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Donnerstag, 9. Juni 2022

Mal ein bisschen Personality...

In den neuneinhalb Jahren, in denen ich nun meinen Blog führe, fällt mir auf, dass ich selten etwas von mir persönlich erzähle. Ob das überhaupt interessiert, weiß ich nicht, aber ich lese immer gern von Leuten, die mich auf irgendeine Art gut unterhalten haben, und ich hoffe, ich tue das für einige mit meinem Blog. Also werde ich mal eine Art "Über mich"-Artikel starten.

 

Katzenliebhaberin mit Herz & Seele.

 

Geboren wurde ich im letzten Jahrtausend, als das Internet Privathaushalten noch unvorstellbar fern war. Mittlerweile kann ich mir fast nicht mehr vorstellen, dass es eine solche Zeit überhaupt gab. Was irgendwie auch traurig ist, denn ich bin froh und dankbar für eine mehr oder weniger harmonische Kindheit mit Spielen im Freien und ohne Smartphone und sonstigem technischen Schnickschnack. Mittlerweile bin ich in einem Alter, in dem man diese Zeit vermutlich romantisch verklärt. Trotzdem habe ich oft das Gefühl, dass man bis vor zwanzig Jahren noch weniger sorgenvoll gelebt hat oder sich nicht so viele Gedanken um jeden Sack Reis gemacht hat, der in China umfällt, das sowieso immer näher rückt im Globalismus. Aber das ist rein subjektiv.

 

Blumen mag ich! Egal welche.

 

Früher habe ich Blumen und der Natur im Allgemeinen wenig Beachtung geschenkt bzw. sie als selbstverständlich angesehen. Jetzt wird mir immer bewusster, dass man als Mensch ein Teil des großen Ganzen ist und man daher respektvoll und achtsam mit den Mitgeschöpfen umgehen muss, klein, groß, Tier oder Pflanze. Obwohl in einem solchen Bewusstsein und mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn aufgewachsen, fällt es mir in manchen Bereichen schwer, mich daran zu halten. Ich esse sehr gern Fleisch. Nicht häufig, aber zum Frühstück gibt's in der Regel eine Scheibe Kochschinken mit Tomate oder Gurke auf Toast. Ich versuche, Biomarken im Supermarkt zu vertrauen, die das Tierwohl hervorheben, doch wirklich überzeugt bin ich nicht. Daher kaufe ich meinen Schinken vorzugsweise auf dem Wochenmarkt beim Metzger meines Vertrauens, wo ich die Aufzucht der Tiere nachverfolgen kann. Am liebsten wäre ich ohnehin Veganer oder wenigstens Vegetarier, aber dafür schmeckt Fleisch einfach zu gut... 😞


Wandern ist ein großes Hobby.

 Ich reise nicht (mehr) viel. Zumindest Fernreisen waren seit Jahren keine mehr drin. Nicht, weil ich es mir nicht leisten könnte. Irgendwie mag ich keine langen Strecken mit dem Flugzeug zurücklegen, nur um mich ereignislose Wochen am Strand zu fläzen oder andererseits als Tourist jede Sehenswürdigkeit abzuklappern, um kulturell möglichst alles erlebt zu haben. Obwohl ich Leute toll finde, für die Fliegen nicht viel anders ist als Radfahren - ob beruflich oder privat - möchte ich nicht mit ihnen tauschen. Wandern dagegen gibt mir viel. Da wären wir wieder bei der Achtung der Natur und den Wundern der Schöpfung. Über die kann man wirklich nicht genug staunen. 

Prinzipiell glaube ich, dass Sprüche wie "Reisen bildet" und "Bildung ist alles" überbewertet werden. Viel wichtiger sind für mich Wertschätzung und emotionale Intelligenz - Empathie, die von Herzen kommt. Ach so, und Lesen natürlich. Fernsehen auch.


Life is a roller coaster... äh, Kettenkarussell.


Mit meinem Leben, wie es bisher verlaufen ist, bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. Manches hab' ich verpasst, anderes hätte ich besser gelassen, und die beste Zeit war für mich in meinen Zwanzigern, wenngleich man ja so gern sagt "The best is yet to come", und ich diesbezüglich die Hoffnung nicht fahren lassen möchte. 

Trotzdem war für mich die Zeit der ersten eigenen Wohnung eine besondere Epoche. Das merke ich immer, wenn ich Musik aus dieser Zeit höre. Mein Lieblingsradiosender ist allerdings seit ein paar Jahren SWR4, der internationale Oldies bis zurück zu den 1950ern spielt und Schlager aus den 1970ern bis heute. Dann verfalle ich immer ein bisschen der Nostalgie, zu der ich ohnehin neige, oft zu meinem eigenen Leidwesen, denn *so* alt fühle ich mich noch nicht, dass ich die alten Zeiten bejubeln müsste. Trotzdem ist es wohl so, dass ich eine derjenigen wäre, die eine Rückkehr zu mehr Menschlichkeit und dafür weniger Technik und überflüssiger täglicher Information begrüßen würden. Denn ganz ehrlich, die Reizüberflutung und Schreckensmeldungen von überall her machen viele von uns depressiv und krank; mitunter ohne dass wir es merken oder die Ursache erkennen.

 

Mach' mal Pause.

 

Irgendwie bin ich tief drinnen doch ein analoges Mädel, das mit den kleinen Dingen happy ist und sich gelegentlich wünscht, in eine Zeitmaschine steigen zu können.

 

 

 


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