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Dienstag, 31. März 2015

Kein verfrühter Aprilscherz: Facebook Resümee, und warum ich eine Pause einlege.

Obwohl ich mich ja lange dagegen gewehrt habe, bin ich nun seit über einem halben Jahr regelmäßig auf Facebook aktiv. Ein besonderes Anliegen ist mir dabei meine Autorenseite, die ich in der Tat mit viel Herzblut pflege, auf der ich Leseproben poste und so manchen themenverwandten Psychotest, der mir in meiner Chronik begegnet. Und es macht mir sogar Spaß, mich in gewissen (selbst ausgewählten!!!) Gruppen rege zu beteiligen bzw. auch Sinn und Unsinn zu posten, wo es erlaubt ist oder lieb zu kommentieren (böse Kommentare oder solche zu schrecklichen Tragödien im Tagesgeschehen erspare ich mir, das sollen andere machen, die sich auf diese Art Luft verschaffen mögen). 

Ich habe schnell *Freunde* gewonnen, verschollen Geglaubte gefunden, und natürlich freue ich mich über Anfragen / Gefällt mir der eigenen Beiträge / putzige Tiervideos und über brandaktuelle und seltene Bildchen meiner Lieblingsstars. 

 

Pixabay / EsaRiutta


Und da wäre ich bereits beim Knackpunkt: ich bin zu häufig auf Facebook, genau wie ich es anfangs befürchtet habe. Plagt mich die Langeweile, logge ich mich eben kurz mal ein. Das geht fix und zu jeder Zeit. Ist auch nichts dabei, schließlich erfährt man auf diese Art das Allerneueste von ganz vielen verschiedenen Leuten mit verschiedenen Meinungen. Aber für mich ist das auf Dauer nicht das Gelbe vom Ei (Ostern naht!). 

Manchmal wächst mir die Flut von Informationen über den Kopf oder deprimiert mich - leider bin ich seit ein paar Jahren psychisch nicht mehr so belastbar wie früher. Und ehrlich gesagt, das andere ist doch eigentlich nur Zeit-Totschlag. Zudem lenkt es mich vom Wesentlichen und meiner Arbeit ab.

Teilweise wundere ich mich auch, wie manche User sich entblößen oder Banalitäten posten, um sie dem Rest der weiten Facebook-Welt mitzuteilen. Und wie schnell man sich nach einer Freundschaftsbestätigung in einer obskuren oder für einen selbst völlig uninteressanten Gruppe findet. Von Spam und unerwünschten Markierungen will ich gar nicht erst anfangen. 

Notorische Jammerlappen und ewige Nörgler gehören leider auch zu meiner Freundesliste und tragen nicht unbedingt zur Verbesserung des Betriebsklimas bei. Ich frage mich dann schon, ob es nicht gescheiter wäre, ihnen zu kündigen, selbst wenn ich sie eigentlich ganz gern mag und weiß, dass es im Grunde sympathische Menschen sind, die durch das Mitteilen ihrer Probleme aufblühen - sowas soll es geben. Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter sind jedoch kein Ersatz für ein persönliches Gespräch mit einem guten Freund, der sich das Problem in aller Seelenruhe anhört und, sofern gewünscht, gut gemeinte, individuelle Lösungen anbietet. Vielleicht sollte man das überdenken, ehe man praktisch Fremde tagtäglich damit behelligt und dann noch hofft, bei allen Mitleid einzuheimsen Verständnis zu wecken.

Die Chatfunktion habe ich schon länger deaktiviert, weil ich Facebook ursprünglich nicht für Privatgespräche nutzen wollte, wenngleich es ganz nett und praktisch ist, hin und wieder von "richtigen" Freunden zu hören, die man schon länger aus anderen Foren kennt, die dieselben Interessen haben oder die man nicht oft persönlich sieht.

Trotzdem habe ich beschlossen, in Kürze dasselbe mit meinem Konto zu tun. Deaktivieren nämlich. Wahrscheinlich nicht für immer, aber doch eine Zeitlang, in der ich lediglich als Administrator unter anderem Namen bzw. auf anderen Konten fungiere. Meine Autorenseite bleibt demnach erhalten und aktiv, doch das "Hauptkonto" verschwindet fürs Erste, zumindest für ein paar Wochen. Ich hoffe, meine FB-Freunde bleiben mir trotzdem gewogen - ein bisschen stolz bin ich schon auf sie.^^ Und komplett aufgeben werde ich Facebook nicht. Dazu ist es wohl schon zu spät. Also, wer mich evtl. vermisst im Selfie-Camp: I'll be back.







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