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Montag, 13. März 2023

Spendenaufruf für das Plüsch Tierheim

Da vor einigen Tagen das Geschäftskonto des Plüsch Tierheims gehackt wurde und Versandlabels im Wert von über 20.000 €uro gedruckt wurden, die das Unternehmen nun unverschuldeteterweise zurückzahlen muss, habe ich mich entschlossen, zu helfen, wo ich kann. 

 

Stilleben mit Feige, 42 x 59 cm, € 30,00

 

 Meine Bilder auf Instagram  

 verkaufe ich zugunsten einer Spendenaktion für das Plüsch Tierheim zu sensationellen Niedrigpreisen. Die kleinformatigen kosten € 20,00, die großen € 30,00 plus deutschlandweiter Versand € 5,00. 

Ihr findet eine noch größere Auswahl in unserem Atelier vor Ort am Burgplatz in Sinsheim. Wer in der Nähe ist, kann auf einen Kaffee vorbeikommen und in hunderten Originalen stöbern. Wer sich die Bilder per Post verschicken lassen möchte, kann über mein Blog oder Facebook Kontakt aufnehmen.

  Ich freue mich sehr über Interessenten und jedes verkaufte Kunstwerk! Die Hälfte des Erlöses geht an das Plüsch Tierheim, das unbedingt bestehen bleiben soll.


Donar, 42 x 59 cm, € 30,00

Vielen Dank für eure Hilfe, mit der ihr drei Parteien glücklich macht (mich, das Plüschtierheim und euch selbst).


Mittwoch, 9. Februar 2022

Meine Zeichnung "Draußen im Feld"

 Da letzten Sonntag unsere Wandertour aufgrund von Dauerregen und Sturmböen zum ersten Mal seit Karfreitag 2021 ausfiel (meh!), habe ich mal wieder zu Blei- und Buntstiften gegriffen. Obwohl wir im KUNSTraum mehrere Techniken anbieten, drücke ich mich immer ein bisschen vorm Zeichnen, ich weiß nicht warum.

Früher habe ich nämlich ausschließlich mit Bleistift skizziert, und das nicht mal schlecht. Vielleicht traut man sich später gerade deshalb nicht mehr - man könnte es ja verlernt haben und sich blamieren. Was Blödsinn ist. Selbst wenn es nicht mehr so gelingt wie früher, muss man eben wieder üben.



Jedenfalls war ich mutig und habe einfach angefangen, mit einer vagen Idee im Kopf, die nicht einmal besonders spektakulär war. Gefreut hat es mich, dass ich auf Anhieb zufrieden war mit dem Ergebnis. Es war jedoch deutlich, dass die Skizze nicht fertig war. Nun stellte sich die Frage: schwarzweiß ausarbeiten oder farbig? Farbe verwende ich im KUNSTraum relativ oft, so dass eine Schwarzweiß-Zeichnung verlockend schien, entweder mit Schraffur oder / und Kohle  veredelt.



Entschieden habe ich mich letztendlich doch für die Kolorierung, und zwar sehr dezent, da das Motiv an sich illustrativen Charakter hat und von pastös deckenden Kreiden oder Gouachefarben erschlagen werden würde. Wie so oft habe ich hinterher gedacht, ich hätte es lassen sollen, aber ich glaube, durch die Farbe gewinnt das Bild etwas mehr an Tiefe. Und man erkennt mehr von der Landschaft. 

Falls es jemand erwerben möchte, es steht auch zum Verkauf. Besonders toll würde es sich in Kinderzimmern machen oder als Geschenk für einen Jäger. In echt sieht es bunter aus als auf den vergleichsweise blassen Fotos.



 

Weitere Bilder von mir findet ihr unter meinem Instagram-Account ChrisArt

Ich freue mich über Follower und besonders auch Interessenten, die mich gern anschreiben können und meine Zeichnungen und Gemälde bei sich zuhause zu einem günstigen Preis aufhängen möchten. Noch sind sie erschwinglich... 😁



Donnerstag, 27. Januar 2022

Unsere Wandersteine ~ eine lustige Idee, die Freude bereitet

 Angefangen hat es damit, dass wir letzten Sommer im Wald von Massenbach während unserer Touren einen schön bemalten Kieselstein fanden und darüber völlig geplättet und erfreut waren, das Schmuckstück nach einem Foto aber liegenließen. Zuhause googelten wir (weil man heute ja alles googeln kann) und lernten das Phänomen des "Wandersteines" kennen, das offenbar in Corona-Zeiten ausgeheckt wurde.


Zum Auswildern fast zu schade...

Das Prinzip ist ganz einfach: man bemalt einen Kieselstein und / oder verziert ihn mit Sinnsprüchen, lackiert und und setzt ihn irgendwo in der freien Natur aus, um dem Finder eine Freude zu machen. Der kann das Schmuckstück entweder behalten oder es an anderer Stelle für einen weiteren Finder platzieren. Wir waren sehr fasziniert und gerührt von dem netten Gedanken, doch die Idee, es selbst zu tun, kam uns erst Ende letzten Jahres. 

Als Kind fand ich Steinebemalen doof, denn mir fehlte es an Geduld und Feinmotorik. Daher wollte ich es eigentlich nicht wieder probieren, doch wider Erwarten macht es richtig Spaß und geht besser als früher. Mittlerweile haben wir bestimmt um die fünfzig Stück und sind schon fleißig dabei, sie auf unseren Wanderungen zu verteilen. Was - ehrlich gesagt - nicht immer leicht ist. Aber wie albern wäre es, sein Herz an Steine zu hängen?

 


Trotzdem sind sie kleine Kunstwerke, in die neben allem Spaß doch Zeit und Liebe investiert werden. Um sie nicht komplett in den leeren Raum zu geben, haben wir auf die Rückseite unsere Atelieradresse geschrieben. So hat der Finder die Möglichkeit, die Herkunft des Steines zu erfahren und uns vielleicht auch mal über unsere Facebook-Seite eine Nachricht zukommen zu lassen, was uns tierisch freuen würde.


Freddie Mercury und Justin Bieber sind dabei!
 

 Ein bisschen schade ist es nämlich schon, dass man das überraschte Gesicht des Finders nicht sehen kann - oder überhaupt weiß, ob sie je entdeckt werden. Wir achten zwar darauf, dass wir sie an Hütten, Rastplätzen oder sonstigen gut frequentierten Stellen auswildern, aber manchmal sieht man ja vor lauter Wald die Bäume (Steine) nicht... und dann ist da noch die Frage, ob gewisse Plätze im Sommer anders aussehen bzw. zuwachsen. Wenn die Steine nicht in Hütten sitzen, dann sollte man in Baumlöcher schauen oder unseren Wanderblog lesen, wo ich jeden Sonntag berichte.

 



Freitag, 24. Juli 2020

"Alltagsmenschen" von Christel Lechner in Sinsheim

Wie überall auf der Welt leidet auch meine Heimatstadt unter der Coronakrise. Vielleicht mehr noch als ein paar andere. Für 2020 waren die Heimattage geplant; ein Programm übers Jahr mit Veranstaltungen, Festen, Zusammenkünften, besonderen Ereignissen. All das fiel der Pandemie zum Opfer. Schweren Herzens wurden die Heimattage abgesagt und können aufgrund des besonderen Datums (1250. Bestehen der Stadt) auch nicht nachgeholt werden. Selbst traditionell stattfindende Termine wie Fohlenmarkt und Stadtfest haben keine Chance, wäre das Risiko einer erneuten Covid-19-Welle doch viel zu hoch und angesichts der Menschenmassen, die sich dicht an dicht drängen, unausweichlich.


Alltagsmenschen?!

Wie schön ist es da, dass wenigstens ein geplantes Projekt realisiert werden kann in den düsteren Zeiten, bei dem die Corona-gebeutelten Menschen etwas zum Schmunzeln haben: die Künstlerin Christel Lechner sorgt seit dem 22. Juli für 50 neue Einwohner, denen ein warmer Empfang bereitet wurde.

Tatsächlich findet man sie an fast jeder Ecke der Innenstadt bzw. dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Omis in Kittelschürzen beim Wäscheaufhängen, Badekappenträger am Flussufer, kugelige Opas in Pullundern, Westen und mit Hüten und Schirmmützen, eine lustige Polonaise vor der neu sanierten Stadthalle - Verzeihung - der "DoSi", eine tanzende Rentnergang vor der Musikschule, eine Sitzgruppe vor Restaurants und öffentlichen Toiletten. Fast schon ein bisschen unheimlich, die Überbevölkerung der überdimensionalen Alltagsmenschen, wenn sie nicht so unauffällig harmlos, nett und heiter den Funken der Normalität versprühen würden. Moment, sagte ich "Normalität"? Das stimmt für Sinsheim nicht mehr so ganz. Irgendwie erinnern mich die Figuren weniger an Alltag als an längst vergangene Zeiten, in denen die Senioren (auf die sich die Künstlerin spezialisiert hat - damals nannte man sie einfach "die älteren Herrschaften" oder politisch inkorrekt "die Alten") noch so aussahen.

Ein bisschen wehmütig bin ich die Figuren abgegangen. Und obwohl sie nett anzusehen sind und sich harmonisch ins Stadtbild einfügen und auch mit so viel Beifall eingemeindet wurden, wie es wohl keinen anderen fünfzig Exponaten eines Künstlers - ortsfremd oder lokal - gelungen wäre, kam ich doch oder gerade deswegen ins Grübeln.


Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse...


Einerseits ist es nämlich offenbar Frau Lechners Anliegen, blasse, liebenswerte, leicht übergewichtige ältere Personen in unauffälligen Farben zu zeigen, die aus der Zeit gefallen zu sein scheinen und die Nostalgie "besserer" Tage heraufbeschwören, wogegen ja auch nichts zu sagen ist.

Andererseits wurde mir klar, wie wenig die Betonskulpturen mit der Gegenwart zu tun haben. Nicht einen Rolator oder Rollstuhl habe ich gesehen, keine Schwarzen, keinen "Anderen." Klar, ein Transgender oder Mitglieder aus anderen Randgruppen sind vielleicht dabei; solche, denen man es nicht sofort ansieht. Ist ja Interpretationssache, wie alles in der Kunst. Aber an der Oberfläche sind alle gleich, lächeln buddha-ähnlich vor sich hin und sind mit sich und der Welt zufrieden, kurz: jede Figur strahlt eine fast biedere Heiterkeit aus. Den vielgerühmten Individualismus sucht man vergebens. Und die Stadt jubelt. Alle sind Alltagsmenschen, alle finden sich in den Figuren wieder. Das ist schön und freut mich. Ehrlich. 

 

Frau Hanel und ich

 

Aber wenn wir noch ehrlicher sind, gibt es solche Bilderbuch-"Alltagsmenschen" nur noch wenige oder höchstens in Büchern und Filmen. Oder bis Mitte Oktober in meiner Stadt. Solange sie nicht den Vandalen anheimfallen.




Donnerstag, 16. Oktober 2014

Das Doodle / Gekritzel

Peinlich: lange Zeit habe ich echt nicht gewusst, was *doodeln* (neudeutsch) eigentlich heißt. Ich dachte, es handelt sich um eine vorübergehende Erscheinung unter Teenagern, so ähnlich wie es eine Zeitlang in war, den Hosenboden bis zu den Kniekehlen herunterhängen zu lassen, also die *Baggy Pants*. Bis ich herausfand, dass ich bereits in der Schule gedoodelt habe, nur nannte man es damals noch "kritzeln".  Die Ränder der Schulhefte mit Kuli und unbewussten Tintenstrichen verziert und dem Lehrer nur mit halbem Ohr zugehört, dafür die verbliebenen anderthalb Ohren für den heiß ersehnten Pausengong und zwei Augen auf die entstehenden Kunstwerke.




Beim Telefonieren tue ich es selten bis gar nicht - ich telefoniere nicht gerne, vor allem nicht lange. Überhaupt habe ich mir so einiges abgewöhnt, was ich früher getan habe. Vieles traue ich mir einfach nicht mehr zu bzw. habe die Muse. Auch das Doodeln gehört dazu. Neulich habe ich mich bewusst hingesetzt, um unbewusst herumzukritzeln. Und zwar nicht nur mit Kuli, sondern mit Aquarellfarben und Farbstiften.

Die Ergebnisse haben mich verblüfft. Sie sind nicht so geworden, wie ich mir es vorgestellt hatte, aber darauf kam es auch nicht an. Schön ist was anderes. Und trotzdem hat sich das Doodeln gelohnt. Mir gefällt es, wenn ich in der Malerei - anders als beim Schreiben - etwas kreieren kann, das auf den ersten Blick nicht meine Handschrift verrät. Wenn es mir gelingt, Flächen und Formen einfach stehen zu lassen und sie nicht *perfektionieren* zu wollen. Merkwürdigerweise bin ich dann, wenn ich meine Werke selbst nicht mehr erkenne, am zufriedensten mit mir. In der Kunst, auch wenn sie "nur" ein Hobby ist, möchte ich neue Wege gehen und experimentieren. Im Bereich der Schriftstellerei sind Experimente nicht unbedingt von Vorteil. Das unterscheidet wohl die bildende Kunst von der literarischen. Wobei ich zugeben muss, dass das untere Bild (das mein erster Versuch war) schon sehr stark an Dalí erinnert. Allerdings haben das meine Ur-Doodles auch schon. Vielleicht war Dalí ja der Urheber der Doodles, ohne es zu ahnen.^^





Wer in unserem Atelier einmal mitdoodlen und experimentieren möchte, ist herzlich eingeladen in das WIRTHs HAUS. Als nächstes versuche ich mich an Gouache-Farben auf einem größeren Format - das wird ein Spaß!





Dienstag, 10. Juni 2014

Erste Gehversuche mit Acrylfarben

Nachdem wir in unserem KUNSTraum und in Workshops mit verschiedenen Materialien von Bleistift über Kohle und Pastell bis hin zu Gouachefarbe experimentiert haben, war für mich heute die Acrylfarbe dran. Anfangs war ich zögerlich und wusste nicht recht, ob ich es tatsächlich wagen soll: Gouachen basieren auf einer älteren, aber etwa gleichen Rezeptur, in der Ei statt künstliches Bindemittel verwendet wird. Sie sind daher von ähnlicher Konsistenz und waren mir nie sonderlich sympathisch. Irgendwie kamen sie mir bei jedem Arbeiten so störrisch vor, als hätten sie ein Eigenleben und würden darauf bestehen, genau das zu tun, was ich nicht wollte.




 Aber schließlich haben sich meine Spontaneität und mein *Mut* doch bezahlt gemacht, und ich glaube, die Gouache und ich hätten ehemals einen besseren Anfang haben können, wenn ich sie richtig behandelt bzw. mehr verdünnt hätte. Mit den Acrylfarben (Weiß, Gelb, Rot und Schwarz) ging das eigentlich relativ automatisch, da ich zunächst die Fläche grundiert habe. Vorher habe ich mit Kohle im Blinde-Kontur-Verfahren auf meine Malpappen skizziert.




Die Motive dazu fand ich im Atelier und zu meinen Füßen - das letzte Bild zeigt ursprünglich meine gegenwärtig getragenen Flipflops, aus denen eine Art angehöhlte Melone wurde, wahrscheinlich, weil ich die gerade so gerne esse.^^ Insgesamt bin ich zufrieden mit meinen ersten Versuchen, auch wenn ich mir die Melone morgen evtl. noch einmal vornehme. Trotzdem: schon spannend, was da so alles entstehen kann.



Mittwoch, 22. Januar 2014

Zeichnen mal anders



Ganz unbegabt bin ich nicht, was Zeichnen und Malen angeht, obwohl ich es in den letzten Jahren ziemlich vernachlässigt habe, nicht nur zugunsten des Schreibens, sondern auch aus Faulheit. Natürlich zeigt sich eine ungeübte Hand beim Ehrgeiz, ein perfektes Porträt oder Tiere und Gegenstände in korrekter Perspektive zu zeichnen. Meist war ich dann nach den ersten fünf, maximal zehn Minuten frustriert und fand meinen kläglichen Versuch nur noch reif für den Papierkorb, möglichst in kleinsten Fetzen, damit niemand sonst ihn sieht.

In den letzten Tagen habe ich das Zeichnen auf neue Weise erfahren. In Vorbereitung auf unseren Kurs im Februar haben wir uns vorgenommen, von "innen heraus" statt von außen etwas aufs Papier zu bringen, mitunter sogar beidhändig und "blind". Da war es nötig, von Vorstellungen abzurücken, die dazu führen, dass man immer zur gleichen, bevorzugten Farbpalette greift, die gleichen Formen und Schnörkel zeichnet und überhaupt bestrebt ist, ein Bild zu fabrizieren, das allgemeines wohlwollendes Kopfnicken der Betrachter einheimst. Man wundert sich, wie sehr beide Hände miteinander korrespondieren, wenn sie gleichzeitig beschäftigt sind, so dass es kleiner Tricks bedarf, mit der linken ein anderes Muster zu gestalten oder Linien zu ziehen als mit der rechten, die die Arbeit automatisch spiegelverkehrt ausführt. Probiert es mal. Ihr werdet staunen.

Zuerst hatte ich Schwierigkeiten, mich auf etwas einzulassen, das nicht in Grundzügen steht bzw. geplant wird ("Ich zeichne jetzt ein Haus!") oder das völlig meiner Arbeitsweise widerspricht. Und plötzlich wurde es doch extrem spannend, zu beobachten, was sich mit mal langsamen und dann wieder schnellen Strichen von Kreiden und Kohlestiften entwickelte, ohne dass ich willentlich etwas dazu beisteuerte. Vieles gefiel mir anfangs nicht so sehr, und ich hätte das Bild gern weggelegt oder unwiderruflich entsorgt. Aufgeben wollte ich aber auch nicht gleich, also habe ich mich ausgetobt. Über zwei Stunden lang an je einem Bild, mit Kaffeepausen dazwischen, aus verschiedenen Blickwinkeln und Drehen des Papiers, manchmal sachte und dann wieder mehr kraftvoll und fast aggressiv, ohne Rücksicht auf Verluste. Schön war auch das Gefühl, mal ganz für mich zu sein, allein mit Sam Cookes "Wonderful World" und meinen Experimenten. In eine andere Welt einzutauchen und sich auf nichts anderes zu konzentrieren. Das ist fast wie Geschichten erfinden.




Das Bild oben ist eine Kombination aus allen Aufgaben, die wir uns gestellt haben bzw. ich mir vornahm. Ein paar Schnörkel und gefällige Ornamente überleben trotz aller Bemühungen, aber das ist eben meine persönliche Note. Die wollte ich allerdings bewusst verändern, ausbrechen aus alten Mustern und Gewohnheiten. Im Resümee ist mir das auch recht gut gelungen, und ich bin schon ein bisschen stolz. Normalerweise zeichne und male ich nämlich ziemlich akkurat und naturgetreu. Wenn ich Farbe verwende, dann meist bunte. Hier habe ich mich zurückgehalten und mich mehr auf das besonnen, was mir weniger entspricht: Dezente Mischtöne, nur gelegentliche Farbtupfer und Akzente. Und selbst die kommen mir noch ein bisschen zu üppig daher.

Im nächsten Bild - einem erdachten Wohlfühlort - habe ich mich besser lösen können, denn es wirkt weniger zeichnerisch und beinahe schon wie ein Gemälde, wenngleich auch hier nur mit Kreiden, Kohle und Wasser zum Vermischen gearbeitet wurde. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der nicht noch ein kleines Finish braucht. Aber da ich mich bereits gut und zufrieden fühle beim Betrachten, ist die Aufgabe wohl einigermaßen gelöst. 

Eines wurde mir klar, als ich beide Bilder habe entstehen lassen: man sollte sich Zeit lassen beim Arbeiten, den Mut haben, Skizzen zu übermalen und vor allem jedem Werk eine Chance geben. Denn keine Kunst ist schlecht. Nur eben nicht jedermanns Geschmack. Und es hat etwas Befriedigendes und Befreiendes, sich selbst überraschen zu können mit Dingen, zu denen man sich nicht fähig geglaubt hat.