Als ich heute Morgen von Robin Williams' Tod im Radio gehört habe, konnte
ich es erst gar nicht glauben. Da ich die Retrospektive seines Lebens
nicht von Anfang an mitbekommen habe, dachte ich erst, er hätte einen runden
Geburtstag oder sonst ein Jubiläum. Umso erschütterter war ich dann, als
sein Tod erwähnt wurde, und das Gefühl war ähnlich wie bei Michael
Jacksons unerwartetem Ableben vor sechs Jahren. Irgendwie eine Art traurige Verblüffung.
Keiner der beiden gehörte zu meinen Favoriten, und doch fehlt etwas.
Sowohl Michael Jackson als auch Robin Williams waren ein beständiger
Teil meiner Kindheit und Teenagerjahre.
Dafür, dass ich Mr. Williams
stets als zu nervig empfunden habe und seine Rollen oft zu plakativ und
gutmenschelnd (Mrs. Doubtfire oder das vielgepriesene Good Will Hunting), habe ich doch
erstaunlich viele komische und auch ernste Filme mit ihm gesehen. Und das
spricht trotz meiner etwas ungnädigen Einstellung dem Schauspieler
gegenüber für eine Vielseitigkeit und ein Talent, die in den letzten
Jahren anscheinend zu wenig gewürdigt wurden.
Seine Paraderolle für mich war die des idealistischen, nonkonformen "Captain" John Keating im Club der toten Dichter - bis heute ein Film, der so aktuell ist wie damals, als er in die Kinos kam, vielleicht sogar aktueller und wichtiger. In komischen Rollen hat er mich mit seinem Herumgekaspere nie überzeugt - das mag aber daran liegen, dass ich Komödien im Allgemeinen nichts abgewinnen kann. Und trotzdem kenne ich von Mrs. Doubtfire über Jumanji und The Birdcage doch einige von Mr. Williams.
Ich weiß nicht, wie er als Mensch war oder ob er darunter gelitten hat, nicht mehr so gefragt zu sein wie in den 1990ern oder der Grund ein ganz anderer war, doch sein Tod macht mich in zweifacher Hinsicht traurig. In schwierigen Phasen den Kopf nicht hängen zu lassen, ist nicht einfach, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich wünsche mir, dass es ihm gut geht, wo er jetzt ist.
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