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Freitag, 11. Oktober 2013

Biografie Benedict Cumberbatch ~ Marc Halupczok

Den baldigen Kinostart von "The fifth Estate" (Biopic über Wikileaks-Gründer Julian Assange) und "Der Hobbit - Smaugs Einöde" nehme ich zum Anlass, diesen großartigen, charismatischen  Schauspieler mit der deutschsprachigen Biografie von Marc Halupczok etwas näher zu beleuchten.
 

 

Beschreibung Amazon:
Brillanter Wissenschaftler, Meisterdetektiv, intergalaktischer Terrorist und Drache in Mittelerde.

Benedict Cumberbatch kam scheinbar aus dem Nichts wir dürfen live dabei sein, um ihn bei seinem unaufhaltsamen Weg an die Spitze zu begleiten.

Ruhm und Ansehen sind ihm gewiss, denn auch in kleineren Rollen schafft es der britische Gentleman, mächtig Eindruck zu hinterlassen. In Großbritannien ist sein Name längst Synonym für die Rolle, mit der ihm
den internationalen Durchbruch gelang Sherlock Holmes. In der TV-Serie brillierte er und erweckte diesen hochgradig leistungsfähigen Soziopathen zum Leben.

Doch kam Benedict Cumberbatch tatsächlich aus dem Nichts? Und wer ist dieser Mensch, der das britische Understatement mit dieser grandiosen Gelassenheit zur Schau stellt, nur um im nächsten Moment vor Emotionen zu explodieren?

Marc Halupczok zeichnet den Weg des Mimen in dieser Biografie nach, von den bescheidenen Anfängen als Theaterschauspieler zum preisgekrönten TV- und Filmstar. Unterstützt wird die Biografie von zahlreichen
großformatigen Bildern. Das perfekte Buch für den Liebhaber und Kenner!

Meinung:
Ein bisschen zu vollmundig, das Versprechen von Amazon. Gerade mal 125 Seiten stark, hat man diese fundierte Biografie recht schnell durchgelesen. Als großer Fan dieses vielseitigen Schauspielers und Ausnahmetalents habe ich allerdings auch nicht allzu viele Überraschungen und Offenbarungen erwartet. Wer einen Einblick über Cumberbatchs berufliches Schaffen gewinnen möchte, wird nicht enttäuscht.

Chronologisch aufgelistet und kurz kommentiert werden Inhalte von Theaterstücken, Radiosendungen und Fernsehrollen, die Benedict vor dem internationalen Durchbruch als Sherlock in der gleichnamigen BBC-Serie angenommen und gespielt hat.

Es mag überraschen, dass er 2003 an der Seite von "Dr. House" Hugh Laurie dessen Sohn in einer britischen Sitcom verkörperte - der wahre Fan hat "Fortysomething" (deutscher Titel "Dr. Slippery") schon längst auf DVD. Leider kamen mir in diesem Zusammenhang Hintergrundinformationen wie Privates, die Beziehung zu Kollegen und Anekdoten im Allgemeinen über den zurückhaltenden, aber sehr eloquenten Benedict Cumberbatch zu kurz. Dafür werden einige Dinge erwähnt (u. a. ein unangenehmer Zwischenfall in einer Londoner Parfümerie), die holprig geschrieben sind und auf die der Autor besser verzichtet hätte, wenn er schon nicht selbst dabei war.

Bewunderswert ist Benedicts Bescheidenheit trotz des durchschlagenden Erfolges in den letzten Jahren und seine Selbstironie (ich musste lachen, als er die private Filmaufnahme zu seinem ersten Tandemsprung beschreibt), die in Interviewausschnitten deutlich wird. Auch seine Einstellung zum Leben und die ihm gebliebene Bodenständigkeit verdienen Respekt und machen mir den Mann sympathisch. Ein wichtiger Auslöser, der zu dieser Einstellung führte, ist die Entführung in Südafrika bei Dreharbeiten im Jahr 2005, bei der er und zwei Kollegen nur knapp mit dem Leben davongekommen sind. Allerdings wird nicht näher darauf eingegangen - schade. Die Ehrlichkeit, mit der der Schauspieler über dieses einschneidende Erlebnis einer britischen Tageszeitung berichtet hat, wäre mehr als eine Seite im Buch wert gewesen. Zu den Bildern und Fotos muss gesagt werden, dass ich mir da eine sorgfältigere und bessere Auswahl gewünscht hätte - aber das ist natürlich Geschmacksache. Teilweise wird mir auch zu sehr auf Benedicts "exotischem" Aussehen herumgeritten.

Fazit:
Für unbedarfte Fans und Neueinsteiger eine passable informative Quelle, die einem vor allem den Schauspieler bzw. seine Arbeit näher bringt. Der faszinierende Mensch hinter den Rollen bleibt im Buch ein wenig blass - nicht nur im bildlichen Sinn.

Bewertung: Für mich persönlich würde ich die Biografie bei zwei Sternen ansetzen, doch für den "durchschnittlich" Interessierten bietet sie einiges an solider Info und erhält daher gnädige drei Sterne.







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