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Montag, 14. Oktober 2013

Erste Trockenübungen zum Malkurs im November.

Wie bereits im Sommer berichtet, verändert sich das Konzept unseres Ladens. Allzu viel verraten kann ich an dieser Stelle noch nicht, da wir jeden Tag eifrig dabei sind, daran zu basteln bzw. die Neuerungen zu besprechen. Heute ging's zum ersten Mal ans Eingemachte: unsere Künstlerabteilung soll ausgebaut werden und ein Atelier entstehen, in dem Interessierte, die zu Hause nicht den Platz haben, auf Staffeleien ihrer Phantasie freien Lauf lassen können, oder - was wir heute geprobt haben - an einem Seminar teilnehmen. Diese Seminare werden sich bewusst von Malkursen in der VHS unterscheiden. Wer ein atemberaubend naturgetreues Blumenbild für die Wohnzimmerwand malen möchte, kann sich getrost dort anmelden.

Nein, es geht um etwas anderes. Darum, sich überhaupt zu *trauen*, einen Stift und Pinsel in die Hand zu nehmen und sein Talent zu entdecken - wie immer das aussehen mag. Vielleicht lachen jetzt einige, aber selbst ich habe das lange nicht getan - und ich habe früher gern gemalt und gezeichnet, bis ein Tiefpunkt in meinem Leben mir jegliche Spontaneität und den Mut, nicht perfekt zu sein, schlagartig genommen hat.



In erster Linie geht es darum, sich wohlzufühlen und in der Gemeinschaft von anderen mitzuwerkeln statt gegeneinander. Leistungsdruck, Konkurrenzdenken und das Be- und Verurteilen aus der Schulzeit abzulegen (Das kannst du aber besser!). Das ist gar nicht so leicht wie man denkt, aber sehr viel entspannender als zu glauben, man müsse jetzt Wunder was aus dem Ärmel schütteln respektive aufs leere Blatt zaubern, damit alle Beifall klatschen. Ich war lange so geprägt, gleich in welchen Bereichen, und durch meinen bereits erwähnten Tiefpunkt hatte ich gar keine Lust mehr, irgend etwas anzufangen. In Sachen Kreativität war ich wie gelähmt durch den falschen Gedanken "Ach, lass es. Kriegst du doch nicht hin."

Ich muss sagen, es war schön heute. Wir haben mit Bleistift gerade Linien und Wellen gemalt (mit vollem Körper- bzw. Armeinsatz), und waren erstaunt über die unterschiedlichen Ergebnisse und wie die Persönlichkeit des Einzelnen durch die Bilder sichtbar wurde. Besonders schön war für mich, dass es doch ganz gut geklappt hat und kein bisschen anstrengend war. Meine Bilder sind nicht weltbewegend, aber sie anzufertigen, hat mir sehr viel mehr Spaß gemacht als erwartet. Vor allem, weil auch noch genug Zeit zum Scherzen und Diskutieren war und das bewusst langsame Zeichnen etwas Meditatives hatte, das ich total genossen habe. Trotzdem ging es lustig zu in unserer Runde mit Wasser, Kaffee und Keksen.




Ganz ausgereift ist das Konzept noch nicht, aber ich bin sicher, wir kriegen das hin.

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