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Dienstag, 16. Dezember 2025

Lichterglanz allerorten. Weihnachten 2025. Wieder ohne Mama.

Während ich gerade durch die Stadt ging, um für Papa etwas in der Apotheke zu besorgen, fiel es mir auf: selten war die Stadt zur Weihnachtszeit so beleuchtet wie die letzten paar Jahre. Als gelte es, einen Wettbewerb zu gewinnen, und dabei habe ich nur einen kurzen Radius zurückgelegt. Die Bäume habe ich nicht gezählt, aber es sind mindestens drei große (über 10 Meter) und ganz viele kleine, verteilt auf Fußgängerzone und Marktplatz. 

 

Vor der ev. Stadtkirche

Was ich davon halten soll, weiß ich nicht. Vielleicht ist es letzten Endes doch ein positives Zeichen, auch wenn ich es schade finde, dass so viele Bäume für diesen einen Zweck gefällt werden. Denn der Weihnachtsbaum ist ja von heidnischen zum christlichen Symbol geworden; wenigstens nennt man ihn und das Christkind meist in einem Atemzug. Vielleicht bedeutet das, dass unsere Traditionen doch noch etwas wert sind und sich nicht verdrängen lassen. Lustigerweise habe ich selbst in türkischen Barbershops Minibäumchen blinken sehen. Aber das dient vermutlich nur der Aufmerksamkeit...

Unser Weihnachten dieses Jahr haben wir noch gar nicht geplant. Eine Freundin kommt über die Feiertage für eine Woche zu uns, dann sind wir immerhin zu viert und werden eventuell ein Festmenü mit Ente zaubern. In Weihnachtsstimmung bin ich allerdings absolut nicht. Mama fehlt einfach zu sehr. Nicht nur in diesen Tagen.

 

In Mosbach während dem Weihnachtsmarkt

 

Wir versuchen, ein bisschen den weihnachtlichen Gedanken aufleben zu lassen, die frohe Botschaft zu verinnerlichen. Dass Jesus kam, um uns Ewiges Leben zu schenken, das wahrhaft größte Geschenk, das man annehmen kann. Und manchmal auch das schwerste. Denn der Mut und der Frohsinn, die einen bei dieser Nachricht immer wieder packen müssten, sind (noch) nicht zu uns zurückgekehrt. Ich weiß nicht, ob das je sein wird. Je länger Mama fort ist, desto mehr wird mir bewusst, wie viel Halt und Kraft sie der Familie gegeben hat. 

Ich freue mich immer, wenn Papa vorschlägt, irgendwohin zu fahren auf einen Weihnachtsmarkt in unserer Nähe. Eigentlich sind wir alle keine Fans von Glühwein und kalten Füßen, doch ein Ausflug sorgt für Abwechslung, und manchmal haben wir auch fast so etwas wie Spaß. Ich weiß, das klingt ziemlich düster. Irgendwie ist es das auch. Ich würde mir sehr wünschen, die trübe Stimmung vertreiben zu können, etwas mehr von Mamas positiver Art zu haben, mit der sie dem Ernst den Stachel genommen hat, etwa mit Scherzen oder einem ermutigenden Wort. 

 

Im Florapark Wiesloch
 

Obwohl ich versuche, entspannt zu sein, merke ich, dass mir die Situation ziemlich an die Nieren geht und ich auch gesundheitlich noch angeschlagen bin wie der Rest von uns. Und irgendwie nerven mich dann auch die vielen Weihnachtsbäume in der Stadt. Übrigens sind die Läden trotz Blinken und wirklich oft wunderschöner und geschmackvoller Deko für die Vorweihnachtszeit erstaunlich menschenleer. Dabei geben sich die Inhaber so viel Mühe. Bitte, wenn ihr Geschenke kauft, kauft sie vor Ort und nicht im Internet. Auch wenn's bequemer ist. Die Händler freut's. Und Weihnachten ist die Zeit, Freude zu geben und zu empfangen. 

 

 

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