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Dienstag, 12. Juli 2022

Neue Freiheit Nr. 2

 Nachdem meine beiden Katerchen Mikkel und Toby den Balkon zum Outdoor-Katzenreich erklärt haben (auf dem Geländer zwischen den Pflanzkästen hat jeder von ihnen mittlerweile seinen eigenen Logenplatz, der vor allem abends fleißig genutzt wird), wurde Ende letzten Monats endlich auch der Vorgarten katzensicher gemacht. Nach Jahrzehnten ohne Begrenzung zur Straße gibt es nun wieder einen Zaun, der auch den direkten Nachbarn ausnehmend gut gefällt und nach ihren Worten den Garten aufwertet, der vorher ein bisschen vernachlässigt gewirkt hat. 

 

Interessantes unter dem Balkon.

 Und wir sind happy nicht nur für die Burschis, sondern auch deswegen, weil der Bereich vor dem ehemaligen Laden nun einen etwas privateren Anstrich bekommen hat, der schon lange fällig war. Mussten wir uns doch vor allem im Sommer über ungebetene nächtliche Gäste unter der Linde wundern, die häufig ihren Müll im Garten ließen oder den Baum sogar als Pinkelplatz nutzen, wenn nebenan Straßenfeste bis spät in die Nacht stattfinden.

 

Bull of the Woods

 

An schönen Tagen fußeln Mikkel und Toby bereits am Morgen eifrig nach draußen. Mir kommen sie dabei oft vor wie kleine Jungs, die am Tag vorher ein faszinierendes Spiel erfunden haben und es so bald wie möglich weiterspielen möchten. Denn obwohl wir dachten, es wäre ihnen bald langweilig, immer im selben Stück "Urwald" herumzustreifen, ist das nicht der Fall.


Mikkel geschickt beim Steine "schurcheln".


Wir sorgen zwar für einiges an Abwechslung und Neues im Garten wie eine Vogeltränke (keine Sorge, es kam noch kein gefiederter Freund zu Schaden, und das wird auch so bleiben), ein improvisierter Katzenpool und Kartontunnels, aber das Schönste für beide ist es, im Freien zu balgen oder sich gegenseitig hinter Farnen und zwischen Sträuchern zu erschrecken. Da immer jemand von uns dabei ist, haben wir oft viel zu lachen, wenn sie ihre Eskapaden und Luftsprünge aus dem Stand zum Besten geben. Sogar Passanten bleiben stehen, um ihnen eine Weile zuzusehen oder Leckerlis vorbeizubringen. 

Trotz Zaun kommt man leichter ins Gespräch mit Leuten als vorher, die neugierig näherkommen, einfach nur zuschauen oder auch Interesse am Gebäude bekunden, das sie nur als ehemaliges Bastelgeschäft kennen (und das gibt es bereits seit fast zehn Jahren nicht mehr in dieser Form).

 


 

Heute neu hinzugekommen zu unserem Katzenwundergarten ist ein solarbetriebener Krugbrunnen, der bis jetzt allerdings wider Erwarten keine große Beachtung findet. Ich freue mich trotzdem darüber, denn ein Brunnen im Garten wollte ich schon lange haben. Und dieser ist von der Größe und Handhabung einfach (und) toll und außerdem sehr dekorativ, ohne kitschig zu sein.



 Es ist eine richtige Aufgabe und völlig anders, Wohnungskatzen zu unterhalten im Vergleich zu unseren vorigen Freigängern, die sich ihre Abenteuer selbst gesucht haben, vorzugsweise in der Dunkelheit. Aber wir sind uns einig, dass wir Toby und Mikkel einen geschützten Raum bieten möchten, auch um unserer Nerven willen. 

Mit dem Vorgarten und seinen Verstecken zum Toben und Ausruhen haben wir einen ordentlichen Coup gelandet und hoffen, dass es so bleibt. Schließlich möchte Mensch und Tier im Sommer an die frische Luft, und es käme mir nicht richtig vor, die Burschis an der Tür kratzend im Haus zu lassen, während wir unter der Linde unseren Sommerkaffee schlürfen oder Eis essen.




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