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Mittwoch, 24. Dezember 2014

Alle Jahre wieder...


Derzeit befindet sich mein Blog im Winterstarre-Modus, wofür ich mich bei all meinen Lesern und Freunden aufs Zerknirscheste entschuldige. Es klingt paradox, aber in der Weihnachtszeit ist bei mir einfach nicht viel passiert - zumindest nichts, was es wert wäre, mit der Öffentlichkeit zu teilen. Nach dem Besuch des schockierenden Hobbits verliefen die Tage mehr oder weniger gleich - ohne Schnee, mit viel Sturm und einige davon sogar ohne Internet.





Halt! Eine tolle Überraschung gab es doch in den Adventstagen: Auf Facebook wurde ein Zitat aus "Das Bildnis des Grafen" von Sandra Schmidt auf ihrer Seite "Bruchstücke" veröffentlicht. Eine Bombenidee für Indie-Autoren, wie ich finde. Und es sieht so edel aus mit den Rubik-Würfelstücken. Sandra freut sich über Zuschriften, und so ist beiden Beteiligten - Betreiber der Seite und Autoren - geholfen und sorgt für einen höheren Bekanntheitsgrad. Das ist doch mal ein schöner Grundgedanke, gerade zu Weihnachten.

Womit ich beim Stichwort wäre. Ich möchte es nicht versäumen, allen ein frohes, besinnliches und entspannendes Weihnachtsfest zu wünschen, mit nicht zu viel Völlerei (denkt an die Figur und an die armen polnischen Mastgänse!), den passenden und lang ersehnten Geschenken und natürlich viel Zeit für euch selbst. Lasst es euch gutgehen zwischen den Jahren und euch mal wieder an Körper und Seele verwöhnen, mit einem Massage-Gutschein bei Mydays.de oder einem Besuch im Erlebnisbad eurer Wahl mit sämtlichen Schikanen - es lohnt sich. Oder lest mal wieder ein gutes Buch. Das wird bestimmt einer meiner Vorsätze fürs nächste Jahr, die ich doch nie einhalte. *schäm*




Und da es dieses Jahr absolut nicht nach weißer Weihnacht aussieht, soll sie zumindest virtuell auf meinem Blog sein. Dieses Bild stammt von 2010 und wurde auf einem meiner Spaziergänge gemacht, erstaunlicherweise kurz vor Weihnachten.

Gern hätte ich - wie letztes Jahr - ein kleines adäquates Gedicht gepostet. Leider bin ich im Selbst-Reimen furchtbar schlecht. Und nachdem das letzte Mal eher besinnlich war, hätte ich ganz gern den komischen Denglisch-Text von Udo Jürgens genommen. Aber das erscheint mir drei Tage nach seinem unerwarteten Ableben heuchlerisch, denn wenn ich ehrlich bin, mochte ich seine Lieder nie. Außer Griechischer Wein. Und wenn überhaupt Schlager / Liedermacher, dann fand ich Reinhard Meys Texte meist spritziger und ergo cooler. Trotzdem geht mit Herrn Bockelmann ein Bruchstück meiner Kindheit. Schlimm war's bei Peter Alexander. Soll ich jetzt leise "Mutti" sagen? (O; Laut jedenfalls wünsche ich


Allen 
Freunden, Followern und Lesern 
ein gesegnetes Weihnachten
und 
viel Spaß und Erfolg
 im Jahr 2015!



Mittwoch, 10. Dezember 2014

"Thorin, die Adler kommen!" Review Der Hobbit ~ Die Schlacht der fünf Heere.

Der dritte Teil der Hobbit-Saga war besser als meine Erwartungen, denn natürlich liest man im Vorfeld Kritiken. Die allgemeine Beurteilung des Films war eher mies, und nachdem mir der Vorgänger schon nicht mehr so gut gefiel wie der erste Teil, bin ich eher missmutig ins Kino geschlichen (das - Oh Wunder! - in der Nachmittagsvorstellung trotz Premierentag nicht einmal voll besetzt war).





Bereit, mich kneifen zu lassen, wenn ich doch anfinge zu plärren, nahm ich mit Popcorn bewaffnet eine vermutete zweieinhalbstündige opulente Langeweile auf mich. Schließlich ist der knuffige Bilbo Beutlin nicht mehr als Staffage in den meisten Szenen, und Drache Smaug verendet schon im Vorspann grässlich zeternd im Feuersee der Stadt Bree.

Was soll da jetzt noch groß passieren, habe ich mich als Mittelerde-Banause gefragt. Ja, ganz ehrlich, selbst jetzt bekomme ich die fünf Heere des Titels nicht wirklich zusammen. Zwerge, Elben, Menschen, Orks, Raketenwürmer...?! Zu viele obskure Gestalten sind da aus der Erde gekrochen und aus Gundalbad als Quelle des Bösen gestürmt.

Aber ich mochte den Film und habe mich wirklich gut unterhalten. Das Gemetzel hielt sich in erträglichen Grenzen, und wenn Legolas als Super Mario an den Füßen einer Fledermaus durch die Gegend schwirrt und mit tänzerischer Eleganz über hinabbrechenden Brückensteinen den bösen bösen Bolg-Ork zur Strecke bringt, guckt frau gerne zu. Auch wenn Elben scheinbar rückwärts altern.

Sein über allem erhabener Vater und Waldelbenkönig Thandruil auf dem Elch wirkte fast albern und irgendwie wie aus diesen PC-Spielen, bei denen man eine Stadt aufbauen oder erobern muss, und auch Thorin auf dem Widder und dessen Cousin Dain auf seiner animierten Wollsau machen keine besonders glückliche Figur. Trotzdem habe ich beim schmerzerfüllten Aufquieken des durchbohrten Reittiers einen Moment lang gegen aufsteigende Tränen ankämpfen müssen. Die arme Sau.

Womit wir beim Thema wären. Ich habe nämlich geplärrt, tatsächlich. Und das merkwürdigerweise an einer Stelle, bei der ich es mir am wenigsten zugetraut hätte.  

ACHTUNG: MEGASPOILER!!!

Alle Mittelerde-Fans wissen ja bereits aus dem kleinen, legendären Kinderbuch von J. J. R. Tolkien, dass die Schlacht der Zwerge um ihren Berg Erebor mit zahlreichen Verlusten - auch auf der guten Seite - verbunden ist. Nicht nur, dass ihr Anführer Thorin sich mit der "Drachenkrankheit" infiziert und dem Wahn anheimfällt, die Zwerge sind auch sonst nicht sehr beliebt. Thranduil zieht sich zurück, nachdem zu viel Elbenblut vergossen wurde, und die Menschen haben genug damit zu tun, ihre eigene Haut zu retten, als die Orks Bree einnehmen. Drei der heldenhaften Zwerge fallen der Schlacht zum Opfer, und, wie ich spitzfindig annehme, ausgerechnet die Publikumslieblinge. Und nicht nur das: mit ihrem Ableben steht auch die blaublütige Linie des erst wieder eroberten Zwergenreichs auf wackeligen Füßen.

Das Ende der Brüder Fili und Kili war schon krass und echt gemein, aber wirklich getroffen hat mich Thorin Eichenschilds erbitterter Kampf gegen den Ork-Anführer und seine letzten weisen Worte an Bilbo Beutlin, der die Schlacht weitgehend verpeilt hat und dann zu spät herbeieilt, um dem schwer verwundeten Zwergenkönig helfen zu können. Das war ein so emotionaler Augenblick, dass ich dachte, ich muss gleich losheulen, um nicht zu platzen (dass ich mich am Popcorn verschluckt habe, ist eine andere Sache und war recht peinlich).

Auch sonst hat mir Thorin gut gefallen und mich überzeugt als einer, der dem Wahnsinn nahe ist und vom Reichtum geblendet und verführt. Und dabei hatte er doch bisher nicht viel mehr zu tun in der Trilogie als schön zu sein und dem wenig schmeichelnden Zwergen-Image zu spotten. Hier hat Richard Armitage mir gezeigt, dass er mehr kann als gut aussehen. Respekt!

Mein Fazit: Sehr viel eindrucksvoller als Teil 2, so gut wie der erste und trotz Überlänge und einiger überflüssiger Handlungsstränge (Tauriel und der Bürgermeistergehilfe Alfred Speichellecker (?)) kurzweilige Unterhaltung, für die man gerne mal einen Abend opfert.

P.S: Es sind doch die Adler! Das fünfte Heer.


Bewertung:




Sonntag, 7. Dezember 2014

Amigurumi allerorten

Ein großes Hobby von mir ist das Häkeln, seit ich es mir vor ein paar Jahren nach vehementer Handarbeitsabstinenz von Nadeln und Wolle wieder selbst beigebracht habe. Der Auslöser dafür waren die aus Japan stammenden aufkommenden Häkelfiguren, die ihre Vorbilder in Manga-Comics und der Super Mario-Welt gefunden hatten. Zu süß waren die, um mich nicht selbst an ihnen zu versuchen.

Mittlerweile habe ich eine ganze kleine Welt voller Amigurumi-Püppchen, für die der Platz bald nicht mehr ausreicht, so dass ich sie hin und wieder auch gerne hergebe. Meinen Etsy-Shop "Tinnef" habe ich vorerst aufgelöst, aber falls jemand ein Maskottchen erwerben möchte, kann er sich gerne an mich wenden.


Tea, Sherlock?


Wenn ich heute an Zeitschriftenauslagen im Bahnhofskiosk vorbeischlendere, sehe ich mindestens drei knallig bunte Hefte mit dem Thema Amigurumi, und es erstaunt mich schon ein bisschen, dass der Boom anscheinend nicht abflaut. Einige dieser Hefte habe ich mir zugelegt, wobei mir das Niedliche an den Figuren inzwischen nicht mehr so sehr gefällt und ich auch eigene Entwürfe herstelle, die zwar im Gros der Anleitung des Rundhäkeln folgen, die aber nach Lust und Laune meinen Stempel aufgedrückt bekommen. Mit zusätzlicher Übung werden die Figuren immer individueller, und ich muss gestehen, ich mag meine Püppchen. Sie sind eigenwillig und entsprechen nicht immer dem Kindchen-Schema mit großen Augen und runden Köpfen wie ihre asiatischen Kollegen aus Nintendo und Comics. Wenn sie es dennoch tun, dann nur, weil ich zu bequem war, sie auf meine Art anzupassen.






Mein Amor, das letzte Werk, finde ich besonders entzückend. Die Anregung dazu habe ich aus einem Heft, mich dann aber entschlossen, ihn anders zu gestalten - nämlich so, wie ich mir einen kleinen frechen Cupido vorstelle. Die tragen keine Windelhöschen, um sich schamhaft zu bedecken und haben ausdrucksvolle und schelmische Kulleraugen statt seelenlose Knopfaugen.




Und weil ich an den Locken *ewig* dran gesessen bin, kommt hier noch einmal ein Foto, auf dem man die ganze Haarpracht und die Flügel sieht.




Ehrlich gesagt, ich war mir ein bisschen unsicher darüber, ob ich ihn mit einem "Zipfelchen" ausstatten sollte. Aber irgendwie schien es mir nach kurzer Überlegung richtig, wenn ich mich so in der Kunst und der menschlichen Anatomie umsehe. Kein Cupid oder Cherub macht einen Hehl aus seiner Geschlechtszugehörigkeit oder trägt einen Lendenschurz, und da mein Amor eindeutig ein Bub ist, sollte er seinen großen Brüdern in nichts nachstehen. (O; Außerdem passt er so besser zu meinen barbusigen Meerjungfrauen, die auch gern ein bisschen angeben und provozieren mit ihren körperlichen Reizen...



Wo ist das Wasser besser und nasser als unter dem Meer...?


Die schönsten und kindgerechtesten Amigurumis hat übrigens die sympathische Ana Paula Rimoli entworfen. Mit ihren Büchern hat mich erst richtig die Lust und Inspiration gepackt, eigene Figuren zu entwerfen. Zu jedem ihrer Amigurumis erzählt sie eine Geschichte und wie sie darauf gekommen ist, gerade dieses Tier oder Püppchen zu häkeln. Es sind nette und ansprechende Bücher, die trotz englischer Sprache auch für Anfänger (im Häkeln und der Sprache) leicht zu verstehen sind.


Montag, 1. Dezember 2014

Schon wieder Weihnachten!

Ich habe versucht, mich ein wenig in weihnachtliche Stimmung zu bringen. Gar nicht so leicht als Weihnachtsmuffel. Und ehrlich gesagt, geglückt ist es mir nicht wirklich. Vielleicht hätte ich mir doch "Last Christmas" kaufen sollen oder die unsagbar grottige neue deutsche Version von Band Aid. Konzessionen bei Weihnachtsliedern mache ich allerdings nur an Dean Martin, den "Little Drummer Boy" und an eine selbst zusammengestellte CD mit viktorianischen Klassikern.

Nein, ich weiß nicht, was das Gedudel und der Heckmeck in den Adventstagen bedeuten soll, und warum man das Fest der Liebe nicht entspannter feiern kann. Geschenke und Konsum, Glitzer und Kerzen und Lametta sind zwar nett anzusehen, aber wenn man es genauer überlegt, landet das Meiste spätestens nach Neujahr im Müll, weil man das zehnte Paar Socken nicht mehr sehen kann oder das Douglas-Parfüm die sexy betörende Muskatnote vermissen lässt. Von Herzen werden Geschenke doch eigentlich selten ausgesucht - Hauptsache, keiner in der Verwandtschaft und im Bekanntenkreis kommt zu kurz. Man könnte ja beleidigt sein oder für das kommende Jahr die Freundschaft aufkündigen.


Unser aufgehübschter Adventskranz


Seit einigen Jahren schenke ich nichts mehr zu Weihnachten, auch wenn ich teilweise meine Wohnung mit Lichterketten verziere und Adventskränze bastle. Nicht, weil ich mich dem Konsum verweigere oder der Geldbeutel zu klein ist (beides trifft zu, ist aber nicht der Hauptgrund), sondern weil ich finde, dass Geschenke, wenn sie denn gemacht werden, freiwillig und ohne Hintergedanken gemacht werden sollten. Wenn mir danach ist, verschenke ich auch mal ein Buch, Blumen oder eine DVD übers Jahr. Warum nicht? Sich mit einer Kleinigkeit für die Existenz seiner Lieben zu bedanken, hängt nicht von einer Jahreszeit oder einem kalendarischen Anlass ab.

Klar, für Kinder sind Advent und die Vorfreude auf Weihnachten und die Geschenke toll. Aber als Erwachsener ist man nicht vom Glitzerglanz, Konsum und geschmücktem Tannenbaum abhängig, um eine besinnliche Zeit zu erleben ( die - unter uns - den meisten Kindern und auch den Großen am A**** vorbei geht). Obwohl ich mich gelegentlich mit nostalgischer Verklärung an unsere früheren Familienfeiern erinnere, bei denen die meisten es kaum erwarten konnten, wieder nach Hause zu gehen, bin ich doch insgeheim froh, dass mir der Sinn von Weihnachten wichtiger ist als das Brimborium drum herum.

Na gut, ich gebe es zu: manchmal sehne ich mich nach dem Sauerbraten und den selbstgeschabten Spätzlen meiner Oma zurück, aber die Völlerei auf Kommando und das Ächzen und Beklagen von zusätzlichen Pfunden nach den Feiertragen  ist ebenfalls etwas, das mir unverständlich ist. Wahrscheinlich hat beides - Konsum und Besinnlichkeit - seine Vor- und Nachtteile. Ein gutes Mittelmaß zu finden wäre wünschenswert.



Der Rest vom Christmas Pudding. Lecker!

Mareike, falls du diesen Artikel liest: Heute wurde bewiesen, dass du das Christmas Pudding Rezept traditionell und fachgerecht verarbeitet hast und der Stolz eines jeden Briten sein kannst. Ich habe den Rest heute aufgewärmt und er war immer noch so köstlich wie letztes Jahr! Danke, denn er hat am meisten dazu beigetragen, dass bei mir doch noch ein wenig Weihnachtsfeeling  im herkömmlichen Sinn aufkam.