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Samstag, 29. März 2014

Redlich verdientes Wochenende

Puh! Zwei anstrengende, aber auch erlebnisreiche Tage liegen hinter mir.




Im WIRTHs HAUS fanden gestern und heute Veranstaltungen statt, bei denen ich ein kurzfristig ausgefallenes Teammitglied vertreten habe. Die erste war am Freitagabend eine Lyrik-Lesung der Autorin Marietta Dörtzbach.

Ich bin eigentlich eher für die Raumvorbereitung zuständig, heißt ich achte darauf, dass alles in Ordnung und sauber ist, so wenig wie möglich Staubfussel und Malkleckse auf dem Holzboden des Ateliers kleben, und bei Bedarf und auf Wunsch richte ich kleine Häppchen oder einen meiner berühmt-berüchtigten Ananasigel. Ich bin sozusagen ein Rad im Getriebe, die Fachfrau fürs Grobe und vorläufig vollauf zufrieden damit. Einen ganzen Abend komplett zu organisieren, ist dagegen schon recht verantwortungsvoll. Zum Glück lief alles glatt. Beleuchtung, Deko usw. kamen mit einigen Abstrichen gut an, für das leibliche Wohl war mit Apfelsaft, Bio-Zisch und Salzstangen gesorgt und der Abend selbst war ein richtig tolles Erlebnis für Gedichte- und Lyrikliebhaber, die die ca. 35 Gäste zweifellos waren (Stühle wurden noch etliche mehr hineingetragen als auf dem Foto zu sehen sind).

Es war meine erste Lesung dieser Art, und ich habe es bewundert, wie souverän Marietta ihre doch sehr persönlichen Stücke vorgetragen hat - aus ihrem Notizbuch! Ich fand das echt urig. Und irgendwie auch rührend. Seit dem Teenageralter schreibt sie ihre Gedanken und Gefühle in Versform auf und trotzt damit gelegentlich auch den gut gemeinten Ratschlägen von Literaturprofessoren und - kritikern, die mit der poetischen Umschreibung "Stängelbeinchen" nichts anfangen können (wie prosaisch!).

Eine wirklich bemerkenswerte und sympathische Frau, die Maeggy. Ich werde sie demnächst fragen, ob sie nicht Interesse hätte, ihre Lyrik zu veröffentlichen, denn sie spricht bestimmt vielen aus der Seele.

Kurz nach 22:00 Uhr haben wir dann bereits angefangen, für unser Mal-Seminar am folgenden Tag umzuräumen, damit ich nicht gar so früh aufstehen musste (^^). Das ging von 10:30 Uhr bis spät nachmittags, und ich muss sagen, ich bin jetzt doch ziemlich groggy. Eine gewisse Anspannung ist immer da, auch wenn die Teilnehmer angenehm sind und sichtlich Spaß haben an dem, was man vermittelt. Mir fehlt einfach noch ein bisschen die Routine in dem neuen Konzept, und anfangs ist man froh um jede Unterstützung. Früher habe ich häufig Bastelkurse geleitet, aber das ist schon eine Weile her, und unter uns - wirkliche Freude hatte ich an ihnen nie. Ich bin einfach kein Lehrertyp, und wurde ergo als solcher auch nie wirklich ernst genommen (was evtl. auch auf mein damaliges Alter und mein damit verbundenes Babyface zurückzuführen war).




Unsere Workshops sind daher anders aufgebaut. Es gibt keine negative Bewertung und kein "Mach es so wie ich", sondern jeder malt und zeichnet, wie er kann, entdeckt seinen Stil, darf sich frei bewegen, Kaffeepausen einlegen und sich ungeniert am Imbissbuffet bedienen. Natürlich geben wir Hilfestellung, wenn Fragen zu Maltechniken aufkommen, geben auch Übungen vor, aber es ist völlig okay, wenn die Teilnehmer eigene Ideen verwirklichen, für deren Umsetzung sie zuhause vielleicht nicht die Mittel und den Platz oder die Inspiration haben. Außerdem macht es Spaß, in Gesellschaft zu malen und unmittelbares Feedback zu einem entstehenden Bild zu erhalten.

Ich glaube, ich maße mir nicht zu viel an, wenn ich behaupte, dass unsere *Probanden* glücklich und zufrieden mit ihren ganz eigenen Werken den Heimweg angetreten haben (dass ich bei der Aquarell-Aufgabe im Rahmen des Vorführeffekts ordentlich geschwitzt habe, weiß nur mein Sweater. Hoffe ich.)

Was mich betrifft, so habe ich nach der Aufräumaktion im Atelier erst mal ein wenig Matratzenhorchdienst geschoben.





Pst... wer Bekannte und Freunde zum Tages-Workshop mitbringt, nimmt an diesem zum Einführungspreis von € 50,00 statt € 75,00 teil. Die Freunde ebenfalls.


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