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Mittwoch, 15. Januar 2014

Rezension "The Sign of Four"


"The Sign of Four" ist nach "A Study in Scarlet" der zweite Fall des viktorianischen Meisterdetektivs und seines Adlatus Dr. John Watson. Ich habe den Roman in der abgebildeten Ausgabe zum Weihnachtswichteln auf dem Büchertreff erhalten und ihn Anfang Januar - passend zur Ausstrahlung der adäquaten Episode der Serie - im Rahmen einer Online-Minileserunde gelesen.

Handlung: Die junge Mary Morstan sucht Sherlock Holmes mit einem mysteriösen Anliegen auf: Jedes Jahr zum vierten Mai erhält sie per Post eine wertvolle Perle von einem anonymen Absender, der nun auf ein persönliches Treffen in Begleitung zweier Freunde drängt. Auch zeigt sie Holmes ein Dokument, unterzeichnet mit dem "Zeichen der Vier", das sie in den Unterlagen ihres verstorbenen Vaters Captain Morstan gefunden hat. Holmes und Watson nehmen sich des Falles an und stoßen dabei auf Familienunstimmigkeiten, einen indischen Schatz, skurrile Typen und kleine gemeine Ureinwohner Südamerikas, die mit Giftpfeilen um sich schießen. In den seltenen Atempausen, die einem die Geschichte lässt, entdeckt Dr. John Watson seine romantische Seite und verliebt sich in die Klientin.

Als Holmes und Watson endlich der Lösung des Rätsels näherkommen, erleben sie eine Enttäuschung für alle Beteiligten, die sich am Ende als Glück für das frisch verliebte Paar herausstellt...

Meinung: Es ist offensichtlich, dass Arthur Conan Doyle sich bei "The Sign of Four" noch sehr stark an seinem Erstling orientiert hat. Das Geständnis des holzbeinigen Jonathan Small - einer der Vier - erinnert jeden aufmerksamen Leser unversehens an das des rachsüchtigen, aber tragischen Jefferson Hope. Auch Small reist um die ganze Welt, um zu seinem Recht zu kommen. Er ruht nicht eher, als bis er mit eigenen Augen gesehen hat, wie sein eidesbrüchiger Partner Major Sholto in die Grube fährt.

Amüsant waren für mich wieder einmal die kleinen Referenzen zur aktuellen Serie ("Agra" und der junge Wiggins), die das Lesevergnügen für jeden Fan noch steigern. Erstaunt bin ich auch bei jeder noch so kurzen oder langen Holmes-Geschichte, mit wie viel Details und forensischem, kriminalistischem und allgemeinem Wissen Doyle seine Protagonisten ausstattet. Dabei kommt jedoch nie das Persönliche oder die beinahe poetischen Beschreibungen des viktorianischen Londons oder anderer Orte zu kurz. Ein bisschen gruselig wird es hin und wieder ebenfalls.

Etwas grenzwertig, aber Ende des neunzehnten Jahrhunderts noch nicht so verwerflich wie heute, erscheint mir Holmes' Neigung, sich mit Kokain zuzudröhnen, sobald ihn die Langeweile zu übermannen droht, was am Anfang und auch am Schluss der Geschichte der Fall ist. Nicht einmal die Mahnung und fachkundige Prophezeiung seines besorgten Freundes können ihn davon abhalten.

Fazit und Bewertung: Zeitlos spannend, unterhaltsam und ein Ende, mit dem ich ganz ehrlich nicht gerechnet habe! Sicher dauert es nicht lange, bis ich zu meinem nächsten Holmes-Abenteuer greife.



👍👍👍👍



Samstag, 16. März 2013

Leseprobe: Fairlight


 


Eine kleine Warnung vorab: bei dieser Geschichte geht es teilweise recht derb und drastisch zu. Fans von Liebesromanen nach klassischem Muster, Zartbesaitete und Feelgood-Literatur-Liebhaber werden vermutlich nicht unbedingt auf ihre Kosten kommen. Ich habe dieses Buch geschrieben, weil mich die ambivalenten Verhältnisse der Upper Class in England zu Beginn des 20. Jahrhunderts fasziniert haben.

Das Quiz, bei dem es diesen Roman  (ohne Versandkosten innerhalb Deutschlands) zu gewinnen gibt, läuft noch bis morgen. Um 20.00 Uhr werde ich dann Glücksfee spielen und den Gewinner per E-Mail benachrichtigen.



Mittelengland, Herbst 1916

Drei Ärzte sind auf dem Weg zu einem Londoner Medizinerkongress. In einem unwirtlichen Stück Wald zwingt sie eine Reifenpanne zur Rast. Ein Reiter, gerade als versehrter Soldat aus Frankreich zurückkehrend, begegnet ihnen zufällig und bietet seine Hilfe an, indem er sie auf das geheimnisumwitterte Fairlight House einlädt, wo ein merkwürdiger Lord abgeschieden mit seinen vier Söhnen haust. Bald beginnen die Mediziner Interesse an der seltsamen Familie zu bekunden. Besonders Eugene, der jüngste der Söhne, der zudem in eine über geschwisterliche Bande hinausgehende Beziehung zu seinem Bruder Francis verwickelt zu sein scheint und hin und hergerissen ist zwischen verwehrter Flucht aus Fairlight und der Liebe zu Francis, weckt ihre Neugier mit seinem bizarren Verhalten, in dem Dr. Raeburn Schizophrenie vermutet. Eine ihm unerklärliche, jedoch nicht unbegründete Zuneigung zu dem Jungen veranlasst ihn dazu, tiefer in die verstörte Seele zu schauen und die Bewohner des Anwesens genauer zu beobachten… 

Sonntag, 27. Januar 2013

Vorbereitung zur Leserunde und ein erschreckendes Geständnis




Am 1. Februar beginnt auf dem Büchertreff die Leserunde zu meinem Debütroman. Dort werden ihn zwölf Leute mehr oder weniger zeitgleich lesen, untereinander darüber diskutieren und mir Fragen stellen, vielleicht auch Kritik üben (bitte nicht zu harsch).

Ein bisschen aufgeregt bin ich schon. Zum einen ist mir bewusst, dass meine Romane nicht wirklich dem Massengeschmack entsprechen und sie gelegentlich sehr persönlich sind. Außerdem muss man dran bleiben und sich konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren, da "der Graf"  mehrere Handlungsstränge verfolgt, die man im Kopf behalten sollte. Ein wenig geschichtliches Wissen wird auch vermittelt - immerhin handelt es sich um einen *historischen* Roman. Also keine leichte Lektüre für zwischendurch.

Zum anderen ist es recht lange her, dass ich das Buch geschrieben habe, und entweder ist mein Gehirn geschrumpft oder ich habe keinen Zugang zu meinem Mindpalace mehr: teilweise kann ich mich an Einzelheiten der Geschichte kaum oder gar nicht erinnern! Und das, obwohl ich im Allgemeinen ein ziemlich gutes Gedächtnis selbst (oder gerade) für scheinbar unwichtige Dinge habe. Auf weiten Strecken wird es wohl so sein, dass ich mich mit meinen Erstlesern gut identifizieren kann. Hat auch was, oder?

Ich hoffe, dass jeder viel Spaß hat und trotz der Komplexität der Geschichte etwas für sich daraus mitnimmt. Und dass ich trotz Unsicherheiten die Leserunde kompetent begleiten werde. Zugegeben: ich freu' mich ja tierisch darauf und kann es kaum abwarten, bis es endlich losgeht. (O:

Und jetzt laufe ich zu meinem Kalender mit Südseeimpressionen und hake den Sonntag ab. Irgendwie scheint mir der Januar dieses Jahr extrem lang zu sein.

 

Donnerstag, 10. Januar 2013

Aus wessen Sicht schreibe ich einen Roman?

Mein ehemaliges Sorgenkind ~ die Erzählperspektive
 

Zugegeben: über Erzählperspektiven und wen ich als Erzähler einsetze, habe ich mir bis vor kurzem wenig bis gar keine Gedanken gemacht.

 


Bis meine Korrektorin meinte, es sei sinnvoll, nur aus der Sicht jener Personen zu berichten, mit denen man während des Lesens am vertrautesten wird, sprich: den Hauptcharakteren. Hatte man es nicht gerade mit dem etwas aus der Mode gekommenen, auktorialen Erzähler zu tun, müsse man unbedingt darauf achten.

Unter diesem Gesichtspunkt nahm ich mir verschiedene Bücher vor und beschloss, mich einmal peinlich genau der Verwendung der Erzählperspektive zu widmen. Und siehe da: Daniela hatte recht!

*Klick* auf den obigen Link, um meine damals recht neuen Erkenntnisse zu teilen.


Sonntag, 6. Januar 2013

Literarische Vorbilder habe ich nicht - oder doch?


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Würde man mir die Frage nach Vorbildern unter Autoren stellen, käme ich ins Straucheln. Fantasy-Schriftsteller wie J. R. R. Tolkien, C. S. Lewis und Joanne K. Rowling haben Beachtliches geleistet, scheiden für mich als Idole jedoch aus, weil ich an Fantasy ungefähr so brennend interessiert bin wie das Kanickel an einem saftigen Steak.

Beeinflusst hat mich - glaube ich - kein Schriftsteller auf Dauer. Als ich anfing, längere Geschichten zu schreiben, habe ich Philippe Djian gelesen, und wohl auch dessen frechen und frivolen Stil ein wenig imitiert. Der Ich-Erzähler kam mir dabei sehr gelegen. Das schönste Kompliment für mich damals war der Kommentar eines Freundes, der mich fragte, wie um Himmels Willen ein Mädel sich in die Psyche eines Mannes denken kann.

Oh, und vorher gab es meine eigene “Malina”-Version von Ingeborg Bachmann; ziemlich deprimierender Stoff. Von einem Extrem ins andere, sozusagen.

Beide Geschichten sind jedoch Frühwerke bzw. Übungsstücke und werden wohl in meiner Schreibtischschublade bleiben.

Meine detailreiche, erzählerische Ader haben ein wenig später Oscar Wilde und Taylor Caldwell ausgegraben.

Aber wirklich faszinierend und packend fand ich Nacht ohne Gesicht von Rennie Airth. Dieser Kriminalroman gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Protagonisten, Zeitrahmen, Handlung, Stil - hier passt einfach alles. Der Nachfolger war dann, wie so häufig, leider nicht mehr ganz so gut und der Zeitsprung vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg zu groß. Trotzdem warte ich immer noch auf eine Fortsetzung der Reihe mit Inspector Detective John Madden.
 
 

Donnerstag, 3. Januar 2013

Premiere



Ja, ich mag es selbst nicht so recht glauben: dies ist mein erster Versuch eines ernsthaften Blog-Eintrages. Da ich ein bisschen faul bin und gerade keine leichte Zeit habe bzw. noch dabei bin, mich davon zu erholen, wäre es super, einen versierten Ghost-Blogger zur Hand zu haben, so wie mein verehrter Sherlock / Benedict Cumberbatch seinen treuen Dr. Watson / Martin Freeman. Aber naja, so berühmt bin ich nicht, darum versuche ich es (vorerst) alleine.

Für einen kurzen Überblick zu dem, was ich so schreibe und was mich beschäftigt, gibt es hier den Link zu meiner Amazon-Autorenseite.

Schon immer hat mich das Thema Freundschaft fasziniert, besonders unter Männern. Daher rührt vermutlich meine Begeisterung für so genannte “Bromances”, die in der BBC-Serie “Sherlock” besonders gut zum Ausdruck kommt. Auch die Serie “House MD” hat mich in dieser Hinsicht sehr beeindruckt und zu mancher Fanfiction verleitet.

Wie auch immer, Freundschaft ist ein Hauptthema in meinen Romanen. Oft fließt auch eine Liebesgeschichte mit ein (mehr oder weniger subtil), aber am liebsten löse ich mit meinen Protagonisten Rätsel, die mir manchmal beim Schreiben selbst einige Nüsse zu knacken geben, bevor sie sich aufklären… manche meiner Leser meinen, ich sei selbst so ein kleiner Sherlock Holmes. (O;

Auch geschichtlich bin ich sehr interessiert, wobei ich bevorzugt in das viktorianisch / edwardianische Zeitalter (die “Belle Epoque”) eintauche. In meinen Romanen wird daher eher selten von Smartphones und dem WorldWideWeb die Rede sein. Aber wer weiß. Was nicht ist, kann ja noch kommen.