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Mittwoch, 24. April 2013

Buchverfilmung ~ Hui oder Pfui?

Von passionierten Lesern erfolgreicher Belletristik gefürchtet und zugleich ersehnt: die früher oder später unvermeidliche Verfilmung des Lieblingsbuchs. Wie aufregend, wenn Bella und Edward zum "scheintoten" Leben erweckt werden und der schnuckelige kleine Hobbit in Leinwandgröße widerwillig auf einen Abenteuertrip geht (den fand ich sehr nett, obwohl ich kein Tolkien-Fan bin und mir das Buch extra vor der Premiere des Films besorgt habe, um wenigstens ein *bisschen* Ahnung zu haben).

 

Lieblingsbuchverfilmung: Jane Eyre von 2006



Die Meinung über Buchverfilmungen ist allerdings keine allgemein wohlwollende - zumindest nicht nach meiner Erfahrung. Ich verstehe das eigentlich nie so ganz, obwohl meine Enttäuschung über den mickrigen, schlaffen, schweine-nasigen Lindwurm Fuchur aus der "Unendlichen Geschichte" keine Grenzen kannte, hatte ich ihn mir doch in meiner Phantasie bei der Lektüre des Buches majestätisch und elegant durch die Lüfte gleitend vorgestellt. Mein Urteil wurde auch von der Tatsache nicht gemildert, dass ich bei der Besichtigung der Bavaria-Studios auf dem hässlichen Schmuddelkopf sitzen durfte (er ist ja nicht mal komplett! Was für eine Vera***e!). Atréju wiederum fand ich richtig niedlich.

Dennoch. Sich den Film über sein Lieblingsbuch anzuschauen, bleibt jedem selbst überlassen. Mit einer Enttäuschung muss man rechnen, wenn man sich zuvor ein allzu genaues Bild der Figuren und der Handlung gemacht hat, und das tut man in der Regel, wenn man mitgefiebert hat. Natürlich kann ein Film in anderthalb Stunden nie das erzählen, was ein Buch auf über 500 Seiten tut.

Und besonders die Schauspieler können einem ganz schnell Illusionen rauben. Ich meine, warum ist der aktuelle James Bond blond, wenn er in den Romanen als dunkel beschrieben wird? Warum will man für "Shades of Grey" nicht gleich Kirsten Stewart und Robert Pattison verpflichten?

Abgesehen davon finde ich, dass es wirklich sehr gute und sehenswerte Verfilmungen gibt, die heute vielleicht bekannter sind als das Buch und / oder das Zeug zum Klassiker haben. Die Winnetou-Filme zum Beispiel. Da trifft für mich sogar der umgekehrte Fall zu: ich habe sie vor den Büchern konsumiert und war dementsprechend enttäuscht von der biederen Beschreibung meines Helden Old Shatterhand respektive Kara Ben Nemsi. Bart und landesübliche Kopfbedeckung wie Cowboyhut oder Fez? So fesch wie er ist, damit hätte Lex Barker nie die Herzen seiner Fans erobert (der Bart kommt glücklicherweise bereits in "Der Schatz im Silbersee" ab - das Testpublikum mochte ihn nicht, weil er zuviel von Barkers männlicher Physiognomie verdeckt hat).

Welches Buch *ich* mir auf Celluloid wünschen würde? Wahrscheinlich "Mere Mortals" oder "Die geheime Geschichte". Ich habe es noch nie geschafft, das Buch komplett zu lesen, aber die Story klingt spannend und vielversprechend mysteriös. Manchmal ist es einfach bequemer, ins Kino zu gehen und zu glotzen als lesen und die Phantasie zu bemühen... (O;




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