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Samstag, 30. April 2016

Neues Cover zu "Das Bildnis des Grafen"

Es gibt Neues zum Grafen. Das Cover der Printausgabe wurde noch einmal umgestaltet, und ich muss sagen, ich bin mehr als zufrieden damit. 

 

 

Nun zeigt das Taschenbuch den erwachsenen Carrick Escaray, während man auf der Kindleausgabe den jugendlichen sieht. Und alles passt so wunderbar, dass ich ganz aufgeregt bin und es kaum erwarten kann, den Grafen mit dem neuen Cover in den Händen zu halten. Die Moorlandschaft, das diesige Licht, der einsame Mann - all das wirkt rätselhaft und romantisch, und irgendwie möchte man das Buch sofort anfassen, streicheln und beschnüffeln. (O;

Der Inhalt bleibt gleich. Vor längerem schon habe ich aufgrund der Kritik, die Geschichte beinhalte zu viele Fremdwörter bzw. alte Begriffe, das Manuskript überarbeitet, so dass nun auch für recht junge Leser die sprachlichen Unklarheiten weitgehend beseitigt sind, wie ich hoffe. Falls es doch noch den einen oder anderen Begriff gibt, der nicht im alltäglichen Wortschatz verwendet wird, so bitte ich um Nachsicht. Ich liebe Sprache mit all ihren Facetten und Eigenheiten, und zur damaligen Zeit (1917) war sie noch ein wenig anders und vielleicht auch etwas blumiger oder "gestochener" als heute.




Mittwoch, 27. April 2016

Agentenkram aus dem Hochglanzherrenmagazin: The Night Manager (BBC / AMC, 2015)

Keine Angst, der Titel des Beitrags klingt schlimm, aber die Serie ist es ganz und gar nicht. Was sich in der Mini-Serie zwischen Tom Hiddleston und Hugh Laurie entwickelt, ist große Schauspielkunst und ein noch größeres Vergnügen, wenn man James Bond mag, der bekanntermaßen in teurer Kleidung und exotischen Locations am besten zur Geltung kommt. Und obwohl ich kein 007-Kenner bin, habe ich mich bisher - durch die Hälfte der Serie - prächtig unterhalten.




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Inhalt so far: Jonathan Pine (Tom Hiddleston), Ex-Soldat, sehnt sich nach einem ruhigeren Leben und hat es mehr oder weniger als Nachtportier in einem Hotel in Kairo gefunden. Dort sucht ihn eine geheimnisvolle Dame auf, die ihn bittet, Dokumente zu kopieren, die streng geheim sind. Pine kann es nicht lassen: er liest die Akten und geht mit der Schönen ins Bett. Wenige Tage später ist sie tot, ermordet von den Männern des Gangsterbosses und Wirtschaftmoguls Richard Onslow Roper (erst unfreiwillig komisch, dann subtil einschüchternd: Hugh Laurie). Pine trauert und lässt sich nach Zermatt versetzen. Die britischen Behörden bekommen Wind von der Geschichte, werden auf Pine aufmerksam und setzen ihn mit neuer Identität und einer kriminellen Vorgeschichte auf Roper an, um diesem das schmutzige Handwerk zu legen.

Meinung: Von der Geschichte war ich zuerst nicht sonderlich angetan, außer von Tom Hiddleston und den schönen, exklusiven Drehorten wie die Schweiz, Mallorca und Ägypten. Ein kleiner Downer war auch die Art, mit der Hugh Laurie den steinreichen und gefährlichen Waffenhändler spielt: der erste Eindruck von ihm ist der eines zweitklassigen Mick Jagger-Imitators in einer Agentenparodie: enge, rote Hosen, eine junge, freizügige Frau im Arm, rotzige Sprüche und eine polierte Tonsur, die in "House M.D." diskret mit einem Haarteil kaschiert wurde. So wirklich ernst konnte ich ihn nicht nehmen - anfangs. 

Aber ab der intensiven Szene der (von Pine inszenierten) Entführung seines kleinen Sohnes hat sich mein Urteil verbessert. Da blitzt ein bisschen Dr. House durch, der auch im Umgang mit Jonathan Pine nicht mehr ganz verschwindet. Er gibt sich bewusst patriarchisch-väterlich, als er durch seine Informanten erfährt, dass Pine eine enge Beziehung zu seinem Vater hatte, der in Belfast bei einem Einsatz getötet wurde, und erklärt Pine zu einem Mitglied der "Familie" - sicherlich kommt es da noch knüppeldick hinter der freundlichen Fassade.

Pine bleibt auf seinem Anwesen in Mallorca (supertolle, großzügige Architektur, da möchte frau sofort einziehen und Tom Hiddleston als Sonnenöl-Eincremehilfe am Pool und im Bett sitzen haben!), und beobachtet das Kommen und Gehen der "Familie", teils mit skeptischen, teils mit waidwunden Blicken. Besonders Frauen vertrauen sich ihm an, und so kommt es auch, dass Ropers giraffenlange Geliebte Jed mit ihm anbandelt, die ebenfalls ein Geheimnis hat.





Fazit: Ich bin erst mit der ersten Disc der Staffel durch, freue mich aber wie Schneekönig auf die kommenden Folgen. Das liegt - ich gestehe - vor allem an Tom Hiddleston. Der Mann hat etwas an sich, das über Talent und gutes Aussehen hinaus geht. In dem Cast, der an sich superb besetzt ist, leuchtet er unter all den zwielichtigen Gestalten des Roper-Universums wie eine kleine Sonne, auch wenn er als Jonathan Pine hin und wieder den toughen Verbrecher und kaltblütigen Geschäftsmann mimt, um Roper an der Nase herumzuführen. Bisher eine absolute Empfehlung!


Bildquelle: Pinterest

Samstag, 23. April 2016

Welttag des Buches: "Vom Ernst des Lebens" für € 0,99 !

Zwar wieder ein bisschen spät, aber ich habe daran gedacht und mir eine Aktion zum Welttag des Buches überlegt, der doch gebührend gewürdigt werden sollte:

Von heute bis Ende April könnt ihr meinen Roman "Vom Ernst des Lebens" zu einem Schnäppchenpreis von nur 0,99 Cent auf Amazon herunterladen.





Inhalt (Kurzbeschreibung Amazon): London, 1958

Der lebenslustige, weltgewandte Miles Mayhew bedrängt den introvertierten, menschenscheuen Rupert Grayson dazu, mit ihm nach Paris zu fahren. Beide kennen sich, wenn auch nicht besonders gut, aus der gemeinsamen Studienzeit in Oxford, wo Miles bereits Gefallen an dem gegensätzlichen Rupert gefunden hatte.

Miles scheint vor etwas zu fliehen, denn er bricht überhastet auf und lässt sich im Pariser Hotel unter Pseudonym eintragen. Zudem gibt er sich und seinen unfreiwilligen Begleiter als Brüder aus.

Rupert, der zum ersten Mal im Ausland ist, sind Paris und die französische Lebensart verhasst, während Miles sich sofort willkommen fühlt. Überraschenderweise ist es jedoch Rupert, der einen engeren sozialen Kontakt zum Bistrobesitzer Thierry knüpft, der verzweifelt um seinen Lebensunterhalt kämpft, da die Gäste ausbleiben.

Miles – aus wohlhabender Familie stammend und sehr spendabel – beschließt, ihm um Ruperts willen zu helfen und das Bistro zu einem Anziehungspunkt zu gestalten. Mithilfe des Hotelpagen und dessen Onkel renovieren sie die Gaststätte.

Die Freundschaft zwischen Miles und Rupert vertieft sich. Im Lauf der Zeit hilft Miles Rupert zu entdecken, was wirklich in ihm steckt, und genauso ermutigt Rupert Miles auf seine Weise, mehr von sich preiszugeben. Er erkennt, dass die Fröhlichkeit häufig nur als Selbstschutz dient, denn auch Miles hat seine empfindsamen, aber auch dunklen Seiten, die er jedoch eisern unter Kontrolle hält.


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In diesem Roman war es mir wichtig, zu zeigen, wie unterschiedlich Freunde sein können. Miles und Rupert sind weder Seelenverwandte noch Sandkastenfreunde, und dennoch profitieren beide von der jeweiligen Beziehung zueinander. Es gibt ernste, tiefgründige Szenen, die die Zeit berücksichtigen, in der das Buch spielt, aber auch humorvolle und fröhliche. Vor allem ist "Vom Ernst des Lebens" eine Charakterstudie der beiden ungleichen Männer, die durch die gemeinsam verbrachte Zeit lernen, dass man den Ernst des Lebens gar nicht so ernst nehmen muss.





Viel Spaß beim Erkunden des nostalgischen Paris und seiner Gäste!



Montag, 18. April 2016

Die Amigurumi-Mama ~ Häkelpüppchen à la Christine

Etwas, das mir zurzeit sehr viel Spaß macht, ist mein kleines Häkel-Hobby. Ich kaufe mir keine Fachzeitschriften, um besonders knifflige Häkelschriften zu erlernen (die ich ohnehin nicht lesen kann - auch die einfache nicht), sondern tüftle eigene Entwürfe aus, die ich in mein Mini-Notizbuch packe, um sie bei Bedarf eines zweiten Püppchens nach derselben Vorlage nachzuarbeiten.


John und Sherlock in edlem Zwirn


Dieses kleine Büchlein ist bald vollgekritzelt, und ich bin am Überlegen, ob ich die Anleitungen nicht mal ins Reine schreibe, damit ich irgendwann nicht immer rätseln muss, was dies oder jenes Geschnörkel und Durchgestrichene eigentlich bedeutet, das ich während des Häkelns hastig notiert habe, um die einzelnen Schritte später ja nicht zu vergessen.


Richard Sharpe in noch edlerem Zwirn


Am liebsten sind mir Aufträge und Wünsche von Leuten, die mir etwas völlig Neues vor die Nase legen, das sie gerne als kleines Maskottchen hätten. So zum Beispiel der königliche Scharfschütze Richard Sharpe alias Sean Bean aus der historischen TV-Serie, von der ich zuvor nie etwas gehört habe. Da freue ich mich dann wie Schneekönig auf das Ergebnis und bin auch ordentlich herausgefordert. Glücklicherweise ist es dank Google kein Hexenwerk, sich Bilder zu beschaffen, nach denen man die Kostüme so weit wie möglich detailgetreu fertigen kann. Und auch der Ausdruck - so minimalistisch er ist bei den Püppchen - soll authentisch sein und Persönlichkeit verleihen.





Selbst vor Fantasy- und Comicfiguren wie Loki und Dr. Strange aus den Marvel-Verfilmungen schrecke ich nicht zurück. Die sind allerdings ziemlich aufwendig zu machen und nehmen gut und gerne eine ganze Woche in Anspruch - zumal Häkeln nicht meine einzige Beschäftigung ist. Es freut mich sehr, dass meine "Kunden" meine Arbeit, Zeit und Phantasie zu schätzen wissen, die ich in jedes Püppchen investiere. Sie sind meist zwischen 25 und 30 cm groß und freuen sich darauf, in die große weite Welt zu ziehen wie Major John André, der mittlerweile zu einer festen Größe in Colonial Williamsburg geworden ist. Die Schausteller und -spieler reißen sich um ein Souvenir mit ihm... siehe folgendes Foto.


Der Marquis de La Fayette, Mini-Major und Holly in Virginia / USA


Wer seinen Film- und Serienliebling im handlichen und knuddeligen Taschenformat gern bei sich zuhause hätte, darf sich bei mir melden. (O:



Sonntag, 10. April 2016

Britischer Humor trifft Mystery: "Stag" (2016, BBC)

Diese Miniserie der BBC gibt es leider nicht mit deutscher Tonspur, doch als absoluter JJ Feild-Fan musste ich sie einfach gesehen haben - und wer hört schon gern die deutsche Synchro, wenn der Mann eine Stimme zum Reinlegen hat? (O;

Außerdem liebe ich Jungs / Männer auf Abenteuertrips und ein bisschen Grusel, und genau das hat "Stag" versprochen. Enttäuscht wurde ich trotz des makaberen Plots nicht.

Inhalt: Ian Telford (Comedian Jim Howick) ist ein eher langweiliger und unscheinbarer Lehrer aus Eastbourne, der nicht trinkt, Vegetarier ist und alles verabscheut, was mit Sport und Blut zu tun hat. Umso überraschender, dass sein zukünftiger Schwager Angus Johnners (Steven Campbell Moore im albernen Plüschhirschkostüm) einwilligt, ihn auf Anraten von Ians Schwester als Aufpasser mit auf den Junggesellenausflug in die schottischen Wälder mitzunehmen. Johnners und seine Freunde planen ein Jagdwochenende, bei dem sie einen oder mehrere kapitale Hirsche erlegen wollen.

Doch was als harmloser Spaß und jungenhaftes Imponiergehabe beginnt, entwickelt sich bald für alle zum Horrortrip. Ian findet heraus, dass die Freunde doch nicht so herzlich befreundet sind wie es scheint, und dass jeder der Beteiligten in einen Bankskandal verwickelt ist, der vertuscht werden soll, da jeder davon profitieren möchte. Damit nicht genug: die Männer werden nach und nach auf mysteriöse Weise eliminiert und somit selbst zu Gejagten - manche Opfer tauchen erst nach Tagen wieder kopfüber hängend in verlassenen Hütten auf, andere als zwei Hälften.

Die Überlebenden verdächtigen sich gegenseitig, und besonders der arrogant wirkende Ledge (JJ Feild) macht mehr als einmal sarkastische Bemerkungen, die nicht gerade für Vertrauen in der Gruppe sorgen. Leider muss ziemlich zum Ende auch er auf unappetitliche Weise dran glauben (*Heul!*), so dass Ian/Ewok/R2-D2 keinen Zweifel mehr hat, in eine Falle geraten zu sein, aus der es kein Entrinnen gibt.

Meinung: Wie bereits erwähnt, war JJ Feild der Auslöser, die Serie anzuschauen. Wahrscheinlich hätte ich darauf verzichtet, hätte er nicht mitgespielt. Ich liebe den Mann einfach und finde ihn umwerfend! Er ist ein toller, vielseitiger Schauspieler, blendend aussehend, groß und athletisch, und er wirkt so nett, lieb und geerdet, dass ich mich wundere, weshalb er nicht einem größeren Publikum bekannt ist *Schmacht*. "Stag" zeigt ihn in einer Rolle, die ihn ein wenig gegen den Strich bürstet, wenn man seine anderen Filme kennt - als prolligen und lauten Banker, der erst am Schluss von seinen Qualitäten als "Best man" nicht mehr überzeugt ist und sich am gewaltsamen Tod der Kameraden die Schuld gibt. Trotzdem hat Ledge etwas ungeheuer Liebenswertes an sich (kann JJ Feild überhaupt anders?).

Aber auch die anderen Charaktere mochte ich. Die Chemie zwischen den Schauspielern war zwar nicht so deutlich zu spüren wie zwischen dem Cast in Third Star, doch im Lauf der Zeit bekamen alle sieben Männer ein Gesicht und - soweit möglich - Eigenschaften und Macken, die sie mir sympathisch oder unsympathisch gemacht haben. Die Guten waren neben Ledge der etwas eingebildete, aber gutmütige Cosmo (Rufus Jones), der den Cockerspaniel des ansässigen "Spielführers" rettet, und Mex (Amit Shah), der eigentlich Inder ist und am liebsten "Hitesh" genannt werden möchte statt Mexican, weil ersteres sein richtiger Name ist.

Es gab Witze und Situationskomik, über die ich lachen musste, und Szenen, bei denen ich mich gegruselt habe. Teilweise war mir "Stag" ein bisschen zu blutig, und mit Ledges brutalem Ende war ich überhaupt nicht einverstanden. Die Handlung und vor allem der Schluss fallen fast banal aus, und trotzdem fand ich die Serie unterhaltsam und durch den unerschrockenen Mix verschiedener Genres auch sehr originell.

Zudem waren trotz des eher gewaltsamen und nicht ganz ernst gemeinten Themas innige Freundschaftsmomente zu entdecken (Stichwort "Calmex), lustige Popkultur-Referenzen für die Nerds (Gruffalo-Bullshit, Star Wars, Lost und Elton Johns "I'm still standing"), eine geheimnisvolle, unberührte und weite Landschaft, und natürlich mein schöner John Joseph. Need I say more?






Bewertung: