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Montag, 1. Dezember 2014

Schon wieder Weihnachten!

Ich habe versucht, mich ein wenig in weihnachtliche Stimmung zu bringen. Gar nicht so leicht als Weihnachtsmuffel. Und ehrlich gesagt, geglückt ist es mir nicht wirklich. Vielleicht hätte ich mir doch "Last Christmas" kaufen sollen oder die unsagbar grottige neue deutsche Version von Band Aid. Konzessionen bei Weihnachtsliedern mache ich allerdings nur an Dean Martin, den "Little Drummer Boy" und an eine selbst zusammengestellte CD mit viktorianischen Klassikern.

Nein, ich weiß nicht, was das Gedudel und der Heckmeck in den Adventstagen bedeuten soll, und warum man das Fest der Liebe nicht entspannter feiern kann. Geschenke und Konsum, Glitzer und Kerzen und Lametta sind zwar nett anzusehen, aber wenn man es genauer überlegt, landet das Meiste spätestens nach Neujahr im Müll, weil man das zehnte Paar Socken nicht mehr sehen kann oder das Douglas-Parfüm die sexy betörende Muskatnote vermissen lässt. Von Herzen werden Geschenke doch eigentlich selten ausgesucht - Hauptsache, keiner in der Verwandtschaft und im Bekanntenkreis kommt zu kurz. Man könnte ja beleidigt sein oder für das kommende Jahr die Freundschaft aufkündigen.


Unser aufgehübschter Adventskranz


Seit einigen Jahren schenke ich nichts mehr zu Weihnachten, auch wenn ich teilweise meine Wohnung mit Lichterketten verziere und Adventskränze bastle. Nicht, weil ich mich dem Konsum verweigere oder der Geldbeutel zu klein ist (beides trifft zu, ist aber nicht der Hauptgrund), sondern weil ich finde, dass Geschenke, wenn sie denn gemacht werden, freiwillig und ohne Hintergedanken gemacht werden sollten. Wenn mir danach ist, verschenke ich auch mal ein Buch, Blumen oder eine DVD übers Jahr. Warum nicht? Sich mit einer Kleinigkeit für die Existenz seiner Lieben zu bedanken, hängt nicht von einer Jahreszeit oder einem kalendarischen Anlass ab.

Klar, für Kinder sind Advent und die Vorfreude auf Weihnachten und die Geschenke toll. Aber als Erwachsener ist man nicht vom Glitzerglanz, Konsum und geschmücktem Tannenbaum abhängig, um eine besinnliche Zeit zu erleben ( die - unter uns - den meisten Kindern und auch den Großen am A**** vorbei geht). Obwohl ich mich gelegentlich mit nostalgischer Verklärung an unsere früheren Familienfeiern erinnere, bei denen die meisten es kaum erwarten konnten, wieder nach Hause zu gehen, bin ich doch insgeheim froh, dass mir der Sinn von Weihnachten wichtiger ist als das Brimborium drum herum.

Na gut, ich gebe es zu: manchmal sehne ich mich nach dem Sauerbraten und den selbstgeschabten Spätzlen meiner Oma zurück, aber die Völlerei auf Kommando und das Ächzen und Beklagen von zusätzlichen Pfunden nach den Feiertragen  ist ebenfalls etwas, das mir unverständlich ist. Wahrscheinlich hat beides - Konsum und Besinnlichkeit - seine Vor- und Nachtteile. Ein gutes Mittelmaß zu finden wäre wünschenswert.



Der Rest vom Christmas Pudding. Lecker!

Mareike, falls du diesen Artikel liest: Heute wurde bewiesen, dass du das Christmas Pudding Rezept traditionell und fachgerecht verarbeitet hast und der Stolz eines jeden Briten sein kannst. Ich habe den Rest heute aufgewärmt und er war immer noch so köstlich wie letztes Jahr! Danke, denn er hat am meisten dazu beigetragen, dass bei mir doch noch ein wenig Weihnachtsfeeling  im herkömmlichen Sinn aufkam.




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