Das erste Gedicht ist für Toby, der sich als vehementer Freiheitskämpfer entpuppt. Anders als sein Bruder Mikkel will er ständig Neues erleben, die Umgebung erkunden und am liebsten den ganzen Tag bei jedem Wetter draußen sein. Es tut uns sehr leid, dass wir ihm diesen Wunsch nicht erfüllen können, da wir in einer extrem verkehrsreichen Gegend wohnen und beide Bürschchen keine Freigänger-Erfahrung haben. Aber auch im anderen Fall wäre es für uns nicht mehr so selbstverständlich wie früher, unseren Katzen Freigang zu gewähren. Wenn ich daran denke, wie unbekümmert wir Knitz und Joschi selbst in der Innenstadt laufen ließen, muss ich mich heute wundern. Und uns bewundern. Aber es war einfach eine andere Zeit: langsamer, nicht so verrückt, und es gab mehr Scheunen, in denen sie auf Mäusejagd gingen und somit weitgehend der Straße fernblieben (soweit ich das beurteilen kann).
Toby
Mein Toby, das ist ein ganz Schlauer
Ständig liegt er auf der Lauer
Nach einem Weg, der in die Freiheit geht
Wenn ihm der Wind ums Näschen weht
Doch ist er erst einmal ganz draußen
Bekommt er großes Muffensausen
Die Freiheit ist dann viel zu mächtig
Da fühlt sich Toby mittelprächtig
Er sucht das Tor, das ihm vertraut
Wo Bruder Mikkel ihm laut nachmiaut:
Der Toby macht auf dicke Hose
Dabei öffnet man doch nur zuhaus die Dose!
So spricht Mikkel, der es besser weiß
Die Sicherheit hat ihren Preis
Toby will das nicht recht glauben
Die Freiheit, die muss doch was taugen
Ach Goldmann, das kann ich gut verstehen
Doch vielleicht kannst du's irgendwann auch sehen:
Die Freiheit die macht oft anstrebt
Zuweilen auch daneben geht.
Das nächste Gedicht handelt von schlaflosen Nächten, auf vorwiegend heitere Weise. Ich habe oft Gedanken, die mich nicht schlafen lassen, und von denen ich weiß, dass sie nichts bringen außer weitere Schlaflosigkeit. Trotzdem kann man sie nicht abstellen; das kennt sicher jeder.
Gute Nacht!
Gute Nacht sagt man so leicht
Doch häufig dann der Schlaf nicht reicht
Man wälzt sich hin, man wälzt sich her
Es fällt aus dem Bett der Teddybär
Die Decke ist auch viel zu warm
Oder man umklammert deinen Arm
Der wird lahm
Taub leider auch
Das ist bei Umklammerungen Brauch
Im Halbschlaf man dann pinkeln geht
Und sich das ganze Zimmer dreht
Schnell wieder in die Heia, Schäfchen zählen
Sich mit fiesen Gedanken quälen
Bis die Schäfchen hilflos straucheln
Und die Gehirnzellen raucheln
Die Lösung ist die Flasche Bier
So hofft man, doch die wurde getrunken um Vier (am Nachmittag, natürlich)
Irgendwann, so kurz nach Ach
Ist man plötzlich wieder wach
Und die Uhr zeigt schon halb sieben
Wo ist die gute Nacht geblieben?
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