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Dienstag, 15. April 2025

Witzgedichte

Ein schlummerndes Talent habe ich vor kurzem in mir entdeckt. Ich kann dichten! Manchmal etwas holprig, aber ich finde das nicht schlimm, macht der Stil doch deutlich, dass ich frei von KI meine geistigen Ergüsse niedertippe. Und das erstaunlicherweise innerhalb weniger Minuten am Smartphone. Ich teile sie dann in meinem FB-Account, finde aber, dass ein paar es durchaus wert sind, auch im Blog Beachtung zu finden. Einige meiner Gedichte erzielen immerhin weit über hundert Likes. Das beliebteste bisher ist 

 

Die Reise ins Ich 

Wenn ich nun die Augen schließe
Und mich sanft verführen ließe
Von meinen Gedanken
Ohne Schranken
Wo würde ich landen?

 



 

In meinem Kopf, Herz oder Bauch
Vielleicht in manchen Abgründen auch
Die mir bisher fremd gewesen
Weil man sie nur hielt für Thesen
Oder wollte sie nicht lösen

Es gibt sie versteckt in mir
Und ganz sicher auch in dir
Doch ist da jemand, dem sie nicht verborgen
Der uns kennt und unseren Morgen
Wozu also sich sorgen?

Was mich bringt zu dem Schluss
Ohne Bedauern, Enttäuschung und Verdruss
Die Reise ins Ich
Ist philosophisch interessant
Aber für mich nicht relevant

 

Was mich beim Dichten selbst überrascht, ist der oft unbeabsichtigt tiefere Sinn. Aber meine Favoriten sind die echt albernen, z. B. das über meinen Teddybär, der sich in einen Präriehund verwandelt. Auch dieses Gedicht könnte beim Lesen zwischen den Zeilen einen ernsten Hintergrund enthalten. Wie passt man sich an fremde Sitten und Kulturen an? Meinem Teddy ist das im Gedicht besser gelungen als mir. 

Hier kommt es: 

 

In der Prärie

War ich noch nie
Drum hab ich meinen Bär genommen
Um nicht zu reisen so beklommen
Ganz allein so weit
Ging über meine Möglichkeit

Die Lage wurd' alsbald prekär
Er hielt sich für 'nen Präriebär
Nun habe ich ihn schon recht lang
Mir wurde um ihn etwas bang
Wie willst du denn hier überleben
Bei der Hitze, und das Land so eben!

Da hinten seh ich Berge
Es leben dort nach Tolkien Zwerge
Die haben Schätze ohne Ende
Was kümmert mich das flach' Gelände?
Gastfreundlich sind sie zwar nicht
Doch ich mach' ein Knuddelbärgesicht 

 



 

Du kommst jetzt mit, sag' ich sehr streng
Da macht es auf einmal Peng!
Der Bär, einst nett und rund
Verwandelt sich zum Präriehund
Ich heule jetzt mit den Kojoten
Sprach er und schüttelt in einer Drohgebärd' die Pfoten

Geschwind eilt er über die Weite
Bevor ich weiter mit ihm streite
Jetzt wart' ich einsam und verlassen
Am Lagerfeuer, um die Meute abzupassen
Zu deren Anführer man ihn erkoren
So hab ich meinen Bär verloren

Mit Marshmellows will ich ihn fangen
Die locken auch herbei die Schlangen
Hilfe, ruf' ich wie von Sinnen
Da kommen mein Bär und die Meute von hinnen
Was folgt, ist das Präriegesetze
Das man besser nicht verletze

Nach dieser unschönen Geschicht'
Erkennt mein Bär die notwendige Pflicht
Seinen Menschen zu bewahren
Vor weiteren Wildwest-Gefahren
Lass uns heimkehr'n, sagt er dominant
Die Prärie ist nicht dein Land



Weitere Gedichte werde ich hier nach und nach einstellen. Irgendwann starte ich dann eine Karriere als Poetin.