Translate

Montag, 7. März 2016

The Awakening ~ Geister der Vergangenheit (2011) - Spoilerfrei -

Diesen Film mit Rebecca Hall und Dominic West in den Hauptrollen hatte ich vor kurzem schon einmal gesehen - und irgendwie nicht verstanden, weil ich den Kopf nicht freihatte oder schon zu müde war, um aufmerksam zu sein. Daher gab ich ihm gestern eine zweite Chance, die sich gelohnt hat.



Inhalt: England, kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Die junge Florence Cathcart ist "Geisterjägerin", die nicht an Geister glaubt. Neben Bücher schreiben, in denen sie die Existenz von Geistern mit wissenschaftlichen Argumenten abstreitet, besucht sie Häuser, in denen es vermeintlich spukt, um Betrügereien aufzudecken. Auch die damals schwer in Mode gekommenen Séancen lehnt sie rigoros ab und entlarvt jede Schwindelei - sehr zum Verdruss der Veranstalter und Besucher, die sich gerne an Illusionen klammern. Eines Tages steht der Lehrer Robert Malory vor ihrer Tür - nicht um sich ein Buch signieren zu lassen, wie Miss Cathcart annimmt, sondern um sie zu bitten, geisterhafte Phänomene an seiner Internatsschule aufzuklären. Ein entstellter Junge erschreckt dort angeblich die Mitschüler, und es gab sogar einen Jungen, der den Geist gesehen haben soll, nun aber unter ungeklärten Umständen ums Leben kam.

Florence lässt sich überreden und fährt mit ihm zu dem abgelegenen Gebäude, das früher in Privatbesitz war. Gleich bei ihrer Ankunft versichert ihr die Hauswirtschafterin Maud (Imelda Staunton), sie nach besten Kräften bei ihrer Aufgabe zu unterstützen, da sie ein großer Bewunderer ihrer Bücher sei.

Zunächst scheint es, als hätte Florence Erfolg. Der Mord entpuppt sich als tragischer Streich an einem Außenseiter. Doch die Phänomene suchen Florence weiter heim, als sie kurz nach der Aufklärung ihre Abreise ankündigt. Bald zweifelt sie an ihrem wissenschaftlich kühlen Verstand - und das nicht ohne Grund. Kann sie dem Bann des Hauses noch entkommen?








Meinung: "The Awakening" bietet alles, was m. M. ein wirklich gruseliger Gänsehautfilm haben muss: historisches, nebliges Setting, ein unheimliches Haus abseits der Zivilisation, eine unerwartete Handlung, tolle Schauspieler und Menschen, die traumatisiert sind und / oder schreckliche Geheimnisse verbergen. Nicht zu vergessen ein wirklich grandioser, unaufgeregter und wehmütiger Soundtrack, der viel zur düsteren Atmosphäre des Films beiträgt. Sehr amüsant fand ich auch die klassischen Referenzen an weitere Filme des Genres, wie das Herabrollen eines Balles von der Treppe und bedeutungsvolles altes Spielzeug - in diesem Fall ein mechanischer Plüschhase, der ein Kinderlied singt, und ein Puppenhaus, das wie aus dem Nichts heraus Szenen aus Florence' Vergangenheit zeigt.

Die Schauspieler haben mich durch die Bank überzeugt, und Rebecca Hall ist eine meine Lieblingsdarstellerinnen, seit ich sie in "Parade's End" an der Seite von Benedict Cumberbatch gesehen habe. Doch besonders hervorheben möchte ich den kleinen Thomas (Isaac Hempstead-Wright), der während der Ferien als einziger Junge im Schulgebäude bleiben muss - das glaubt zumindest Florence Cathcart.

Kinder in Filmen sind für mich meist ein Garant für Overacting und ziemlich nervig, aber Thomas bleibt eher im Hintergrund und hat außer zu Florence nur mit Maud Kontakt. Was das bedeutet, wird der jungen Geisterjägerin erst ganz zum raffiniert aufgebauten Schluss klar.

Fazit und Bewertung: Sehenswert für Fans von subtilem Grusel und spannenden, psychologischen und dennoch fantastischen Geschichten mit einem Hauch Nostalgie und geschichtlichem Hintergrund. Genau das Richtige für mich, daher volle Punktzahl:






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen