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Freitag, 13. September 2013

Back to the 70s ~ "Schach dem Roboter"

Dieser Film war einer meiner ersten "Gruselfilme". Ich war sieben, und in Dänemark auf Urlaub. Ich weiß nicht mehr, warum wir dort Fernsehen und zudem noch einen deutschen Sender hatten - Tatsache ist, das mich der Film von 1976 nachhaltig beeindruckt hat. Nicht dass ich Alpträume bekommen hätte oder mir überhaupt besonders gruselig zumute war, aber ich erinnere mich, dass ich nach dem Anschauen noch lange Geschichten zu dem Roboter erfunden (weil ich die eigentliche offenbar nicht verstanden hatte) und ihn verschwenderisch auf Zeichenpapier verewigt habe.

Bild: Amazon


Seit kurzer Zeit gibt es den Film auf DVD. Fragt mich nicht, wie ich darauf gekommen bin, ihn mir mal wieder anzusehen. Ich weiß es selbst nicht - jedenfalls nicht genau. Ich bin fasziniert von Androiden und hatte beim Aufräumen einen Zeitungsartikel über den schachspielenden Türken gefunden, der im 18. Jahrhundert für Furore und Verblüffung sorgte. Also rasch gegoogelt (das ist ja so einfach heutzutage), und ich hatte, was ich wollte.

Meinung: Auf dem Cover wird der Film als "subtiler Grusel" in der Tradition von "Die Fliege" und "Das Kabinett des Professor Bondi" beschrieben, und genau so simpel ist er auch gestrickt. 

Ehrlich gesagt, ich war ein bisschen enttäuscht. Der Plot vorhersehbar, keine großen Gänsehautmomente, keine Überraschungen, und bei genauerer Betrachtung wirkt auch der einst so beeindruckende Roboter fast lächerlich. Vom Flair der Aufnahmen kann ich ebenfalls keine Lobeshymnen singen: Die 1970er Jahre mögen in zeitanalogen Serien wie "Das Haus der Krokodile" ganz amüsant anzusehen sein; hier haben mich die Zottelmähnen der Herren und die Perücken der Dame irgendwie gestört, abgesehen davon, dass das Ganze wie eine verstaubte Folge vom "Alten" rüberkam. Das Zeug zu einem Klassiker hat "Schach dem Roboter" meiner Ansicht nach nicht. 

Behalten werde ich ihn trotzdem. Der Roboter, in dem sich das Hirn eines Schachgenies verbirgt (wer hätte es gedacht?), das zu Lebzeiten mit einer virtuosen Pianistin verlobt war, war nämlich gelungen. Nicht mehr so unheimlich wie in Dänemark, aber niedlich. Anrührend, wie er zwar ohne Herz, aber immerhin mit Hirn, seine Verlobte erkannt hat und sie vor dem selben Schicksal bewahren wollte.

Fazit: Muss man nicht gesehen haben. Trotzdem war es recht nette Unterhaltung und mal wieder ein tiefer Griff in die Nostalgiekiste.


Bewertung:

 



P.S. Ich hätte noch etwas über Aberglauben schreiben können, aber erstens machen das bestimmt schon ganz viel Blogger, und zweitens ist mir heute nicht mal eine Glückskatze über den Weg gelaufen, geschweige denn, dass ich eine Leiter gefunden habe. Pech gehabt!


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