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Montag, 10. Mai 2021

Ich bin ein Glückskind (weil Gewinner von Michael Wolffsohns neuem Kinder- und Jugendbuch)!

 Wie im vorigen Post bereits erwähnt, habe ich Ende April auf Facebook bei einer Buchverlosung von Michael Wolffsohns "Wir sind Glückskinder - trotz allem" teilgenommen und unter vielen Bewerbern eines von zehn signierten Exemplaren gewonnen, das mir am Samstag zugesendet wurde. Ich war total happy, denn ich schätze Herr Wolffsohn und seine ruhige Art sehr. Tatsächlich war meine erste verfasste E-mail an ihn, nachdem er im TV in einer Diskussion Fakten erläutert hat, die viele Zuschauer wütend gemacht haben und die ihm aufgrund seiner Auslegungen drohten. Seine freundliche Antwort an mich (die ich schon kurz darauf erhielt) habe ich in ausgedruckter Form immer noch. 

Auch einige seine Sachbücher über den Nahost-Konflikt habe ich gelesen. Er versteht es, auch Laien komplizierte Sachverhalte verständlich zu erklären.



Die "Glückskinder" möchte ich auf dem Büchertreff ab 31. Mai lesen und diskutieren, sofern sich genügend Teilnehmer/innen finden. Da ich gemerkt habe, dass viele jüngere Leute eigentlich nur vom Zweiten Weltkrieg und der Shoa aus der Schule wissen, hoffe ich sehr, dass die Runde realisiert werden kann und auch Leser dabei sind, die sich vorher wenig bis gar nicht mit der Geschichte und Kultur des Judentums und der Juden befasst haben. Ich glaube, dieses für Jugendliche konzipierte, mit 240 Seiten nicht allzu umfangreiche Werk wäre ein guter Einstieg dafür. Herr Wolffsohn räumt schon zu Beginn anhand seiner Familie mit ein paar Mythen auf. Essen alle Juden eigentlich kein Schweinefleisch? Die Saalheimers (Wolffsohns Familie mütterlicherseits) jedenfalls lieben "fränkische Blauzipfel", und das nicht mit Rinderersatz. Und Thea geht sogar auf eine katholische Schule, in der überdies Protestanten zugelassen sind! Sehr fortschrittlich für die 1930er Jahre. Wer hätte es gedacht: der Davidstern ist gar kein typisch jüdisches Symbol, sondern wurde auch von Brauereien gern als Erkennungsmerkmal in Gaststätten angebracht.

 Natürlich geht es nicht immer heiter zu für die "Glückskinder", denn "wie in jedem Leben eines jeden Menschen gibt es Freude und Leid". Das Hauptthema bildet der Zweite Weltkrieg, der plötzlich alles zerstört und viele - Juden sowie Nichtjuden - zum Auswandern bewegt. Auch die Saalheimers mit ihren drei kleinen Töchtern müssen gehen, obwohl sich Vater Justus Deutschland verbunden fühlt und sich anfangs nicht vorstellen kann, dass er wie seinerzeit Moses seine Familie vor dem wahnsinnigen ägyptischen Pharao schützen und befreien muss, indem er 1939 nach dem damaligem British-Palästina, sozusagen das gelobte Land, emigriert, in dem er kein Wort versteht.


Tel Aviv, die vorerst neue Heimat

 

Viel gelesen habe ich noch nicht und hebe mir das Buch bis Ende des Monats auf, aber ich habe den Eindruck, dass Michael Wolffssohn mit seiner Erzählkunst und einfachen Ausdrucksweise zugleich viele Leser ansprechen wird, die das Thema nur aus dem trockenen Geschichtsunterricht kennen, mit Zahlen statt Schicksalen und Gesichtern dahinter. Angereichert ist die Biografie seiner Familie mit Fotos aus Privatbesitz. 

Wer uns bei der Leserunde begleiten will und gerne diskutiert, ist herzlich eingeladen, sich hier anzumelden: *Klick*



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