Translate

Sonntag, 7. September 2014

Trash Horror "Ghost Ship" (2002)

Ich habe es getan: mir eine weitere "Bomb" aus Gabriel Byrnes großer und erstaunlich abwechslungsreicher Filmografie angesehen. Diesmal war es der Grusel-Streifen "Ghost Ship". Vor Jahren geguckt und danach sofort komplett vergessen. Wahrscheinlich, weil ich das Ensemble bis auf Mr. Byrne weder kannte noch mochte und Horrorfilme nicht so wirklich mein Ding sind. Jedenfalls nicht, wenn sie zu blutig daherkommen.




In letzterer Hinsicht hätte "Ghost Ship" schlechte Karten, denn sensiblen Gemütern wie mir bliebe schon beim Vorspann das Popcorn im Hals stecken (theoretisch, da ich meist keines zur Hand bzw. in der Schüssel habe). Doch abgesehen von einiger Ekelszenen und zuweilen hölzern wirkender Schauspieler hat dieser Film eine richtig unterhaltsam-abgefahrene Story zu bieten, bei der man sich gern unter die Kuscheldecke gruselt.

Inhalt: Captain Sean Murphy und seine Spät-Grunge Crew erhalten den Auftrag, ein Schiff zu bergen, das seit 1962 steuerlos auf dem Ozean herumtreibt und den erfahrenen Murphy voll dunkler Vorahnung Seemannsgarn über die "Mary Celeste" spinnen lässt. Und in der Tat handelt es sich bei der "Antonia Graza" ebenfalls um ein Geisterschiff, denn von Kapitän, Besatzung und Passagieren fehlt jede Spur, als Murphy den Luxusdampfer inspiziert.

Jedes Crewmitglied macht unheimliche Entdeckungen auf dem verlassenen Schiff, u.a. sieht die toughe Epps immer wieder ein kleines Mädchen auftauchen und wieder verschwinden. Scheinbar will es die Crew vor etwas warnen, doch Epps bringt es lange nicht über sich, den anderen davon zu erzählen, glaubt sie doch selbst ihren Augen und Ohren nicht und fürchtet, für verrückt erklärt zu werden. Doch auch die Kollegen zweifeln bald an ihrem eigenen Verstand.

Und was hat es eigentlich mit dem mysteriösen Fremden auf sich, der Murphy und seine Crew angeheuert und auf die "Antonia Graza" gelockt hat? Ist er wirklich so harmlos, wie sein unscheinbares James Blunt-Aussehen glauben machen will oder gar am Ende der fliegende Holländer in Verkleidung?





Fazit: Meiner Meinung nach hat der Film das Zeug zum Halloween-Klassiker, mit wohldosierten Special Effects wie zum Beispiel der eindrucksvollen Verwandlung des halb verrotteten Schiffs zum damaligen Glanz des Ozeanriesen, die sich vor den Augen eines Crewmitgliedes abspielt, ehe er mit der Sängerin Francesca ein Tänzchen inmitten der befrackten Herren und der vornehmen Damen von 1962 wagt. Einige Szenen sind sogar recht lustig und brachten mich zum Kichern, während mir bei anderen wiederum senkrecht die Haare zu Berge standen. Auch fand ich, dass die Handlung bei aller Absurdität gut durchdacht war. Außerdem liebe ich Schauergeschichten jeder Art. Manchmal ist "Ghost Ship" nicht ganz so subtil, wie ich es bevorzuge, aber auch die gruseligen Phänomene an Bord waren amüsant anzuschauen.

Kurz, ich habe mich prächtig unterhalten und empfehle Ghost Ship jedem, dem die bis zur Schmerzgrenze unerschrockene Julianna Margulies und eine dümmliche Grunge-Crew mit Kurt Cobain-Nacheiferern nicht allzu sehr auf die Nerven gehen.


Bewertung:
 


 Bildquelle: Pinterest



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen