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Montag, 13. Januar 2014

Sherlock "His Last Vow" ~ "Sein letzter Schwur" Finale der dritten Staffel (Spoiler???)


"I don't understand", sagte Watson zu dem fiesen Magnussen.

Ja, mein lieber Watson, ich auch nicht. Wenn zwei oder drei Superhirne und hochfunktionsfähige Soziopathen aufeinandertreffen, sind alle anderen die Dummen. Ehrlich, das war mir zu hoch. Vergleichbar mit der ersten Folge von Staffel Zwei, die ich auch nie wirklich kapiert habe. Die mit "The Woman". Manche Stories sind einfach zu *cleverclever* für mich, und oh, was war ich froh, dass ich nicht die Einzige war, die absolut nicht gerafft hat, was das alles zu bedeuten hatte.




Meine Vorahnungen haben sich zumindest teilweise bestätigt, aber der Rest ist Schweigen. Ich würde sehr gern ein wenig näher auf die Handlung eingehen, aber um nicht zu spoilern bzw. meine Unwissenheit zuzu- und mir selbst eine Blöße zu geben (schließlich ist Wissen Besitz, wie der böse Magnussen so treffend bemerkte), muss ich mich kurz fassen.

Eine Enttäuschung erster Güte war Charles Augustus "Can I flick your face?" Magnussen. Vom ersten Moment an fand ich ihn extrem abstoßend, und es scheint, dass man in Skandinavien keine Manieren beigebracht bekommt. Wer leckt denn einer fremden Frau das Gesicht ab? Igitt! Vielleicht lag es aber auch daran, dass er im echten Leben der große Bruder von Hannibal ist, und der hat ja bekanntlich alle Menschen zum Fressen gern.

Die Rolle und Bedeutung von Mary ist mir immer noch nicht klar. Wohl hat sich herausgestellt, dass John Watson sich unweigerlich von Psycho- und Soziopathen angezogen fühlt und nichts dagegen tun kann, aber warum hat sie auf Sherlock geschossen, wenn sie eigentlich die verhängnisvollen Informationen auf dem USB-Stick von Magnussen haben wollte? Hinterher stellt sich dann heraus, dass es ihr leid getan hat und ihr keine andere Wahl blieb. Kann mir jemand erklären, weshalb? Ich muss irgendwie kurz weg gewesen sein. Apropos: Die Sequenz, in der Sherlock außer Gefecht gesetzt wird und das folgende Gedöns im Krankenhaus war mir zu lang und ausgewalzt. Schon toll, was man mit Tricktechnik alles machen kann, aber übertreiben sollte man es nicht, weil sonst der Plot ins Hintertreffen gerät und noch konfuser wird als ohnehin schon. Das hat mich irgendwie unangenehm ans neue experimentelle "Tatort"-Format erinnert.

Die große Überraschung gab es dann doch: der bereits von mir abgeschriebene Moriarty erscheint Sherlock in einer Art Gummizelle und macht ihm klar, dass er sich nicht gehen lassen kann, weil er John retten muss. Sherlock gehorcht und löst nebenbei noch sein Gelübde gegenüber dem Ehepaar Watson ein, das er in "The Sign of Three" feierlich gegeben hat. Bevor die Regierung respektive Mycroft ihn dafür des Landes verweist, generiert Sherlock geschickt zum richtigen Zeitpunkt seine Tumblr-Warteschleife, in der Moriarty außer auf Tumblr zudem in den Nachrichten und auf Billboards erscheint. Da niemand anderes mit dem Kindskopf fertig wird als the great detective himself, und Moriarty obendrein nicht nur für John, sondern auch für Krone und Vaterland eine Gefahr darstellt, pfeift Mycroft das schlaue Brüderchen zurück.

Bennys Spiel war toll. Ich mag ihn einfach, sein Talent, sein Aussehen, seine Samtstimme und die Eleganz, die er an sich hat. Zu seinem Sherlock bleibt nicht viel mehr zu sagen, als dass er ihn genial verkörpert. Außerdem würde frau zu gern mal ehrfürchtig seufzend über seine mal mehr und mal weniger glatte Alabasterbrust streichen...

Louise Brealey alias Molly Hooper war mir in der Folge zu moralisch und zu streng. Irgendwie werde ich mit der Figur generell nicht warm. Herzig dagegen wieder die Cumberbatches - die häuslichen Szenen an Weihnachten fand ich zu süß, besonders den Papa mit seiner roten Fliege und Mama, die ihre beiden erwachsenen Söhne beim Rauchen ertappt.

Ansonsten fand ich, dass zu viel heiße Luft um die Episode gemacht wurde, denn so berühmt war sie nicht. Und Gatiss und Moffat haben uns tatsächlich verschaukelt: Es hieß doch, dass Moriarty nicht überlebt. Wenn sie jetzt beide - Moriarty und Sherlock - ihren Tod vorgetäuscht hätten, wäre das schon ein bisschen lahm. Allerdings würde ich mich auf mehr Andrew Scott in der nächsten Staffel total freuen - er erweist sich in meinen Augen als Schurke mit größerem Format als Lars Mikkelsen.

Bester Anmach-Spruch: "Sherlock is actually a girl's name."





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