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Dienstag, 15. März 2022

Der kleine Gärtner & Der Hase mit den himmelblauen Ohren

 Zwei etwas ungewöhnliche Buchtipps für mich, aber interessant für Mamas und Papas zum Vorlesen für die Kleinen. Beide Bilderbücher mit wundervollen Zeichnungen haben mich sehr berührt und wurden seinerzeit in der biblisch-therapeutischen Seelsorge meiner Eltern eingesetzt, wenngleich es sich nicht um religiöse Lektüre handelt. Das erste ist "Der kleine Gärtner" von Gerda M. Scheidl und Bernadette. 



 

Inhalt: Der kleine Gärtner versteht die Sprache von Tieren und Pflanzen und liebt seinen verwilderten Garten, in dem er jede freie Minute verbringt. Alles lebt in Harmonie und gedeiht prächtig. Bis der kleine Gärtner eine Unzufriedenheit beim Gänseblümchen feststellt, die ihm Sorgen macht. Bald findet er heraus, dass es lieber im Garten des Nachbarn wachsen würde, der voller Rosen, Rittersporn und gepflegten Beeten ist. Um den Nachbarn nicht zu vergrätzen und dem Gänseblümchen seinen Wunsch zu erfüllen, verpflanzt er es heimlich über Nacht. Doch der Nachbar ist nicht erfreut: Unkraut hat in seinem Garten nichts zu suchen. Kurzerhand wirft er das Gänseblümchen auf den Komposthaufen. Was für ein Schreck für die benachbarte Flora und Fauna! Ohne Wasser muss das Gänseblümchen elend verdursten! Kann es eine Rettung geben?

Meinung: Natürlich gibt es die. Eine Rettung, die nachdenklich macht. Nicht nur das Gänseblümchen. Auch die Leser. Und sie zeigt, dass das, was man hat, viel zu wenig mit Dankbarkeit gewürdigt wird. Auch wenn es nur kleine Dinge sind, an denen wir uns erfreuen.


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Das nächste Buch war "Der Hase mit den himmelblauen Ohren" von Max Bolliger und Jürg Obrist.




Inhalt: Der Hase mit den himmelblauen Ohren schämt sich. Er sieht anders aus als die Tiere in seiner Stadt. Sein einziger Freund ist der Mond, aber der kann nicht mit ihm reden. Der Hase begibt sich auf Wanderschaft, weil er glaubt, in seiner Stadt nicht willkommen zu sein. Unterwegs flattern ihm Hüte entgegen, wie etwa ein Schornsteinfegerzylinder und ein Gärtnerhut. Viermal wechselt er die Hüte, denn keiner will ihm so richtig passen. Obwohl er durch die Kopfbedeckung verschiedene Berufe ausübt, verlachen ihn seine Kollegen, sobald ihm durch eine unglückliche Fügung der Hut vom Kopf fliegt und die himmelblauen Ohren freigibt. Wird der ungewöhnliche Hase dennoch Freunde finden?

Meinung: Da sich die Reise des blauohrigen Hasen in vielem wiederholt, ist auch der Satzbau oft derselbe, aber umso eindrücklicher wirkt die Geschichte. Auf den ersten Blick scheint sie simpel, und doch ist sie aktueller denn je. Anderssein ist kein Makel, und erst recht kein Grund, sich zu schämen und zu verkriechen. Das merkt auch der Hase, als er feststellt, dass er sich das Problem selbst gemacht hat. Und er kann seiner Vergangenheit sogar etwas Positives abgewinnen: Sein "Fehler", sich nicht anzunehmen wie er ist, hat ihm trotz seines mangelnden Selbstwertgefühls Türen geöffnet und ihn um viele Erfahrungen reicher gemacht. 

Fazit: Zwei entzückende Bilderbücher, die zu Akzeptanz, Dankbarkeit und Wertschätzung aufrufen. Nicht nur für Kinder. Auch ich hatte meine Freude an den liebevollen Zeichnungen und vor allem an der jeweiligen Botschaft der Geschichten. 

 

Bewertung: 💫💫💫💫💫




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