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Samstag, 9. März 2019

Review "The Machine" (2013)

Tja, es hat mich wieder mal erwischt: nach Benedict Cumberbatch, JJ Feild und Mads Mikkelsen darf sich nun Toby Stephens meiner heißen Fangirl-Begeisterung erfreuen... da er hauptsächlich Theaterschauspieler ist und kein Hollywoodsuperstar, sind die Filme rar gesät, die man hierzulande auf DVD kaufen kann. Was mich sogar dazu verleitet hat, einen Science-Fiction-Streifen anzusehen, ein Genre, dem ich normalerweise so gar nichts abgewinnen kann.




Inhalt: England, in naher Zukunft. Der Informatiker Vincent McCarthy arbeitet an einem geheimen Projekt, das sich zum Ziel setzt, überlegene Menschmaschinen mit künstlicher Intelligenz zu erschaffen, um im (erfundenen) drohenden Krieg mit Fernost diese als Waffen einzusetzen. Testobjekte sind unheilbar verwundete Soldaten, die scheinbar verschwinden, jedoch in geheimen Bunkern des britischen Militär als Maschinen "weiterleben", bis der Prototyp perfektioniert ist. Als Vincents neue Assistentin Ava (Caity Lotz) unerwartet lebensgefährlich verletzt wird, beschließt Vincent, aus ihr eine denkende Maschine zu machen. Doch er hat andere Pläne mit ihr als sein Chef Thomson. Seine Tochter Mary hat das Rett-Syndrom, und er hofft, sie durch seine Arbeit heilen zu können.

Die Maschine / Ava erweist sich als Glücksgriff für Vincent, jedoch nicht für das Militär. Sie denkt nicht nur, sie fühlt. Zuneigung zu ihrem Meister. Schlecht für das Militär, schlecht für die Menschheit. Emotionale Maschinen sind eine ernstzunehmende Bedrohung und führen zur Ausrottung der Menschheit, meint Vincents Vorgesetzter, und ganz unrecht hat er damit wohl nicht. Vincent muss Avas "Bewusstsein" schweren Herzens wieder ausschalten. Als die restlichen Roboter einen Aufstand proben, kommt es zum Tumult. Vincent rettet die gespeicherten Daten von Ava und der mittlerweile an den Folgen einer OP verstorbenen Mary, die fortan gesund und munter auf einer Backup-Diskette weiterexistiert und die nun die ihrer Identität und Empfindungen beraubte Maschine nach gemeinsamer Flucht Mama nennt, denn Ava ist sie ja nun auch nicht mehr.




Meinung: Zugegeben, das Ganze klingt ein bisschen wirr. Ich bin kein Fan von Dystopien und der Entwicklung von künstlicher Intelligenz, und trotzdem hat mich der Film gut unterhalten. Besonders die erste Hälfte war oft humorvoll und berührend. Toby Stephens ist beeindruckend und richtig sexy in Henley-Shirts als der Einzelgänger Vincent, dem jedes Mittel recht ist, um ein Heilmittel für seine Tochter zu finden.

Und sein brummelndes "Don't be afraid. It's ok. Let go", ist wohl die heißeste Liebeserklärung, die man einem Roboter machen kann. (O; Auch Caity Lotz mochte ich, denn die Maschine ist nach der Einspeicherung von Avas Daten kein tougher und mordlustiger Cyborg, sondern wirkt in manchen Situationen komisch und hilflos, fast überfordert. Menschlich halt. Süß, als sie Vincent fragt, ob er wiederkommt und er verspricht, mit ihr ein paar Puzzlespiele zu lösen und Musik zu hören. Ebenso die Geschichte mit dem Sonnenuntergang, der später noch einmal in Szene gesetzt wird. Da kam fast ein wenig Romantik auf, was für das Genre doch eher ungewöhnlich ist.

Das Ende fand ich ein wenig meh, weil überstürzt und eigenartig, denn ganz ehrlich: lohnt sich ein Leben auf der Festplatte, wenn man jederzeit nach Lust und Laune wieder runtergefahren werden kann? Wird Vincent noch den Cybersex revolutionieren, nachdem er mit der Maschine weit und breit der einzige Mensch ist? Oder gibt es eine Fortsetzung, in der Vincent sich selbst zur Maschine umoperiert? Egal, mir hat's gut gefallen, obwohl ich den Film ohne den Hauptdarsteller nie angeschaut hätte. Für Sci-Fi-Nerds und Blade Runner-Fans ist er aber definitiv eine Empfehlung wert!



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