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Dienstag, 12. April 2022

A walk down memory lane - alte Fotoalben.

 Was ich am Wochenende festgestellt habe: ab einem gewissen Alter macht das Blättern in alten (analogen!) Fotoalben sentimental. Im besten Fall ein wenig melancholisch. 

Bei meinen Eltern stehen nicht viele Fotoerinnerungen im Regal. Hauptsächlich wurden Schnappschüsse aus den 1960er bis 1990er Jahren aufbewahrt. Später hat man wohl nicht mehr so viel fotografiert oder scheute im Zeitalter der Digitalkamera den Aufwand. Und irgendwie ist das ja auch verständlich. Trotzdem schade, dass Erinnerungen nicht mehr so liebevoll handgemacht festgehalten werden wie in jenen Fotoalben. 

 


Besonders eindrucksvoll fand ich dieses Bild, das leider einen so starken Rotstich aufweist, dass ich es schwarzweiß bearbeitet habe. Es zeigt meinen Papa und mich mit Kater Oskar auf der heimischen Terrasse an einem Sommerabend und versinnbildlicht mehr als Worte meine Kindheit. Wenn ich es betrachte, weckt es so viele Gefühle - das an heißen Sommertagen (die ich geliebt habe trotz meiner sonnenempfindlichen Haut), das Gefühl von Geborgenheit und die ungestüme Liebe zu dem gutmütigen Oskar, der schwarz war, ohne als Unglückskatze zu gelten oder verschmäht zu werden aufgrund seiner Fellfarbe (dass es heute weitgehend so ist, wusste ich bis vor kurzem nicht, erklärt aber, warum die bildschönen schwarzen Katzen seltener bzw. unbeliebter werden).



Hier ein Schnappschuss aus... (Tusch!) dem berühmten Skiort Gstaad in der Schweiz. Ohne Schnee. Der beste Freund meines Vaters hatte uns als Familie damals eingeladen, mit ihm, seiner Frau und der kleinen Tochter den Urlaub zu verbringen. Ich finde, das Motiv wirkt wie aus einer Reisewerbung. 

Die Berge haben uns so gut gefallen, dass wir - vor die Wahl gestellt, ob Meer oder Berge - uns immer für letzteres entschieden. Was aber vielleicht auch daran liegt, dass meine Eltern ein paar Jahre in Rosenheim gelebt haben. Jedenfalls sind wir immer noch richtige Bergfexe, auch wenn wir nicht mehr so steile Hügel erklimmen. 

Im Rückblick auf meine Kindheit beschleicht mich ein wenig das traurige Gefühl, dass eine durchschnittliche Kindheit bis zu den 2000er Jahren ohne Internet glücklicher war - im Allgemeinen. Man folgte keinen Influencern oder wollte einer werden, sondern war viel draußen und hat sich mit anderen getroffen, um harmlos und ganz ohne political correctness und Zensur zu spielen. Computer gab es zwar auch schon, aber ich kann mich erinnern, dass es ein gesetztes Zeitlimit fürs Zocken gab, an das man sich zu halten hatte. Außerdem nahm der PC prinzipiell eher eine untergeordnete Rolle im Alltag ein.

 

Picknick im Wallis

 

Manchmal wünsche ich mir tatsächlich die gute alte Zeit zurück. Haltet mich für ewiggestrig, aber ich bin der Ansicht, dass früher doch einiges besser war. Vielleicht werde ich aber auch nur ein bisschen altersweise, wer kann das sagen?


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