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Freitag, 23. August 2024

Gedichte für Mama

Immer noch fällt es mir schwer, Mamas Abwesenheit in unserer Familie zu akzeptieren bzw. damit fertigzuwerden. Zu sehr war sie unsere Sonne, war der Krankenhausaufenthalt im Sommer letzten Jahres traumatisch. Manche Freunde und Bekannte empfehlen professionelle Trauerhilfe, aber ich glaube, dass nur Gott uns helfen kann, das Geschehene zu verarbeiten und zu überwinden. Trost geben mir dabei Gedichte, die ich ziemlich spontan innerhalb weniger Minuten online in den Computer tippe. Und ich habe festgestellt, dass ich mich mehr mit dem Leben nach dem Tod befasse, mich direkt darauf freue. Ich weiß, dass das viele bedenklich finden und es mit einer Art Todessehnsucht gleichsetzen, aber das ist es nicht. 

In Randy Alcorns Buch vom Himmel steht, dass wir viel weniger Angst und Scheu vor dem Tod hätten, wenn wir wüssten, was uns danach erwartet - wenn wir Jesus in unser Leben gelassen haben. Und das hat Mama. Den Glauben hat sie auch uns auf ihre erfrischende und lebendige Art vermittelt, daher ist es gar keine Frage, dass wir uns wiedersehen. An einem Ort, der die Schönheit der irdischen Schöpfung in den Schatten stellt und uns dennoch nicht fremd vorkommt. 

Sinnsprüche wie "Das Leben ist zu kurz, um..." verlieren dann an Bedeutung. Ich bin überzeugt, dass wir das, was wir zu Lebzeiten auf unsere Bucket-List gesetzt haben, in perfektionierter Form im Himmel erleben dürfen.

 


 Nicht von dieser Welt

 Fern von Nöten, Sorg' und Schmerz
Strebe ich nach himmelwärts
Mein Zuhause ist nicht hier
Sondern irgendwo bei dir.
Einen Himmelsbürger nenn' ich mich,
und hab' das Leben ewiglich.
Die Zeit auf Erden ist zwar schön,
doch wäre ich bereit zu gehn
In eine Welt, die anders ist - nein, die der Erd' - 
nämlich der Schöpfung gleicht
Und die man nur mit Gott erreicht.
Nein, Todessehnsucht hab' ich nicht
Ich sehne mich nach einem Licht.
Das gibt es dort, wo andere schon hingegangen
Und ihrem Schöpfer Lobpreis sangen.
Nicht nur lobpreisen sie - mitnichten
es gibt dort Spiel und Spaß und Buchgeschichten.
Der Himmel ist, was keiner schreibt,
und doch die Sehnsucht, die uns treibt.
Nicht viel anders als die Erde wird er sein
nur schöner, bunter und auch voller Sonnenschein
Schmerz und Leid wird ganz verschwinden
Und die Menschen in Eintracht sich verbinden
Ein Hauch von Himmel ist ja nur
Die pure Schönheit der Natur.
Welch' ein Fest, wenn ich dort ankomm' und mein Haus erspähe, 
und meine Lieben winken sehe.
Vielleicht mag es noch Jahre dauern, Jahrzehnte gar, 
doch was ist Zeit, in Relation zur Ewigkeit?
 
2. Mai 2024
 
 

 
Mein Herz im Himmel
 
Es gibt einen Ort, den kenne ich nicht,
und doch bekommt er
mit deinem Abschied ein neues Gesicht
Ein Ort nach dem mein Herz sich sehnt,
mehr noch, seit du dort weilst und dein Sein an Jesus lehnt.
Da möchte ich hin, bin fast schon da,
denn ich weiß, es ist dort wunderbar.
Den Herrn werde ich schauen,
und ihm ganz vertrauen.
Wie ein Kind will ich mich fallenlassen,
keine Freude mehr verpassen,
die er verspricht,
ganz ohne Jüngsten Tag am Weltgericht.
Mein Herz im Himmel, meine Seele noch hier,
aber immer verbunden mit dir.
Es gibt ein Wiedersehen, dessen bin ich gewiss,
und wenn ich zweifle, dann denk' ich an dich.
Wo solltest du sein,
Wenn nicht bei deinem Schöpfer allein
der Ewiges Leben schenkt denen die an ihn glauben,
in Gnaden wahrmacht, was wir uns ließen rauben.
Mein Herz ist schon vorausgegangen,
Und wenn ich dort bin, ist vorbei das Bangen.
Vielleicht wartest du am Tor,
und flüsterst mir leise ins Ohr:
Warum hast du so viel geweint,
sieh doch, nun sind wir wieder vereint.
 
22. August 2024