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Donnerstag, 15. Januar 2015

Neujahrsvorsätze ade (Warning: Mecker-Post)!

Ehrlich gesagt, ich verstehe sowieso nicht, warum man sie sich jedes Jahr aufs Neue vornimmt, die guten Vorsätze. Aber vielleicht ist es ein bisschen so ein Zwang der menschlichen Natur, weil es keinen geeigneteren Zeitpunkt gibt, um mit schlechten Gewohnheiten zu brechen. Könnte ich mir vorstellen. Meine letzten jedenfalls habe ich wieder nicht halten können, dabei waren sie gar nicht so unmöglich utopisch; zumindest ein paar davon nicht.


Pixabay / nickgesell

 

Allein der Wunsch, wieder öfter ins Kino zu gehen, ließ sich nach einem viel versprechenden Auftakt nicht realisieren. Mein Filmgeschmack ist weitgehend anders als der des hiesigen Programms und der Mehrheit der Zuschauer. Wenn ich mir Familien-, Migranten- oder *humorige* Betroffenheits-Filme wie "Honig im Kopf" von und mit Til Schweiger ansehen müsste, würde ich alternativ lieber einen Handstand mit Überschlag machen. Und leider kamen von der Sorte viel zu viele Filme dieses Jahr. Insgesamt habe ich es 2014 zwei mickrige Male auf einen roten Chintzstuhl geschafft. Vielleicht sollte ich mir für die Zukunft vornehmen, ein Programmkino zu betreiben, das jedes Wochenende "Lawrence von Arabien" zeigt.^^

Lesen, ja. Das habe ich mir auch vorgenommen, weil es mit dem Schreiben derzeit ein wenig hapert. Romane wie auch Filme können da eine gute Inspiration sein, doch auch hier schraube ich meine Ansprüche anscheinend zu hoch. Früher konnte mir der Schmöker nicht dick genug sein. Letztes Jahr war ich froh, dass ich mich mal zu einer Leserunde aufraffen konnte. Das Buch selbst war zwar eine ziemliche Enttäuschung, aber der gute Wille zählt, und es hat mir im Endeffekt richtig gefallen, mal wieder mitreden zu können. Inzwischen bin ich an einem weiteren kleinen Roman, den mir meine Tante letzte Woche geschenkt hat. Einer dieser Tierromane, die seit "Ein Kater namens Bob" wie Pilze aus dem Boden schießen. Bisher ist er ganz nett, zugegeben, auch wenn der Erzähler mit seiner selbstherrlichen Art nervt und die Scottish Fold "Norton" ein solcher Wunderkater ist, dass ich dem Autor die biografische Glaubwürdigkeit nicht so ganz abnehme. Und dann nennt man die Neuauflage des Buches auch noch "Klappohrkatze"! Als wäre Bob nicht schon ein kräftiges Zugpferd, muss auch noch Til Schweiger Pate stehen. Naja. Die Marketingstrategen halt.

Was meine weiteren Vorsätze und Erwartungen betraf, so ist die Bilanz nicht allzu rosig. Ich hatte mir vorgenommen, wieder entspannter zu sein, lustiger und aktiver. Nicht dass ich faul wäre, aber bestimmt gäbe es das eine oder andere, das mir mehr Spaß bringen und mein Leben wieder abwechslungsreicher machen würde. Eine neue Sportart oder eine neue Fremdsprache lernen. Öfter zu verreisen. Die finanziellen Mittel für ein paar Extravaganzen haben. Mich nicht von anderen beeinflussen zu lassen und mich deswegen mies zu fühlen.

Das sind Dinge, die häufig schwer durchführbar sind, wenn man es mal soweit hat kommen lassen. Manchmal denke ich auch, diese ganzen Facebook-Weisheiten von wegen "Be yourself!" und Veränderungen sind überbewertet. Früher hat man das von selbst und ganz normal gemacht, ohne ständig mit der Nase darauf gestoßen zu werden. Wahrscheinlich ist es das, was es den meisten Leuten so schwer macht, Veränderungen an sich und anderen zu akzeptieren, sich entweder beschwingt den Gegebenheiten anzupassen oder ihnen bewusst zu trotzen und dennoch kein schlechtes Gewissen zu haben. Und das ist vielleicht der nächste Vorsatz nach einem halben Jahr Facebook, das sich, unter uns, nicht wirklich lohnt (Korrektur: mein Fehler! Ich werbe einfach nicht clever genug): ich halte mich ab jetzt zurück und logge mich nicht jeden Tag dort ein. Mal sehen, wie lange ich den Vorsatz halten kann...




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