Translate

Montag, 7. Oktober 2013

Warum ich meine Brille nicht mag...

Ich bin kurzsichtig. Ziemlich sogar. Das wurde relativ spät entdeckt, und seitdem wundere ich mich, wie ich unfallfrei durch die Schule und mir fremde Städte kam. Mit achtzehn bekam ich meine Brille, die ich bis heute besitze. So sieht sie aus:



Ziemlich hip, möchte man meinen. Harry Potter-Style. Aber ich verrate jetzt ein Geheimnis: ich trage sie kaum und konnte mich nie an sie gewöhnen. Vor allem draußen in freier Wildbahn war sie für mich ein echter Horror. Weniger, weil sie nicht kleidsam wäre, sondern einfach, weil sie mich dann extrem beeinträchtigte und ich das Gefühl hatte, sie immer zu verlieren. Darum war ich froh, als ich mir Kontaktlinsen anpassen lassen konnte. Anfangs bin ich zwar stundenlang zu "I did it my way" in der Früh vor dem Handspiegel gesessen und habe mit den glitschigen Dingern herumgepfriemelt, aber mittlerweile kann ich sie - die Macht der Gewohnheit - notfalls ohne Spiegel einsetzen.

Zur Zeit laboriere ich an einer Augenentzündung und muss zwangsläufig auf meine alte Brille zurückgreifen, um die Hornhaut zu schonen.  Die Kommentare von Freunden und Bekannten, die mich nur *oben ohne* kennen, bleiben dann natürlich nicht aus. Die Bemerkung "Du siehst aus wie eine Lehrerin" schmeichelt mir kein bisschen. Vielleicht bin ich da empfindlich, weil meine bebrillten Lehrerinnen alle keine guten und dafür sehr streng waren - außer meine erste in der ersten und zweiten Klasse. Manche halten das ja für ein Kompliment. Ich find's irgendwie doof, vor allem, wenn man es mehrmals täglich verdauen muss. Überhaupt. Was man nicht alles zu hören bekommt, wenn man mit einem ungewohnten Accessoire auftritt. Seit vier elenden Tagen renne ich damit herum, und heute habe ich zum ersten Mal ein ermutigendes "Hey, die steht dir echt gut!" zu Ohren bekommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen