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Mittwoch, 23. Januar 2013

In Gedenken

Eigentlich könnte dieser Eintrag für viele - besonders Nicht-Tierbesitzer - albern sein, darum schreibe ich ihn für mich selbst in Gedenken an meinen wundervollen, süßen, unnachahmlichen Kater "Bärle / Hoschi / Hoboken / Joggele / Hosenmann / der große Bauer" Joschi, der sich heute vor einem Jahr von uns verabschiedet hat.

Er fehlt mir immer noch sehr, gemeinsam mit den kleinen Ritualen, die im Umgang mit ihm meinen Alltag aufgehellt haben. Inzwischen überwiegen die guten und schönen Erinnerungen an ihn und nicht die trostlose Traurigkeit über die Lücke, die nicht mehr gefüllt werden kann. Mein Joschi war wirklich special. Ein Geschenk. Richtig toll. Jeder sagt das über "sein" Tier, und mit Recht.


Joschi im November 2011


Ich hatte nie Ärger mit ihm, dafür viele unvergessene Jahre, die einen Großteil meines Lebens ausgemacht haben. Wenn ich über ihn schreibe und daran denke, klopft mir das Herz. Kein anderer Kater, sollte ich je wieder einen haben, wird mich umklammern wie er und mir (und nur mir (O;) mit seiner rauen Zunge den Hals abschlecken. Einmal war er nachts versehentlich eingesperrt und sein Katzenklo nicht in Reichweite - da hat er sich zu helfen gewusst und bauernschlau in die Dusche gemacht, wo seine Hinterlassenschaft schnell und problemlos entsorgt werden konnte. Nie hat er irgendetwas kaputt gemacht oder zerbrochen (man hört ja allerhand chaotisch-berüchtigte Geschichten mit Katzen und Porzellanvasen respektive Christbäumen), und es war doch nie langweilig mit ihm.

Seine liebenswerten Eigenheiten und Macken haben ihm Charakter verliehen, aber er war vor allem gutmütig, verschmust und sehr zuvorkommend und geduldig gegenüber "seinen" Menschen und kleinen Kindern, die mit ihm spielen wollten und ihn dabei derber anfassten, als er es gewohnt war. Ein Katzen-Gentleman vom Schnurrhaar bis zum schwarzen Fußballen. Gegenüber Fremden ein wenig misstrauisch, aber das war uns ganz recht. Immerhin mussten wir zwei Jahre von den insgesamt zweiundzwanzig ohne ihn sein. Seine abenteuerliche Geschichte gibt es hier: Mein Kater Joschi.

Auf seinem kleinen, mit Steinen abgesteckten Grab im Garten unter der Linde haben bis vor kurzem Stiefmütterchen geblüht. Zuerst wollte ich kein *sichtbares* Grab für ihn (er ist ohnehin nicht mehr dort, sondern zusammen mit seinem Kumpel im Katzenhimmel), aber jetzt gibt mir die Bepflanzung und Pflege doch ein wenig Trost. Und irgendwann, da bin ich mir sicher, sehen wir uns wieder. 

 

 

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