Translate

Posts mit dem Label Malen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Malen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 13. März 2023

Spendenaufruf für das Plüsch Tierheim

Da vor einigen Tagen das Geschäftskonto des Plüsch Tierheims gehackt wurde und Versandlabels im Wert von über 20.000 €uro gedruckt wurden, die das Unternehmen nun unverschuldeteterweise zurückzahlen muss, habe ich mich entschlossen, zu helfen, wo ich kann. 

 

Stilleben mit Feige, 42 x 59 cm, € 30,00

 

 Meine Bilder auf Instagram  

 verkaufe ich zugunsten einer Spendenaktion für das Plüsch Tierheim zu sensationellen Niedrigpreisen. Die kleinformatigen kosten € 20,00, die großen € 30,00 plus deutschlandweiter Versand € 5,00. 

Ihr findet eine noch größere Auswahl in unserem Atelier vor Ort am Burgplatz in Sinsheim. Wer in der Nähe ist, kann auf einen Kaffee vorbeikommen und in hunderten Originalen stöbern. Wer sich die Bilder per Post verschicken lassen möchte, kann über mein Blog oder Facebook Kontakt aufnehmen.

  Ich freue mich sehr über Interessenten und jedes verkaufte Kunstwerk! Die Hälfte des Erlöses geht an das Plüsch Tierheim, das unbedingt bestehen bleiben soll.


Donar, 42 x 59 cm, € 30,00

Vielen Dank für eure Hilfe, mit der ihr drei Parteien glücklich macht (mich, das Plüschtierheim und euch selbst).


Dienstag, 7. April 2015

Mal mal wieder!

Gelegentlich tobe ich mich gern mit Farben aus. Nicht, um eine große Botschaft mit meinen Werken ausdrücken zu wollen, sondern einfach, weil es mir Freude macht. Das geht besonders gut in unseren Workshops, die jeden Samstag im WIRTHs HAUS unter jeweils drei Themen im Monat stattfinden.




 Anfangs hätte ich nicht gedacht, dass ich so viel Spaß daran haben würde, mit verschiedenen Materialen zu experimentieren und die Kurse mehrmals zu absolvieren. Aber ich habe festgestellt, dass ich sicherer und mutiger werde, je öfter ich mich mit dem Thema auseinandersetze, das ich vor ein paar Wochen kennen gelernt habe. Pastellkreide zum Beispiel. Ich fand sie früher nie wirklich so *gschmeidig* und fast ein bisschen kompliziert und viel zu staubig für meine Begriffe; zumindest die ohne Öl. Allerdings lässt sich in den Kursen eine Menge über Handhabung und auch die Beschaffenheit des Materials erfahren, und man lernt den bestmöglichsten Umgang damit, so dass man nach den ersten "Kämpfen" der Schnupperphase doch die Oberhand gewinnt und sich die Farbe mit wenigen Ausnahmen so aufs Papier legt, dass man mit dem Endergebnis zufrieden ist und auch während der Bildentwicklung Möglichkeiten entdeckt, die man sich zuvor nie zugetraut hätte oder auf die man ohne einen Denkanstoß von außen gar nicht gekommen wäre (Schachtelsatz - sorry!).




Mein zweites Bild, das ich "Schiefer Tisch" genannt habe, wäre um ein Haar nach dem Skizzenentwurf im Papierkorb gelandet. Ein Problem hätte damit keiner gehabt (außer ich vielleicht), und trotzdem wollte ich nach dem ersten Frust nicht gleich aufgeben, nur weil mir der Anfang nicht gefiel. Das Schöne an Pastellkreiden ist, dass sie sich immer übermalen lassen und es auch interessant wirkt, wenn Skizzen auf dem fertigen Bild noch zu erahnen sind. Schließlich haben auch große Künstler wie DaVinci halbfertige Zeichnungen stehen lassen oder ihre Werke mit mehreren Schichten übermalt.

Was mich immer wieder aufs Neue verblüfft, ist die Tatsache, dass die Bilder nach meinem Empfinden am meisten gelingen, wenn man von Dunkel ins Helle arbeitet.

Wer Interesse hat, unsere Kurse als Teilnehmer zu besuchen, kann sich gern auf unserer Homepage über die Termine schlaumachen.




Donnerstag, 16. Oktober 2014

Das Doodle / Gekritzel

Peinlich: lange Zeit habe ich echt nicht gewusst, was *doodeln* (neudeutsch) eigentlich heißt. Ich dachte, es handelt sich um eine vorübergehende Erscheinung unter Teenagern, so ähnlich wie es eine Zeitlang in war, den Hosenboden bis zu den Kniekehlen herunterhängen zu lassen, also die *Baggy Pants*. Bis ich herausfand, dass ich bereits in der Schule gedoodelt habe, nur nannte man es damals noch "kritzeln".  Die Ränder der Schulhefte mit Kuli und unbewussten Tintenstrichen verziert und dem Lehrer nur mit halbem Ohr zugehört, dafür die verbliebenen anderthalb Ohren für den heiß ersehnten Pausengong und zwei Augen auf die entstehenden Kunstwerke.




Beim Telefonieren tue ich es selten bis gar nicht - ich telefoniere nicht gerne, vor allem nicht lange. Überhaupt habe ich mir so einiges abgewöhnt, was ich früher getan habe. Vieles traue ich mir einfach nicht mehr zu bzw. habe die Muse. Auch das Doodeln gehört dazu. Neulich habe ich mich bewusst hingesetzt, um unbewusst herumzukritzeln. Und zwar nicht nur mit Kuli, sondern mit Aquarellfarben und Farbstiften.

Die Ergebnisse haben mich verblüfft. Sie sind nicht so geworden, wie ich mir es vorgestellt hatte, aber darauf kam es auch nicht an. Schön ist was anderes. Und trotzdem hat sich das Doodeln gelohnt. Mir gefällt es, wenn ich in der Malerei - anders als beim Schreiben - etwas kreieren kann, das auf den ersten Blick nicht meine Handschrift verrät. Wenn es mir gelingt, Flächen und Formen einfach stehen zu lassen und sie nicht *perfektionieren* zu wollen. Merkwürdigerweise bin ich dann, wenn ich meine Werke selbst nicht mehr erkenne, am zufriedensten mit mir. In der Kunst, auch wenn sie "nur" ein Hobby ist, möchte ich neue Wege gehen und experimentieren. Im Bereich der Schriftstellerei sind Experimente nicht unbedingt von Vorteil. Das unterscheidet wohl die bildende Kunst von der literarischen. Wobei ich zugeben muss, dass das untere Bild (das mein erster Versuch war) schon sehr stark an Dalí erinnert. Allerdings haben das meine Ur-Doodles auch schon. Vielleicht war Dalí ja der Urheber der Doodles, ohne es zu ahnen.^^





Wer in unserem Atelier einmal mitdoodlen und experimentieren möchte, ist herzlich eingeladen in das WIRTHs HAUS. Als nächstes versuche ich mich an Gouache-Farben auf einem größeren Format - das wird ein Spaß!





Montag, 25. August 2014

Fleißarbeit in Pastell

Wenn ich gerade nicht schreibe, schlafe oder arbeite, greife ich gern mal zu Farben und Papier. In unserem recht neu gestalteten offenen Atelier im WIRTHs HAUS bietet es sich geradezu an, mit verschiedenen Materialien zu experimentieren, dazwischen ein Käffchen zu schlürfen und kritisch oder - noch besser - wohlwollend die eigenen Werke zu betrachten.

Manchmal - ich gebe es zu - bin ich in vielerlei Hinsicht *zu* kritisch und fast perfektionistisch. Beim Malen empfinde ich diesen Druck, es besonders gut zu machen, seltsamerweise nicht. Vielleicht, weil ich es als Hobby betrachte, bei dem ich entspannen und ab und zu sogar meditieren kann.




Ein Bild, das dazu verführt hat, war mein zuletzt entstandenes mit Pastellkreiden. Eigentlich ziehe ich Aquarellfarben den Kreiden vor, doch ich muss sagen, es hatte etwas, sich lange und ausgiebig mit den Formen und der ungewöhnlichen Farbkombination zu befassen.

Dem Motiv liegt eine pilzförmige Schablone zugrunde, die ich zugeschnitten habe. Zunächst habe ich diese Schablone mit Bleistift kreuz und quer aufs Papier übertragen und anschließend überlegt, wie ich dem Motiv Tiefe verleihen kann. Was sich anhört wie eigenes Mandala-Zeichen, war letztendlich viel mehr, denn trotz meiner "Mal sehen, wohin es mich führt"-Einstellung wollte ich, dass das Bild einen künstlerischen Touch hat und vor allem, dass es mir gefällt.



Unsere Kaffee-Ecke im "Eine Art Café"


Erstaunt war ich von der Leuchtkraft der Pastellkreiden, die erst so richtig zur Geltung kommt, wenn man mehrere Schichten übereinander malt. Verwischt habe ich nur stellenweise - ich mag es, wenn man die Striche noch sieht, und außerdem vermeide ich gern das Trockenheitsgefühl, das die Kreide auf den Fingerspitzen hinterlässt. Ich war mehrere Stunden mit dem Ausarbeiten des Bildes beschäftigt und konnte meine Vorstellungskraft und Fantasie für diese Zeit auf Reisen schicken. So entstanden aus einem "Pilz" völlig verschiedene Figuren, je nachdem, wie die Fläche bemalt wurde. Und trotzdem steckt eine Menge Überlegung in diesem Bild. Ich finde, es würde sich sehr gut in einem Kinderzimmer machen. Oder in einer Kirche... (O;

Unsere Malkurse für Einsteiger, bei denen man ebenfalls ein solches Kunstwerk oder ganz aktuell Sonnenblumenbilder in verschiedenen Techniken herstellen kann, finden jeden letzten Samstag im Monat von 10.30 Uhr - 16.30 Uhr statt.





Dienstag, 10. Juni 2014

Erste Gehversuche mit Acrylfarben

Nachdem wir in unserem KUNSTraum und in Workshops mit verschiedenen Materialien von Bleistift über Kohle und Pastell bis hin zu Gouachefarbe experimentiert haben, war für mich heute die Acrylfarbe dran. Anfangs war ich zögerlich und wusste nicht recht, ob ich es tatsächlich wagen soll: Gouachen basieren auf einer älteren, aber etwa gleichen Rezeptur, in der Ei statt künstliches Bindemittel verwendet wird. Sie sind daher von ähnlicher Konsistenz und waren mir nie sonderlich sympathisch. Irgendwie kamen sie mir bei jedem Arbeiten so störrisch vor, als hätten sie ein Eigenleben und würden darauf bestehen, genau das zu tun, was ich nicht wollte.




 Aber schließlich haben sich meine Spontaneität und mein *Mut* doch bezahlt gemacht, und ich glaube, die Gouache und ich hätten ehemals einen besseren Anfang haben können, wenn ich sie richtig behandelt bzw. mehr verdünnt hätte. Mit den Acrylfarben (Weiß, Gelb, Rot und Schwarz) ging das eigentlich relativ automatisch, da ich zunächst die Fläche grundiert habe. Vorher habe ich mit Kohle im Blinde-Kontur-Verfahren auf meine Malpappen skizziert.




Die Motive dazu fand ich im Atelier und zu meinen Füßen - das letzte Bild zeigt ursprünglich meine gegenwärtig getragenen Flipflops, aus denen eine Art angehöhlte Melone wurde, wahrscheinlich, weil ich die gerade so gerne esse.^^ Insgesamt bin ich zufrieden mit meinen ersten Versuchen, auch wenn ich mir die Melone morgen evtl. noch einmal vornehme. Trotzdem: schon spannend, was da so alles entstehen kann.



Mittwoch, 19. März 2014

Myself proudly presents...

Weil's so spaßig war, meine Zeichnungen zu durchforsten, präsentiere ich hier zum Zweiten etwas von mir. Diesmal eindeutig Frühwerke, die bereits ein gewisses Potential an Phantasie erahnen lassen.



"Pferd" Christine, 3 Jahre


 

Zu diesem Bild, das aus zugeschnittenem gummiertem Buntpapier besteht, gibt es eine Geschichte. Es ist kein Zufall, dass ich das Pferd erstaunlich realistisch wiedergegeben habe (man beachte die kräftige Hinterhand!). Mein Opa und meine große Cousine waren bzw. sind leidenschaftliche Reiter, daher hatte ich früh das Vergnügen, Bekanntschaft mit Jugol und Erbprinz "Bubi" zu schließen. Einen von beiden habe ich hier wohl porträtiert, ich vermute, es ist Jugol, der Marbacher Zuchthengst, mit dem mein Opa gelegentlich der Nachbarschaft seine Aufwartung machte und mich vorne auf den Sattel sitzen ließ. Ich kann noch meine Oma sehen, wie sie aus dem Haus rennt, die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und entrüstet "Vater!" ruft.^^

Das nächste Bild (Fingerfarben) entstand ein Jahr später. Zunächst einmal scheint es sich um einen Boxkampf zwischen Spiderman und dem Alien zu handeln, doch bei näherem Hinsehen erkennt man, dass meine umsichtige Erzieherin (zu meiner Zeit hieß das noch "Kindergärtnerin") die einzelnen Dinge nach meiner Auskunft und Anweisung beschriftet hat (zum Lesen das Bild großklicken). Es zeigt eine Raupe, die auf ein Haus tritt, um eine Leiter (oder zwei) zu benutzen, die an einen Baum gelehnt ist. Ach süß! 


Christine, 4 Jahre


 

Ich nehme stark an, dass ich von der Raupe Nimmersatt inspiriert wurde, die im Kindergarten eines der Bücher war, aus denen uns vorgelesen wurde. Irgendwie bin ich gerade wider Willen gerührt von mir und meiner kindlichen Vorstellungskraft...





Donnerstag, 13. März 2014

Zeichnen mal anders ( Teil II)

Auch wenn ich gerade zu wenig zu gebrauchen bin, so ist es doch wichtig, kreativ zu sein und weiterhin das Köpfchen anzustrengen. Schon allein darum, weil Ende des Monats in unseren Räumlichkeiten erneut ein Malkurs stattfindet. Dazu braucht man natürlich ein Konzept, das ausgearbeitet sein möchte. Nach einigen freien Maltechniken, die manchmal frech gegen die Regeln verstoßen, haben wir uns eine Aufgabe gestellt, die auf den ersten Blick aussieht wie ein Still-Leben abzumalen (die Vorlage sah so lecker aus, dass ich mich am liebsten darüber hergemacht und sie im Rohzustand verschlungen hätte). Das soll es aber genau genommen gar nicht sein.


Die eigentliche Aufgabe wird darin bestehen, sich mit der Farbenvielfalt der Natur zu beschäftigen. Wo könnte man das in unseren Gefilden besser als im Obst- und Gemüsegarten? Und mal ehrlich, sieht das Foto nicht zum Anbeißen aus? Wie fein und frisch der halbierte Brokkoli wirkt, und wie farbenfroh die Palette von Obst und Gemüse in ihrer Gesamtheit! Die kleinen Makel unterstreichen den Frische-Eindruck eher noch, als dass sie ihn - wie im Supermarkt üblich - beeinträchtigen.

Es kam und kommt uns nicht darauf an, die Platte naturgetreu wiederzugeben. Wir wollten den Effekt der Frische und der Appetitlichkeit herausarbeiten. Dabei bin ich nicht einmal bei dem geblieben, was vor meinen Augen lag. Ich liebe Zwiebeln in sämtlichen Variationen, und die roten Gemüsezwiebeln waren mir in meinem Bild nicht genug, darum habe ich sie kurzerhand um eine monströse Frühlingszwiebel oder ein scharfes Wurfgeschoss bereichert. Die alles dominierenden Brokkoli durften freilich nicht fehlen, und eine Chikoreestaude, an der ich mich versucht habe, sieht eher wie eine Albinobanane aus.



Aber ich finde mein Still-Leben super! Und es hat wider Erwarten erstaunlich viel Spaß gemacht, Gemüse und Obst aufs Papier zu bringen ohne den Anspruch, es auf den ersten Blick als solches zu erkennen. Tatsächlich hätte ich mir fast gewünscht, das Motiv noch ein bisschen abstrakter gestaltet oder Brokkoli-Bäume in eine Dáli-mäßige Landschaft gesetzt zu haben, Christine-Style natürlich. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.


Mittwoch, 22. Januar 2014

Zeichnen mal anders



Ganz unbegabt bin ich nicht, was Zeichnen und Malen angeht, obwohl ich es in den letzten Jahren ziemlich vernachlässigt habe, nicht nur zugunsten des Schreibens, sondern auch aus Faulheit. Natürlich zeigt sich eine ungeübte Hand beim Ehrgeiz, ein perfektes Porträt oder Tiere und Gegenstände in korrekter Perspektive zu zeichnen. Meist war ich dann nach den ersten fünf, maximal zehn Minuten frustriert und fand meinen kläglichen Versuch nur noch reif für den Papierkorb, möglichst in kleinsten Fetzen, damit niemand sonst ihn sieht.

In den letzten Tagen habe ich das Zeichnen auf neue Weise erfahren. In Vorbereitung auf unseren Kurs im Februar haben wir uns vorgenommen, von "innen heraus" statt von außen etwas aufs Papier zu bringen, mitunter sogar beidhändig und "blind". Da war es nötig, von Vorstellungen abzurücken, die dazu führen, dass man immer zur gleichen, bevorzugten Farbpalette greift, die gleichen Formen und Schnörkel zeichnet und überhaupt bestrebt ist, ein Bild zu fabrizieren, das allgemeines wohlwollendes Kopfnicken der Betrachter einheimst. Man wundert sich, wie sehr beide Hände miteinander korrespondieren, wenn sie gleichzeitig beschäftigt sind, so dass es kleiner Tricks bedarf, mit der linken ein anderes Muster zu gestalten oder Linien zu ziehen als mit der rechten, die die Arbeit automatisch spiegelverkehrt ausführt. Probiert es mal. Ihr werdet staunen.

Zuerst hatte ich Schwierigkeiten, mich auf etwas einzulassen, das nicht in Grundzügen steht bzw. geplant wird ("Ich zeichne jetzt ein Haus!") oder das völlig meiner Arbeitsweise widerspricht. Und plötzlich wurde es doch extrem spannend, zu beobachten, was sich mit mal langsamen und dann wieder schnellen Strichen von Kreiden und Kohlestiften entwickelte, ohne dass ich willentlich etwas dazu beisteuerte. Vieles gefiel mir anfangs nicht so sehr, und ich hätte das Bild gern weggelegt oder unwiderruflich entsorgt. Aufgeben wollte ich aber auch nicht gleich, also habe ich mich ausgetobt. Über zwei Stunden lang an je einem Bild, mit Kaffeepausen dazwischen, aus verschiedenen Blickwinkeln und Drehen des Papiers, manchmal sachte und dann wieder mehr kraftvoll und fast aggressiv, ohne Rücksicht auf Verluste. Schön war auch das Gefühl, mal ganz für mich zu sein, allein mit Sam Cookes "Wonderful World" und meinen Experimenten. In eine andere Welt einzutauchen und sich auf nichts anderes zu konzentrieren. Das ist fast wie Geschichten erfinden.




Das Bild oben ist eine Kombination aus allen Aufgaben, die wir uns gestellt haben bzw. ich mir vornahm. Ein paar Schnörkel und gefällige Ornamente überleben trotz aller Bemühungen, aber das ist eben meine persönliche Note. Die wollte ich allerdings bewusst verändern, ausbrechen aus alten Mustern und Gewohnheiten. Im Resümee ist mir das auch recht gut gelungen, und ich bin schon ein bisschen stolz. Normalerweise zeichne und male ich nämlich ziemlich akkurat und naturgetreu. Wenn ich Farbe verwende, dann meist bunte. Hier habe ich mich zurückgehalten und mich mehr auf das besonnen, was mir weniger entspricht: Dezente Mischtöne, nur gelegentliche Farbtupfer und Akzente. Und selbst die kommen mir noch ein bisschen zu üppig daher.

Im nächsten Bild - einem erdachten Wohlfühlort - habe ich mich besser lösen können, denn es wirkt weniger zeichnerisch und beinahe schon wie ein Gemälde, wenngleich auch hier nur mit Kreiden, Kohle und Wasser zum Vermischen gearbeitet wurde. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der nicht noch ein kleines Finish braucht. Aber da ich mich bereits gut und zufrieden fühle beim Betrachten, ist die Aufgabe wohl einigermaßen gelöst. 

Eines wurde mir klar, als ich beide Bilder habe entstehen lassen: man sollte sich Zeit lassen beim Arbeiten, den Mut haben, Skizzen zu übermalen und vor allem jedem Werk eine Chance geben. Denn keine Kunst ist schlecht. Nur eben nicht jedermanns Geschmack. Und es hat etwas Befriedigendes und Befreiendes, sich selbst überraschen zu können mit Dingen, zu denen man sich nicht fähig geglaubt hat.





Sonntag, 10. November 2013

Unser Malkurs ~ ein voller Erfolg!

Freitagnachmittag und den ganzen Samstag war ich sehr beschäftigt - mit Zeichnen und Malen. In diesem Posting habe ich von den Vorbereitungen berichtet, die bereits viel Spaß gemacht haben.

Erstaunlich war, dass am vergangenen Freitag, für den wir das Thema Zeichnen geplant hatten, ganz andere Ergebnisse herauskamen als bei der "Generalprobe".



Wir waren insgesamt zu fünft, und alle Teilnehmerinnen waren total nett, pflegeleicht und richtig enthusiastisch. Zwei davon haben jahrelang keinen Stift oder Pinsel mehr zur Hand genommen, und trotzdem oder gerade deshalb war der Kurs für alle äußerst befriedigend (mit Ausnahme von mir, aber nur über eine kurze Durststecke hinweg. Dazu später mehr...).

Für den ersten Tag stand das Vertrautwerden mit Bleistift, Schraffur und grafischen Formen und Linien an. Dazwischen konnte sich jede an unserem "Kaffeetisch" mit Tee, Kaffee, Keksen und Lebkuchen bedienen. Auch Entspannungsübungen wurden gemacht, weil man mit der Zeit eventuell doch ein wenig verkrampft beim konzentrierten Zeichnen. Ich fand jedes einzelne Bild gelungen, selbst meine. Und das, wo ich eigentlich ziemlich selbstkritisch und streng mit mir bin. Das Schöne und Entspannende an diesem Kurs war, dass es nicht darauf ankam, gut zu sein und so zu zeichnen, wie es normalerweise der "Guru" vorgibt, um ein Lob zu erhalten. Interessant, wie verschieden die Handschriften der einzelnen Künstlerinnen waren, und wie man doch erraten konnte, welches Bild zu wem gehörte, weil jedes seine persönliche Note hatte.



Der Samstag stand ganz im Zeichen von Farbe, verschiedenen Techniken und als Abschluss dem Mischen von Gouache an einer großen Wand. Verblüfft hat mich dabei, wie gut ich mit Aquarell zurechtgekommen bin - ich habe das nie gern gemacht, und die drei mehr oder weniger abstrakten Bilder, die ich am Ende fabriziert hatte, waren doch akzeptabel, auch wenn ich merkwürdigerweise immer beim Motiv von Muscheln hängen geblieben bin. Was das wohl über mich aussagt?^^

Nach dem gemeinsamen Mittagessen, das wir gerichtet haben (Salat und Ravioli mit Trüffelfüllung - Mjamm mjamm!), ging es gestärkt an die Abschlussaufgabe: dem Experimentieren mit Palette an aufgestellten Wänden, die als Staffeleien fungierten. Wir durften mit Grautönen (Schwarz und Weiß) und den Grundfarben Gelb, Rot und Blau arbeiten, wobei wir uns zwischen letzteren für zwei entscheiden sollten.

Ich entschied mich für Gelb und Rot. Es war spannend, wie wortwörtlich vielschichtig eine Palette aus vier Farben sein kann. Meine Resultate enthalten weder ein reines Braun noch ein reines Grün, selbst wenn es so aussieht. Alles gemischt!



Das Malen mit den Gouachefarben stellte mich vor eine Herausforderung, als es ans Eingemachte ging: Irgendwie hatte ich mir die Konsistenz gefügiger vorgestellt, und ich war ein bisschen frustriert über die Zähigkeit, mit der ich zu kämpfen hatte. Nach dem fließenden Aquarellmalen war das schon ein ziemlicher Kontrast. Es könnte aber auch an der Art des Papiers gelegen haben, das ich auf die Wand gespannt hatte, oder ich habe zu pastos angefangen. Den übrigen Teilnehmerinnen hat nämlich die Gouachemalerei noch mehr Spaß gemacht als die Aquarelle. Allerdings habe ich mich ebenfalls mit den Farben anfreunden können und nach einer Kaffeepause und einem tiefen Atemzug ging es dann auch gleich viel besser. Der Vorteil von Gouache liegt darin, dass man nach einer kleinen Trockungsdauer das Bild noch verändern kann, wenn es einem nicht so gut gefällt. Man erhielt zudem auch Inspiration beim Umherschlendern und dem Betrachten der anderen entstehenden Kunstwerke.



Gegen Ende hatte jede Teilnehmerin einen tollen, stressfreien Tag verbracht und ungefähr zehn Bilder zum Nach-Hause-Nehmen, von denen wohl einige bald die Wohnzimmerwände verschönern werden. Und wir hatten es in unserem Kurs doch gar nicht darauf angelegt, schöne Bilder zu malen! (O:


Sonntag, 13. Januar 2013

Malen und Zeichnen

Selbstporträt


Neben dem Schreiben bin ich von Kindesbeinen an sehr an Farben, Stiften und leeren Papierbögen interessiert. Es gibt Filmaufnahmen, in denen ich als Dreijährige vor einer provisorischen Staffelei sitze, die mein Vater angefertigt hat, und eifrig Farbe auf Malerkittel und Block verschmiere. Zu meinen entstehenden Bildern habe ich Geschichten erzählt - vielleicht weil mir klar war, dass sich außer mir niemand einen Reim auf meine Kunst machen konnte.

Heute greife ich zu meinem Leidwesen nur noch selten zu Skizzenblock und Bleistift (und noch weniger häufig zu Farben), aber meine Begeisterung für bildende Kunst ist geblieben. Ich mag nicht nur abstrakte Gemälde oder spartanische Arbeiten, sondern auch die erstaunlich überrealistischen Werke der Präraffaeliten. Wo immer eine Ausstellung dieser Künstlergruppe in meiner Nähe stattfindet, besuche ich sie.

*Klick*