Translate

Samstag, 30. November 2013

Die Nachwirkungen des Auffahrunfalls am 27. November

Einen Tag nach dem Unfall sollten wir uns am Morgen auf dem Revier zur Zeugenvernahme melden und außerdem festmachen, ob wir Anspruch auf Schmerzensgeld erheben. Letzteres haben wir nicht getan, auch wenn das viele nicht verstehen.

Ich bin mehr als froh, dass der Unfall für uns relativ glimpflich ausging und möchte ihn eigentlich auch schnell vergessen. Das wäre durch elend lange Behördengänge nicht möglich.

 

S. Herrmann & F. Richter / Pixabay



Leider fand ich bisher weder eine Meldung in der Lokalzeitung noch im Internet. Es würde mich schon interessieren, wie hoch der Sachschaden war, denn der ist sicherlich keine Lappalie. Viel wichtiger ist mir jedoch, dass es dem Fahrer, der mich versehentlich auf die Motorhaube nahm, nach einem erlittenen Schleudertrauma wieder besser geht, wie uns der Polizist auf dem Revier versichert hat. Er sagte außerdem, dass es nach den bereits protokollierten Zeugenaussagen erstaunlich sei, wie wenig uns passiert ist. Hätte ich langsamer reagiert oder wäre nur einen halben Meter weiter vorn gewesen, hätte es aus sein können mit mir.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich kaum erinnern kann, wie ich reagiert habe, außer dass ich die Hände in Richtung Motorhaube ausgestreckt und mich (wahrscheinlich) so kräftig und intuitiv abgestoßen habe, dass ich seitlich nach hinten auf die Straße fiel, weg vom Auto. Das wurde von dem Kleinbus nach dem Aufprall ungefähr noch zehn Meter weiter geschubst und kam erst dann zum Stillstand. Nicht auszudenken, wenn es mich mitgeschleift hätte...

Mein linker Ellenbogen bzw. meine Pobacke zieren phthaloblaue Flecken, aber das ist tatsächlich alles, womit ich angeben Schmerzensgeld verlangen könnte. Ich kann sogar bereits auf meiner Wii Konsole sporteln und Schwimmen gehen.
 

Klar, manchmal zieht es ein bisschen im unteren Rücken, wenn ich mich ungeschickt bzw. abrupt bewege oder lange gelegen habe, aber hey, das vergeht. Ich bin ja selber platt, dass ich ohne Knochenbrüche und / oder innere Verletzungen aus der Geschichte rausgekommen bin. Neben meiner Reaktionsschnelligkeit und einem scheinbar hollywoodreifen Abgang aus der Gefahrenzone hat mich nämlich - so einfältig das klingt - tatsächlich eine höhere Macht vor Ärgerem bewahrt, so dass ich wenig Körperkontakt mit dem außer Kontrolle geratenen Auto hatte. Mir wurde schon ein wenig flau, als mir durch die Worte des Polizeibeamten bewusst wurde, wie knapp ich einer wirklich ernsten Gefahr entronnen bin, und das ohne größere Anstrengung - jedenfalls habe ich es in dem Moment der Angst so empfunden. Es gibt ja diesen Spruch "Über sich selbst hinauswachsen", und ich glaube, das habe ich mithilfe der Engel um mich herum auch getan. Man hat mir praktisch Flügel verliehen, und das war garantiert kein nach Bullenpisse schmeckender Powerdrink.


Schwieriger gestaltet sich jetzt das Unterwegs-Sein als Fußgänger. Am liebsten würde ich jedem Autofahrer, der anhält, um mich die Straße überqueren zu lassen, vorbeiwinken und erst dann gehen, wenn weit und breit kein fahrbarer Untersatz mehr zu sehen ist.

Ein bisschen verliert man das Vertrauen in die Konzentration der Autofahrer, wenn man in einen solchen Unfall verwickelt war. Nicht, dass ich traumatisiert wäre, aber ich bin doch aufmerksamer und vorsichtiger im Straßenverkehr.





Mittwoch, 27. November 2013

Von einer Armee Schutzengel umgeben...

... war ich heute. Ich kann selbst noch nicht richtig glauben, was mir vor wenigen Stunden erst passiert ist und vor allem, dass ich und meine Begleitung nicht mehr als ein paar blaue Flecke davongetragen haben.




Auf unserem Spaziergang gingen wir über eine Ampel, und ein Autofahrer hält, um uns passieren zu lassen. Ich denke erst (komischerweise) ob wir ihn vorbeifahren lassen sollen, doch er hält, weil wir als Fußgänger Grün haben. Ich lächle ihm zu und will gerade die Hand heben und mich bedanken, als ich merke, dass das Auto einen Satz nach vorne macht - direkt auf uns zu.

Ihr könnt euch kaum vorstellen, an wie viele Dinge gleichzeitig ich da gedacht habe. Erst mal: "Warum fährt er wieder, wenn wir die Straße noch nicht überquert haben?" Dann: "Wo ist meine Begleitung (die ich, wie mich selbst, schreien höre)?" Und ich sehe das Licht des Autos unmittelbar vor mir und strecke die Hände aus, während mir durch die Wucht des Aufpralls die Mütze vom Kopf fliegt. Und dann geht alles so schnell, dass mir irgendwie die Worte fehlen. Ich werde angefahren, falle hin und denke noch "Nur weg vom Wagen."

Auf der Straße liege ich nur kurz und rapple mich wieder auf. Nichts tut weh, alles lässt sich bewegen. Ich habe nicht einmal wirklich Schmerzen gespürt, als ich gefallen bin. Meine Begleitung nimmt mich in den Arm, und ich versichere, dass ich ok bin. Der Fahrer des Wagens steigt aus und will den Notarzt rufen, ebenso wie eine Zeugin, die ihre Adresse für eine eventuelle polizeiliche Befragung notiert. Ich bin kein bisschen benommen, stehe auch nicht unter Schock und sage, dass ich keinen Krankenwagen brauche. Überall auf der Straße liegen Scherben.

Als die benachrichtigte Polizei eintrifft, wird das Bild klarer: ein Kleinbus ist auf den PKW aufgefahren. Der Fahrer des PKWs klagt über Nackenschmerzen. Sein Heckfenster ist völlig kaputt, und beide involvierte Wagen sehen ziemlich schlimm aus.

Der Polizist nimmt unsere Personalien auf und bittet uns, morgen nochmal für den Bericht aufs Polizeirevier zu kommen, falls wir uns doch verletzt hätten. Mein Tokus tut im Nachhinein ein bisschen weh und mein Ellenbogen ist aufgeschürft, aber soweit sind wir beide in Ordnung. Meine Begleitung, die rechtzeitig ausweichen konnte, meinte, ich sei wie ein Stuntman gefallen. Muss wohl so gewesen sein.

Ich brauche jetzt erst mal Zeit und Pause, das alles zu rekapitulieren. Merkwürdig, wie surreal eine solche Situation ist. Und komisch auch, dass wir uns kurz zuvor darüber unterhalten haben, wie dankbar man für jeden Tag sein darf.

Das ist *mein* Schutzengel-Erlebnis.


Bildquelle: Pinterest


Sonntag, 24. November 2013

Gute Laune Macher ~ Spongebob Schwammkopf

An sich mag ich Zeichentrickfilme nicht mehr so sehr. Besonders die neuen, in denen die Hauptarbeit der Computer macht und man oft nicht sicher ist, ob die Figuren real oder animiert sind, stoßen auf wenig Anklang. "Avatar" mag noch so toll sein von der Story her - ich finde die Grafik einfach irgendwie bescheiden und austauschbar. Auch Disney ist nicht mehr das, was er mal war. Das liegt nicht unbedingt daran, dass ich kein Fan mehr bin und die Geschichten über die Jahre meiner Meinung nach schwächer und klischeemäßig wurden - ich finde, wenn es schon Zeichentrickfilme sein müssen, sollte man sie auch als solche erkennen. 

 

AngieJohnston / Pixabay


Eine rühmliche und erwähnenswerte Ausnahme ist für mich "Spongebob Schwammkopf". Als ich die Serie zum ersten Mal sah, war ich fasziniert und nicht selten gerührt. Nicht nur von den liebenswerten Charakteren und den lebensnahen Geschichten, sondern auch vom Konzept, das animierte mit realen Szenen vermischt (etwa dass Spongebob zu einem hundsgewöhnlichen Haushaltsschwamm mutiert, sobald er die sichere Unterwasserwelt von Bikini Bottom verlässt). Das war überraschend, originell und auch charmant frech. In Erinnerung ist mir auch noch der Mann im Gorillakostüm, der Patrick Star und Spongebob von einer Bildschirmseite zur nächsten jagt. Auf so etwas muss man erst mal kommen, und ich glaube, die Macher haben einen schrägen und zugleich etwas schwarzen Humor, der bei kleinen und großen Zuschauern einen Nerv trifft.


Vielleicht können Erwachsene in den Geschichten um Spongebob Schwammkopf, Patrick Star, Thaddäus Tentakel und Mr. Krabs sogar mehr Tiefsinn erkennen als das ursprüngliche Publikum ab 0 Jahren. Der Erfolg der Serie gründet sich gewiss nicht nur auf technische Finessen und witzige, oft absurde Episoden, die teilweise überdreht wirken. Was mir an "Spongebob" so sehr gefällt, ist die Vielseitigkeit der Figuren und vor allem Spongebobs unerschütterlicher Optimismus, seinen Eifer und seine Art, wie er mit den anderen Meeresbewohnern umgeht. In keinem von ihnen vermutet er Schlechtes und betrachtet jeden als Freund - nicht einmal der miesepetrige, eitle Tintenfisch Thaddäus ist vor seinen Avancen sicher. Manchmal setzt er sich mit seiner naiven Grundhaltung ordentlich in die Nesseln, aber am Ende ist er der lachende Gewinner, ohne andere verspottet zu haben oder ihnen das Leben schwer zu machen.

Seinem sonnigen und einfältigen Naturell gemäß ist sein bester Freund Patrick Star, der jeden Spaß von Spongebob mitmacht und nur selten aus der rosa Haut fährt - etwa wenn Spongebobs versprochenes Valentinsgeschenk nicht rechtzeitig ankommt. Dass der arme Thaddäus von den beiden dauergestresst ist, kann man ihm nicht einmal verübeln, hält er sich doch für ein verkanntes Künstlergenie, das von den kichernden Nachbarn nicht gewürdigt wird.

Sollte es tatsächlich noch jemanden geben, der Spongebob nicht kennt: *Hier* gibt es einen Artikel zur Serie, den ich auf Pagewizz im Rahmen eines Wettbewerbs verfasst habe (er kam nur auf den vierten Platz, aber wie Spongebob sagen würde: Hauptsache, wir sind dabei gewesen.^^).








Mittwoch, 20. November 2013

*Glücks-Bringer*

Die Themenwoche der ARD bietet mir heute meinen Aufhänger zum Beitrag. Was ist eigentlich Glück, und wann sind wir bzw. bin ich besonders glücklich?

Abgesehen vom Offensichtlichen (Liebe, Familie, Gesundheit, Kreativität, Freude, Spaß und Erfolg haben, gutes Essen auf dem Tisch...) sind das bestimmte Erinnerungen, die entweder ein vertrauter, angenehmer Geruch hervorruft oder ein Lied zu einer denkwürdigen Gelegenheit, das Streicheln und Schnurren einer Katze, das Betrachten von Fotos, und auch Musik und Filme. Besitz eher weniger.





Läuft seltenerweise z. B. gerade "His Latest Flame" im Radio, fangen meine Füße zu zucken an. Obwohl der Text ein schwerer Schlag ist für den armen Elvis, springen meine Endorphine auf und ab wie wild und manchmal bin ich so ergriffen von seiner Stimme, dass ich kaum Luft bekomme.^^ Ich finde, dieser Song ist das Beste, was der King je abgeliefert hat, und das will für einen Fan wie mich eine Menge heißen.

Sehnsüchte und Glücksgefühle weckt "Bora Bora" von Tony Marshall. Wie er das Flair der Insel eingefangen hat, finde ich überhaupt nicht kitschig oder schwülstig, sondern einfach nur zum Heulen schön. Wahrscheinlich will ich deswegen auch irgendwann mal dort hin (und bin dann enttäuscht, dass ich mir den Strand nicht zum Zimmer nehmen kann). Schlager sind an sich nicht so mein Ding, aber dieser trifft mitten in mein mitunter extrem sentimentales Herzchen.

Dann wären da noch eindeutige *Glücksmacher* von meinen Lieblingsinterpreten Chris Issak und Buddy Holly - sicher bin ich nicht die Einzige, die bei "Dancin'" verschwenderisch Hormone ausschüttet - glücklicher Natur, versteht sich. Dazu trägt auch der hypnotische Rhythmus bei. Man kann sich fast in eine Art Trance tanzen.

Ein Zufall ist es wahrscheinlich nicht, dass an Chris Isaak auch ein echt guter Elvis-Imitator verloren gegangen ist.




Wissenschaftlich erwiesen ist übrigens, dass das Hauptthema von "Pirates of the Caribbean" die meisten Zuhörer glücklich macht. Es spielt scheinbar nicht einmal eine Rolle, ob sie die Filmtrilogie (für mich immer drei Teile - der vierte zählt nicht!) mit dem täppischen Capt'n Sparrow gesehen haben oder nicht. Irgendeine geheime Zutat hat die Melodie, die jeden zum Grinsen bringt. Da hat der Komponist Hans Zimmer sozusagen buchstäblich einen Glückstreffer gelandet. Vielleicht sollte man sich mit "He's a Pirate" als Motivations-Song in sämtlichen öffentlichen Einrichtungen berieseln lassen.

Gute Filme und Serien gehören ebenfalls zum Glück - jedenfalls zu meinem. Auf die dritte Sherlock-Staffel muss ich ja leider bis Anfang 2014 warten *schnüffi*, und so habe ich neulich beschlossen, meinen Kanada-Export von "Little House on the Prairie" (Unsere kleine Farm) nach Jahren mal wieder anzuschauen. Allein der Gedanke, dass jetzt erst mal für eine Weile was Gescheites im Fernsehen bzw. auf  DVD läuft, macht mich glücklich. Ich liebe die sympathische Pionierfamilie Ingalls, und ich mag die tiefsinnigen Geschichten, die alles andere vorgaukeln als heile Welt, dabei aber immer eine optimistische Grundstimmung vermitteln, ohne ins Moralinsaure abzudriften.

Michael Landon war schon früh so etwas wie ein Vorbild für mich, und wenn ich jetzt im "reifen" Alter das auf mich wirken lasse, was er zu Lebzeiten geschaffen hat, dann muss ich sagen, war er seiner Zeit weit voraus und auf seine Art ein Pionier. Ein philosophischer nämlich - amerikanische Mentalität hin oder her!

Ach ja - natürlich bin ich auch glücklich, wenn ich eine Geschichte zu Ende gebracht habe. Meistens. Es passiert auch, dass ich traurig bin, weil ich meine Figuren und die Zeit, in die ich sie gesetzt habe, nun verlassen muss. Aber das ist eher selten der Fall. Oft überwiegt doch das gute Gefühl, etwas begonnen und beendet zu haben.

Und bevor ich es vergesse, werde ich selbst ein bisschen philosophisch: Glück hat viel mit Dankbarkeit zu tun.







Bildquelle: Pinterest


Samstag, 16. November 2013

Das Buch im Buch: Leseprobe "Fairlight"

Im Bücherforum ging es vor kurzem um "Das Buch im Buch." Soll heißen, welches Buch von Protagonisten in einem Roman gelesen oder vom Autor erwähnt wird. Ich fand die Idee so originell, dass ich gleich mal recherchiert habe, ob so etwas in meinen eigenen Romanen auch vorkommt.

Und siehe da, in fast allen meinen Werken wird Bezug auf Klassiker der Literatur genommen. In "Fairlight" spielt sogar ein Gedicht von Robert Browning eine Schlüsselrolle. Ich mag solche auf den ersten Blick unbedeutenden Details, die sich später doch als wichtig erweisen und beim Leser einen Aha-Effekt auslösen.


 


Unter "Weitere Informationen" gibt es die Leseprobe, in der sich Morgan Thorpe als Hobbydetektiv beweist und einiges aus der Vergangenheit der rätselhaften Fairlight-Sippe aufdeckt.

~~~~


Mittwoch, 13. November 2013

Walt Disney's Arielle, die Meerjungfrau

Lasst uns über Disney sprechen. Jeder hat einen Lieblingsfilm aus der Zeichentrickfabrik, der ihn als Kind besonders beeindruckt hat und den man auch als Erwachsener immer wieder sehen kann. 
 
 


Eins vorweg: Arielle ist es bei mir nicht. Ich liebe das Dschungelbuch wie verrückt, und ich weiß, dass für mich kein besserer Disney mehr kommen kann. In diesem Film stimmt einfach alles bis auf den letzten Quadratzentimeter Gänsehaut am Schluss: Story, Zeichnungen, Figuren und die Musik (die mir in Disney-Filmen nicht selten auf die Nerven geht). Vielleicht poste ich mal einen Extra-Beitrag zu meinem All-Time-Favourite - gestern war "Arielle" dran.

Ich weiß nicht, was viele an dem unglücklich verliebten Meermädchen finden. Ich fand sie komisch, oft verblüffend dilletantisch gezeichnet und ziemlich bockig und einfältig obendrein. In der Hinsicht hat sie famos zu ihrem auserwählten Prinzen Eric gepasst, für den als reales optisches Pendant offenbar Mel Gibson herhalten musste. Selten habe ich zwei in meinen Augen so unsympathische Zeichentrickfiguren erlebt (nichts gegen echte Mr. Gibsons!!!), und aus dem Dritten im Bunde, dem ekelhaft schlabbernden sabbernden Bobtail des Prinzen, hätte ich nicht nur einmal am liebsten Hundegrütze gemacht (nichts gegen echte Hunde!!!).

Gefallen hat mir der Kapellmeister Sebastian. Eigentlich hat er für mich den Film gerettet. Nicht nur, dass er dem undankbaren Job als Arielles Aufpasser mit einem weichen Kern in der harten Schale nachgegangen ist, er hat auch für einige schmissige Nummern gesorgt, die im Ohr bleiben. Besonders "Küss sie doch" und der Schlachtgesang des Kochs oder "Unter dem Meer" sorgen für gute Laune und haben selbst mir ein Grinsen entlockt.





Meine Lieblingsfigur war aber tatsächlich der weise "Daddy" Triton. Er liebt seine aufmüpfige und tolldreiste Tochter über alles und nimmt ihretwegen ein großes Opfer auf sich, indem er den Vertrag mit der Meerhexe (Klasse, die Ursel!) auf seine Kappe nimmt. Das war sehr großherzig von ihm. Auch, dass er Arielle und Eric ihr Glück gönnt, nachdem - wie bei Disney-Filmen halt so üblich - der Showdown (der mich - Zufall? -  an den zweiten Teil von "Pirates of the Caribbean" erinnert hat) ein zuckriges Happy End eingeleitet hat.

In Hans Christian Andersens Märchen  geht die Geschichte weniger glimpflich aus. Trotzdem wird die Seejungfrau für ihre Tapferkeit und ihren Großmut belohnt, als sie selbstlos auf den Prinzen verzichtet. Wenn man sich an die Vorlage erinnert oder sie durch "Arielle" erst kennen lernt, dann würde ich sagen, haben sogar die grottigen Figuren und teilweise zu albernen Szenen im Film ihre Berechtigung...

Außerdem in eigener Sache: Ich wollte als Kind nie Prinzessin, dafür aber eine Meerjungfrau sein. Noch ohne Arielle-Einfluss, Gucci-Täschchen und Wikinger-Prinz.

Fazit: Nette Unterhaltung für die Kleinen, dank Gruselfaktor Ursula in Begleitung Erwachsener empfehlenswert.


Bewertung:
 






Sonntag, 10. November 2013

Unser Malkurs ~ ein voller Erfolg!

Freitagnachmittag und den ganzen Samstag war ich sehr beschäftigt - mit Zeichnen und Malen. In diesem Posting habe ich von den Vorbereitungen berichtet, die bereits viel Spaß gemacht haben.

Erstaunlich war, dass am vergangenen Freitag, für den wir das Thema Zeichnen geplant hatten, ganz andere Ergebnisse herauskamen als bei der "Generalprobe".



Wir waren insgesamt zu fünft, und alle Teilnehmerinnen waren total nett, pflegeleicht und richtig enthusiastisch. Zwei davon haben jahrelang keinen Stift oder Pinsel mehr zur Hand genommen, und trotzdem oder gerade deshalb war der Kurs für alle äußerst befriedigend (mit Ausnahme von mir, aber nur über eine kurze Durststecke hinweg. Dazu später mehr...).

Für den ersten Tag stand das Vertrautwerden mit Bleistift, Schraffur und grafischen Formen und Linien an. Dazwischen konnte sich jede an unserem "Kaffeetisch" mit Tee, Kaffee, Keksen und Lebkuchen bedienen. Auch Entspannungsübungen wurden gemacht, weil man mit der Zeit eventuell doch ein wenig verkrampft beim konzentrierten Zeichnen. Ich fand jedes einzelne Bild gelungen, selbst meine. Und das, wo ich eigentlich ziemlich selbstkritisch und streng mit mir bin. Das Schöne und Entspannende an diesem Kurs war, dass es nicht darauf ankam, gut zu sein und so zu zeichnen, wie es normalerweise der "Guru" vorgibt, um ein Lob zu erhalten. Interessant, wie verschieden die Handschriften der einzelnen Künstlerinnen waren, und wie man doch erraten konnte, welches Bild zu wem gehörte, weil jedes seine persönliche Note hatte.



Der Samstag stand ganz im Zeichen von Farbe, verschiedenen Techniken und als Abschluss dem Mischen von Gouache an einer großen Wand. Verblüfft hat mich dabei, wie gut ich mit Aquarell zurechtgekommen bin - ich habe das nie gern gemacht, und die drei mehr oder weniger abstrakten Bilder, die ich am Ende fabriziert hatte, waren doch akzeptabel, auch wenn ich merkwürdigerweise immer beim Motiv von Muscheln hängen geblieben bin. Was das wohl über mich aussagt?^^

Nach dem gemeinsamen Mittagessen, das wir gerichtet haben (Salat und Ravioli mit Trüffelfüllung - Mjamm mjamm!), ging es gestärkt an die Abschlussaufgabe: dem Experimentieren mit Palette an aufgestellten Wänden, die als Staffeleien fungierten. Wir durften mit Grautönen (Schwarz und Weiß) und den Grundfarben Gelb, Rot und Blau arbeiten, wobei wir uns zwischen letzteren für zwei entscheiden sollten.

Ich entschied mich für Gelb und Rot. Es war spannend, wie wortwörtlich vielschichtig eine Palette aus vier Farben sein kann. Meine Resultate enthalten weder ein reines Braun noch ein reines Grün, selbst wenn es so aussieht. Alles gemischt!



Das Malen mit den Gouachefarben stellte mich vor eine Herausforderung, als es ans Eingemachte ging: Irgendwie hatte ich mir die Konsistenz gefügiger vorgestellt, und ich war ein bisschen frustriert über die Zähigkeit, mit der ich zu kämpfen hatte. Nach dem fließenden Aquarellmalen war das schon ein ziemlicher Kontrast. Es könnte aber auch an der Art des Papiers gelegen haben, das ich auf die Wand gespannt hatte, oder ich habe zu pastos angefangen. Den übrigen Teilnehmerinnen hat nämlich die Gouachemalerei noch mehr Spaß gemacht als die Aquarelle. Allerdings habe ich mich ebenfalls mit den Farben anfreunden können und nach einer Kaffeepause und einem tiefen Atemzug ging es dann auch gleich viel besser. Der Vorteil von Gouache liegt darin, dass man nach einer kleinen Trockungsdauer das Bild noch verändern kann, wenn es einem nicht so gut gefällt. Man erhielt zudem auch Inspiration beim Umherschlendern und dem Betrachten der anderen entstehenden Kunstwerke.



Gegen Ende hatte jede Teilnehmerin einen tollen, stressfreien Tag verbracht und ungefähr zehn Bilder zum Nach-Hause-Nehmen, von denen wohl einige bald die Wohnzimmerwände verschönern werden. Und wir hatten es in unserem Kurs doch gar nicht darauf angelegt, schöne Bilder zu malen! (O:


Freitag, 8. November 2013

Schmerzlicher Blick in die Vergangenheit



 

In meiner Stadt gab es bis zum Jahr 1938 reges jüdisches Leben. Damals war sie noch kleiner als heute, doch sogar die noch kleineren Nachbarsorte hatten ihre eigenen Synagogen - ein jüdischer Friedhof findet sich ebenfalls nicht weit entfernt, der allerdings nur noch in Bruchstücken bzw. stark verwitterten Grabmälern vorhanden ist.

Demnächst jährt sich wieder die unselige Kristallnacht, die dafür sorgte, dass alles, was die Gemeinden an Kultur und Wissen durch die jüdischen Mitbürger bereicherte, buchstäblich über Nacht verschwand. Nicht nur war das ein düsteres Kapitel unserer jüngsten Geschichte; es hat Deutschland unleugbar ärmer an Vielfalt gemacht. 





 

Ich war auf dem Synagogenplatz, um Fotos zu machen, weil ich es wichtig finde, dass man nie vergisst, welches Verbrechen an der Menschheit hier begangen wurde - blind und taub gegen jede Form von Nächstenliebe, Zivilcourage  und Vernunft. Da ich selbst mich dem Judentum sehr verbunden fühle, war es emotional nicht leicht, mir den Schrecken zu vergegenwärtigen, den die Leute empfunden haben mussten, als sie Zeuge davon wurden, wie ihre Gotteshäuser in Flammen aufgingen. In allen betroffenen Städten stand damals ironischerweise die Feuerwehr einsatzbereit neben den niederbrennenden Synagogen, um das Überspringen des Feuers auf benachbarte *arische* Grundstücke zu verhindern.

Heute stehen auf dem Platz Bürogebäude, ein Friseurgeschäft und heruntergekommene Asylantenwohnblocks. Die Überbleibsel dessen, was ihn über ein Jahrhundert ausgemacht und sich bis vor fünfundsiebzig Jahren wie selbstverständlich ins Stadtbild eingefügt hat, wirkt jetzt beinahe exotisch. Mich hat das sehr nachdenklich und traurig gestimmt.




 

Irgendwie gab es mir Trost, dass die Gedenktafel darauf hinwies, dass sich die Gemeinde mit Beschämung und Trauer an diese Zeit erinnert. Und dass in größeren Städten Synagogen wieder aufgebaut wurden und werden. Schade nur, dass wir wohl nie wieder die Selbstverständlichkeit erreichen, friedlich und ohne Misstrauen und Vorurteile Seite an Seite zu leben.



Montag, 4. November 2013

Der Gewinner in der Kategorie Längster Filmtitel...

... dürfte "Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunter kam" sein, aus dem Jahr 1995 mit dem damals total angesagten linkisch-charmanten Hugh Grant (wer einen längeren kennt, belehre mich bitte im Kommentarbereich eines Besseren).

Ein großartiger Film mit einer herzerwärmenden Botschaft und liebenswerten, schrulligen Charakteren von Morgan der Bock über den kriegsgeschädigten Johnny (ich sage nur *Bomb Shell*) und den wortkargen, aber tatkräftigen und rüstigen Zwillingen Tumber Tom I und Tumber Tom II bis hin zu dem streitlustigen Reverend Jones, der 82 ist, aber von allen auf Mitte Sechzig geschätzt wurde. Und Wahnsinn, wie knackig Mr. Grant mal aussah in Hosenträgern und Knickerbockers!

Die Handlung: Im Jahr 1917 kommen die beiden Engländer George Garrad und Reginald Anson nach Wales, um dort das Land und den Hügel Ffynnon Garw (sprich: Finnengarow) zu vermessen. Um in der Karte eingezeichnet zu werden, muss der Hügel (der eigentlich Garth Hill heißt und somit tatsächlich ein "Hügel" geblieben ist) mindestens tausend Fuß hoch sein. Es fehlen jedoch etwa zwanzig zum Eintrag. Die Waliser - überzeugt davon, dass die "Fremden" sie zum Narren halten - sind in ihrer Ehre und ihrem Stolz gekränkt und beschließen, dass die Schmach so nicht hingenommen werden kann.

Trotz ihrer Meinungsverschiedenheiten und Unterschiede raufen sie sich zusammen und setzen die Landvermesser mit unlauteren Mitteln fest, um gemeinsam daran zu arbeiten, ihren geliebten Berg höher zu schaufeln, damit er neu vermessen und eingetragen werden kann. Währenddessen kommt der schüchterne Reginald der resoluten Betty näher und überwindet seine Kriegsneurose, die ihn bislang an einer Beziehung gehindert hat.




Meinung: Simpel, die Story, sollte man meinen. Ist sie auch. So simpel, dass sie wieder genial ist. Dazu tragen vor allem die tollen Schauspieler bei und die authentische Atmosphäre, gleich, ob das nun die walisischen Bewohner mit ihren Macken oder das stimmige Setting betrifft. Man hat sofort das Gefühl, in dem ollen Zweitakter der beiden Kartografen Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts nach Wales zu reisen.

Sehr nett finde ich auch die Idee, die Geschichte in Rückblenden von dem alten Mann erzählen zu lassen, der seinerzeit als Junge seinen Opa fragte, wo die lange Bezeichnung "Der Engländer der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunter kam" eigentlich ihren Ursprung hat.

Die zarte Liebesgeschichte zwischen der forschen Betty und Reginald hat etwas Rührendes, und man ist froh, dass der vom Krieg traumatisierte Bub jemanden findet, der "auf ihn aufpasst", denn irgendwie scheint Hugh Grant mit jeder Geste und der hilflosen Mimik an mütterliche Instinkte zu appellieren.

Unerwähnt lassen möchte ich nicht die wirklich zauberhaft folkloristisch anmutende, ins Ohr gehende Musik von Stephen Endelman. Sie ist nämlich der fünfte Stern in meiner Bewertung. Na schön, der viereinhalbste.

Fazit: Immer wieder schön und ein Ausnahmefilm für Cineasten, die mehr Wert auf Charaktere und Aussagekraft legen als auf Ka-Boom und überspannte Dramatik. Wer's noch nicht kennt, unbedingt nachholen.


Bewertung: 




 

Bildquelle: Pinterest

Samstag, 2. November 2013

Pflanze einen Baum!

Ein bisschen neidisch war ich ja schon, als ich erfuhr, dass mein Papa einen Baum in Israel gepflanzt und dafür eine Urkunde bekommen hat. Immerhin sollte man das einmal im Leben getan haben, einen Baum pflanzen. Das wusste schon der alte Luther.

Gerade habe ich auf Hase Hatschis wunderbarem Berlin-Blog gelesen, wie ich ganz ohne Mühe und Schweiß genau das tun kann und obendrein einen Beitrag für die Umwelt leiste.  Ich habe mich für eine elegante Robinie entschieden, weil ich - unter uns - diesen Baum dem Namen nach nicht kannte.

Tolle Sache und auf jeden Fall wert, sie weiterzuverbreiten!

Hier ist der Link dazu: I plant a tree.

Mein Blog hat eine Robinie gepflanzt.


Also, in die Hände gespuckt, Ärmel hochgekrempelt und den virtuellen Spaten gezückt!


Hund oder Katze?

Beides scheint offensichtlich in den wenigsten Fällen zu gehen. Wer treu ergebene Hunde mag, kann mit unabhängigen, selbstbestimmenden Katzen wenig anfangen und umgekehrt genauso. Was mich angeht, so bin ich bekennender Katzen-Liebhaber. Mein ganzes Leben war bestimmt von schmusigen, launischen, charakteristischen Katern, bis vor bald zwei Jahren mein 22 Jahre alter Hosenmann Joschi starb. Obwohl man mich häufig versucht hat (mit verboten knuddeligen Babykittens), bin ich bis dato standhaft geblieben.



Ich schaffe es einfach nicht, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ein neuer Kater seinen Platz einnimmt. Klar, es wäre ein ganz anderer, mit Joschi nicht zu vergleichen, und bestimmt würde er mein Herz im Sturm erobern, wie das so Katzenart ist. Aber ich hatte den Joschi so lange, habe ihn so geliebt und so viel mit ihm erlebt, dass es mir nicht leicht fällt, einen neuen Stubentiger ins Haus zu holen. Zumal der im wörtlichen Sinn einer bleiben müsste. Ich wohne mitten in der Stadt, was für kleine Katzen nicht der ideale Spielplatz ist. Meine beiden älteren Kater hatten bereits Erfahrung und waren nach dem Umzug schlau genug, fahrende Autos zu meiden.

Witzigerweise bin ich Hunden allerdings nicht mehr so ganz abgeneigt, seit ich Tigra kenne. Sie ist ein spanisches Windhundmädel und sieht etwa so aus:



Ein guter Freund hat sie vor einem schlimmen Schicksal bewahrt und mit nach Deutschland genommen, wo er sie jetzt verhätschelt und mit Zuneigung und Kartoffelschalen und Keksen überschüttet - sie frisst wirklich alles!

Ich mag sie irgendwie. Sie hat einen rührenden Blick und sieht immer traurig aus, obwohl sie es eindeutig nicht ist. Erstaunlicherweise glaube ich, dass sie mich auch mag. Gestern ist sie von ihrer Decke aufgestanden, als ich das Zimmer betrat und hat mich schwanzwedelnd begrüßt, obwohl wir uns am selben Tag schon gesehen hatten. Ich muss sagen, da war ich teils ein bisschen stolz und teils ein bisschen verwirrt. Denn eigentlich merken Hunde sofort, dass ich ihnen gern aus dem Weg gehe und verbellen mich dafür, besonders die Westies und andere Terrier-Arten...^^

Bildquelle Hund: Compi-Service / Pixabay