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Samstag, 4. Januar 2014

Rezension: Mord auf vier Pfoten ~ Lilo Beil

Aufmerksamen Lesern meines Blogs wird noch in Erinnerung sein, dass wir in der Vorweihnachtszeit die Autorin Lilo Beil zu einer Lesung eingeladen hatten. Die war sehr unterhaltsam, und ich habe besonders Lilos sympathische Art und ihr Vorlese-Talent bewundert. Auch wenn es vielen selbstverständlich vorkommt für einen Autor: vor Publikum laut und gut zu lesen und die Geschichten mit schauspielerischem Talent und persönlichen Anekdoten zu würzen, ist nicht jedermanns Sache.

Natürlich habe ich mir ihr neuestes Werk dann auch gesichert. 

Inhalt: Das Buch ist aufgeteilt in 22 Kurzgeschichten, in denen Herrchen und Frauchen mit ihren jeweiligen Hunden bzw. Katzen eine untergeordnete Rolle spielen - die Erzählerrolle übernehmen die normalerweise schreibuntüchtigen vierbeinigen Hausgenossen, die menschliche Abgründe aufdecken und sogar mal zur Selbsthilfe bzw. dem Giftschrank greifen. Filmfreaks und Vielleser kommen aufgrund der vielen Hommagen an bekannte Persönlichkeiten aus Vergangenheit und Gegenwart voll auf ihre Kosten. Sogar Columbos Basset "Hund" berichtet von einem zunächst aussichstloslosen Fall, der nur dank seiner feinen Spürnase gelöst werden kann. Aber auch Lokalkolorit aus der Pfalz und Heidelberg findet seinen Platz.






Meinung: Ich bin zwiespältig, wie ich das Buch bewerten soll. Zunächst war ich begeistert von Lilos Art, zu formulieren. Die Geschichten lesen sich flüssig, sind überraschend schwarzhumorig, manchmal auch schockierend und anfangs sehr einfallsreich, auch die abgewandelte Form des Märchens vom Fischer und seiner Frau oder die Verbeugung vor Alfred Hitchcocks "Das Fenster zum Hof". Besonders gefallen hat mir die originelle Story des Katers Oskar, dem der neue Untermieter ein Dorn im Auge ist, weil sich das Frauchen in sein Oskar-Werner-Aussehen verliebt und nicht erkennt, dass er Böses gegen sie im Schilde führt. Als der schlaue Kater den bösen Nachbar überführt, erfährt er zum Dank eine Namensänderung. Gut, dass Frauchen außer für den österreichischen Schauspieler auch noch für einen berühmten irischen Dichter schwärmt...

Ein wenig einseitig fand ich das Muster, mit dem Menschen und auch Tiere charakterisiert werden. Der Mann ist stets der Treuherzige, Angeschmierte mit einem ebenso treuen, grundlos schuldbewussten Hund, während Frauen meist als egoistische Luxusweibchen mit hinterlistigen, verschlagenen Katzen beschrieben werden. So bot sich wenig Überraschendes, was den Charakter der handelnden Personen und Tiere betrifft. Das hat mich nach etwa der Hälfte des Buches doch ein wenig gestört.

Fazit und Bewertung: Nette Unterhaltung, und ganz bestimmt ein kurzweiliges Leseerlebnis für diejenigen, die schon immer wussten, dass Hunde die besseren Menschen und Katzen zwar schlauer als Menschen, aber gemeiner und raffinierter als Hunde sind. Da ich mich dem ganz und gar nicht anschließen kann, gibt es von mir 





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