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Dienstag, 19. Juli 2022

Hitze oder "Schaukelsommer"? Lasst uns mal übers Wetter sprechen.

 Bestimmt bekommt es jede/r mit, der Nachrichten hört und Social Media nutzt: Der Sommer wird zur unberechenbaren Bedrohung. Und ich frage mich, warum eigentlich. Hat Panikpapst Karl L. nach Corona nun auch das Klimazepter übernommen? Wird nach dem Virus nun auch die Sonne die Menschheit nach und nach dezimieren? Gibt es eine Spritze dagegen? 

Spaß beiseite. Mal als "Hitzewelle" und dann wieder als "Schaukelsommer" tituliert, macht man aus den heißen Tagen im Jahr meines Erachtens eine größere Katastrophe, als sie ist. Heiße, trockene Sommer gab es nämlich bereits vor hundert Jahren. Der heißeste wurde - wenn meine Quelle aus den Radionachrichten stimmt - in den 1940er Jahren gemessen.

 

NickyPe / Pixabay


Ganz klar, der Klimawandel ist da und nicht zu verharmlosen (genau wie Corona auch, von der jetzt trotz steigender Inzidenz kein (Medien-)Mensch mehr spricht). Aber das wusste man bereits vor vierzig Jahren, wobei ich hier nur einen Beweis anführen möchte, der im folgenden Song von 1983 auftritt. Ich kenne die politische Gesinnung von Peter Schilling nicht, doch damals demonstrierten nicht nur die Grünen für einen sensibleren Umgang mit der Erde. Viel gebracht hat es leider nicht, und irgendwann geriet das Ansinnen einiger "Ökofreaks" in Vergessenheit, bis Greta Thunberg auftauchte.





 Es ist wichtig, dass das Bewusstsein (erneut) geschärft wird für das, was rund um den Globus geschieht: Naturkatastrophen, Gletscherschmelze, Regenwaldrodung. Denn all diese Dinge holen uns ein, wenn sich nichts ändert. Da ist nicht nur die Politik zum Handeln aufgefordert, sondern jeder Einzelne. Gerade darum finde ich, ist es mit rotblinkenden Hitzewarnungen auf Smartphonedisplays nicht getan. Der Hitze kann man ein Schnippchen schlagen, wenn man ausreichend Wasser trinkt, sich am besten im Schatten oder in der verdunkelten Wohnung aufhält und nicht ständig darüber lamentiert. Der nächste Regen kommt bestimmt... oder doch nicht? Keiner weiß es so genau, und genau hier hakt es auch. Ich weiß es auch nicht. Ein Patentrezept dafür, wie man die Entwicklung aufhält, gibt es nicht. Und selbst wenn, so bezweifle ich, dass es praktisch durchführbar wäre. Man müsste auf so vieles verzichten. Vielleicht sogar das Internet runterfahren - was für ein Jammer! Die gesamte Weltwirtschaft läge brach, und das wäre nur die Spitze des Eisbergs, um beim Thema zu bleiben.


jasongillman / Pixabay


Eines ist klar: der Klimawandel (den es übrigens immer gab - man denke an die verheerende Eiszeit) ist uns Menschen gefährlich, nicht aber der Natur. Die überlebt und regeneriert. Der Natur sind wir Menschen piepegal. Wenn wir uns für die Umwelt einsetzen, dann tun wir das letztendlich für uns. Daher sollte jeder überlegen, wie er in kleinen Schritten anfängt, weniger Müll zu produzieren, weniger Wasser und Strom zu verbrauchen (sehr aktuell auch durch den Ukrainekrieg) und auf Dinge verzichten, die nicht wirklich sein müssen. Warum das so schwer ist, verstehe ich irgendwie nicht. 

Na gut, es gibt vieles, was ich nicht verstehe. Auch die Panik vor dem Sommer nicht. Ich liebe heiße, träge Sommertage seit meiner Kindheit und kann mich an "schlimmere" erinnern. Mit vernünftigen Maßnahmen und Einschränkungen sollte ein Sommer mit weit über 30°C keine lebensbedrohliche Situation sein, und sie ist es auch nicht. Vielleicht liegt es eher daran, dass immer mehr Menschen - und nicht nur ältere - medizinisch "überversorgt" sind, so dass der Körper mit kleineren Anstrengungen nicht mehr Schritt halten kann. Und dass sich viele der Natur hilflos ausgeliefert fühlen, statt sich als Teil von ihr zu sehen. Vielleicht eine gewagte These, aber zum Nachdenken auf jeden Fall nicht aus der Luft gegriffen (huch, ich mag meine pfiffigen Wortspiele).

In diesem Sinn nehme ich jetzt ein kühles Fußbad.



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