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Dienstag, 12. August 2014

Der etwas andere Nachruf auf Robin Williams (1951-2014)

Als ich heute Morgen von Robin Williams' Tod im Radio gehört habe, konnte ich es erst gar nicht glauben. Da ich die Retrospektive seines Lebens nicht von Anfang an mitbekommen habe, dachte ich erst, er hätte einen runden Geburtstag oder sonst ein Jubiläum. Umso erschütterter war ich dann, als sein Tod erwähnt wurde, und das Gefühl war ähnlich wie bei Michael Jacksons unerwartetem Ableben vor sechs Jahren. Irgendwie eine Art traurige Verblüffung. Keiner der beiden gehörte zu meinen Favoriten, und doch fehlt etwas. Sowohl Michael Jackson als auch Robin Williams waren ein beständiger Teil meiner Kindheit und Teenagerjahre.

Dafür, dass ich Mr. Williams stets als zu nervig empfunden habe und seine Rollen oft zu plakativ und gutmenschelnd (Mrs. Doubtfire oder das vielgepriesene Good Will Hunting), habe ich doch erstaunlich viele komische und auch ernste Filme mit ihm gesehen. Und das spricht trotz meiner etwas ungnädigen Einstellung dem Schauspieler gegenüber für eine Vielseitigkeit und ein Talent, die in den letzten Jahren anscheinend zu wenig gewürdigt wurden.

Seine Paraderolle für mich war die des idealistischen, nonkonformen "Captain" John Keating im Club der toten Dichter - bis heute ein Film, der so aktuell ist wie damals, als er in die Kinos kam, vielleicht sogar aktueller und wichtiger. In komischen Rollen hat er mich mit seinem Herumgekaspere nie überzeugt - das mag aber daran liegen, dass ich Komödien im Allgemeinen nichts abgewinnen kann. Und trotzdem kenne ich von Mrs. Doubtfire über Jumanji und The Birdcage doch einige von Mr. Williams.

Ich weiß nicht, wie er als Mensch war oder ob er darunter gelitten hat, nicht mehr so gefragt zu sein wie in den 1990ern oder der Grund ein ganz anderer war, doch sein Tod macht mich in zweifacher Hinsicht traurig. In schwierigen Phasen den Kopf nicht hängen zu lassen, ist nicht einfach, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich wünsche mir, dass es ihm gut geht, wo er jetzt ist.





Es wäre schön gewesen, wenn er gewusst hätte, dass er mit seiner Vielseitigkeit und seinem Humor viele Zuschauer glücklich gemacht hat, und dass jeder steinige Weg auch zu etwas Neuem, Besseren führen kann. In seinen Filmrollen hat er das mehr als einmal bewiesen.

Bildquelle: Pinterest




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