicht ist man dadurch auch ein wenig bequem geworden - das kann ich zumindest an uns beobachten.

 Da wir in den letzten Wochen durch das Virus ebenfalls keine große Sprünge machen konnten, habe ich die Gelegenheit genutzt und die Wohnung etwas entrümpelt und auf Vordermann gebracht. Und siehe da, es hat mir richtig Spaß gemacht! Anders als meine Oma selig bin ich leider keine Putzfee mehr (früher hatten die Ordnungsgene noch Durchschlagskraft) und zudem gerade ein wenig schlapp, so dass ich auf die nun blitzeblanke Behausung doppelt stolz bin. Zwar ist sie noch nicht vollends sauber, aber den letzten Teil knöpfe es mir vor, sobald ich wieder Zeit habe. Und die muss ich mir nehmen, das geht nicht mal so nach der Arbeit. Der geplante Frühjahrsputz war nämlich ein Tagwerk von 11:00 - 20:00 Uhr.


Sonnenuntergang vom Balkon aus


Wenn man so lange nicht mehr gründlich geputzt hat wie ich (kurz mal Staubwischen zählt nicht), ist es ein total schönes Gefühl, nach Hause in eine veränderte Wohnung zu kommen, in der man sich wieder neu wohlfühlt. 

Für mich war der Großputz auch deshalb ein voller Erfolg, weil ich mich beim Aufräumen normalerweise schnell ablenken lasse von Dingen, die ich ewig nicht mehr in den Händen gehalten habe, oder nach der ersten Anstrengung die Segel streiche. Ich dachte, ich kann nicht mehr so ordentlich und strategisch putzen wie früher, und obendrein mangelt es mir momentan an der nötigen Energie. Wie schön, dass ich mir das Gegenteil bewiesen habe. 

 


 

 Jetzt möchten wir noch das Wohnzimmer und Treppenhaus hell streichen, und auch ein paar andere Bilder aufhängen. Vorher sah unsere Wohnung laut Gästen wie ein Museum aus, da wir uns bei der Einrichtung von der Belle Epoque inspirieren ließen (die ich immer noch faszinierend finde, möbeltechnisch). Mittlerweile wirkt sie ein bisschen moderner, aber immer noch originell. Was gut ist. Wenn man draußen keine Abwechslung findet, muss man sie sich halt drinnen schaffen... 😉