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Montag, 16. Dezember 2013

Abschied von Peter O'Toole (1932 - 2013)

Als ich gestern von Peter O'Tooles unerwartetem Tod im Videotext erfuhr, hat mich das schon getroffen. Ich kann mich jetzt nicht als ausgesprochenen Fan bezeichnen, aber es gab eine Phase, in der ich mich ausführlich mit dem irischen Schauspieler befasst und auch viele seiner Filme angeschaut habe.

Lawrence von Arabien besitze ich immer noch auf DVD und würde den Film nie hergeben. Obwohl ich der über dreistündigen Handlung nie so ganz folgen konnte, fand ich die epische Musik, die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen der Wüste und besonders Peter O'Toole / Lawrence einfach unwiderstehlich und gigantisch gut. Wie blau seine Augen waren, und wie golden sein Haar! Dazu das Draufgängertum, in dem er Errol Flynn nicht unähnlich war (eine Persiflage an ihn folgt 1982 in der Klamotte "My favourite Year" - auch heißgeliebt von mir in meiner Peter O'Toole-Phase). 



Irgendwie macht es mich immer ein bisschen traurig, wenn alte Hollywood-Größen gehen. Sie wachsen halt nicht nach. Schauspieler mit dem Charisma eines O'Toole, Errol Flynn, Gene Kelly oder Gregory Peck findet man heutzutage nur noch vereinzelt, wenn überhaupt.

Auch die Geschichten, die die alte Garde der Schauspielrecken zu erzählen hatte, suchen wohl ihresgleichen. Peter O'Tooles Biografie zu lesen war für mich unterhaltsamer als jeder Abenteuerroman, auch wenn vielleicht einiges dazugedichtet wurde oder man im Lauf der Zeit Dinge verklärter oder dramatischer sieht, je nachdem, wie man sie sehen will.

Anfang des letzten Jahrhunderts aufzuwachsen, hat die Leute doch sehr geprägt. Es gab viele Verbote und Gebote, die man heute als lächerlich empfindet. Hängengeblieben ist bei mir, dass Peter O'Toole ein umerzogener Linkshänder war - man bezeichnete die linke Hand als die böse Hand - und aus diesem Grund bis ins Teenageralter im Schlaf das Bett nassgemacht hat. Aber selbst solche Geschichten beschreibt er mit einem Augenzwinkern. Okay, er hatte sicher auch dunkle Seiten - das Trinken war wohl eine davon. Was eben ein waschechter Ire ist...

Es hat mir trotzdem leid getan. Mit 81 Jahren ist man heute noch nicht wirklich alt oder lebenssatt. Peter O'Toole, der letztes Jahr seinen Abschied von der Theaterbühne bekannt gegeben hat, war es offenbar. "Ich habe die Leidenschaft verloren" soll er gesagt haben, und wenn ich ehrlich bin, ist das so ungefähr der traurigste Grund, um abzutreten. Verständlich zwar, aber wer sagt denn, dass sie nicht wiederkommen kann, die Leidenschaft?

ChinChin, Peter O'Toole. Du warst einer der Größten!

P.S. : Ich warte auf ein Biopic mit Tom Hiddleston in der Hauptrolle! (O;




 


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