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Mittwoch, 6. September 2017

There ain't no time for the Summertime Blues...

Ein bisschen ruhig ist es geworden auf meinem Blog seit den Sommerferien. Das Buch, an dem ich gerade lese ("Das Haus der leeren Zimmer" von Lesley Turney), langweilt mich, und außerdem war ich ein paar Tage weg und kaum online. Das soll keine Entschuldigung sein für meine Faulheit, aber es gab tatsächlich wenig, das der Rede bzw. des Bloggens wert gewesen wäre.

Hannigram No.1, jetzt in Oregon

Meine Häkelpüppchen werden immer beliebter. Derzeit sind "Hannigram", also Dr. Hannibal Lecter und sein Kompagnon Will Graham, aus der Serie Hannibal der Renner. Auf meinem Etsy-Shop biete ich Spezialanfertigungen an, und es läuft ganz gut. Vor allem amerikanische Kunden sind begeistert von der Idee, ihre Film- und Serienhelden als anschmiegsames, individuell gefertigtes Püppchen zu besitzen. Wenn man sie so sieht (und vor allem in der Hand hält), ist das schon nachvollziehbar. Ich bin froh, dass ich da etwas gefunden habe, womit ich mein Gehalt aufbessern kann und zugleich viel Spaß habe.

Wills Brille - die er in der Serie im Übrigen nur trägt, wenn er sich extrem unwohl fühlt - ist aus Draht gebogen, was fast das Heikelste an dem Ganzen war. Trotzdem ist sie gut gelungen und zudem abnehmbar. Und Hannibal musste natürlich mit Weste und Krawatte ausgestattet werden; auf ein gepflegtes und tadelloses Äußere legt er bekanntlich enormen Wert.


Hannigram No.2: Die beiden sind jetzt auf dem Weg nach Georgia

Irgendwie schön, wenn man Leuten eine Freude mit den eigenen Begabungen machen kann. Vielleicht ist das das Beglückendste an der Sache, auch wenn ich zugebe, dass mir der Verdienst aus den Püppchen nicht unwichtig ist.

Und wie gesagt, in der letzten Augustwoche war ich im Urlaub in meiner Wahlheimat München. Dort bin ich schon als Kind immer gern gewesen, weil die Stadt trotz ihrer Größe ein fast dörfliches Flair verströmt, das mir als Landei total entgegenkommt, und sie dennoch viel zu bieten hat. Diesmal waren wir in Obergiesing, in der momentan leerstehenden Wohnung meiner Cousine. Da gibt's noch richtige Urbayern, die im Laden und auf der Straße gern mal ein Schwätzchen halten. Hauptsächlich haben wir während unseres Aufenthaltes in Kultur gemacht, wobei gesagt werden muss, dass mir der botanische Garten in Nymphenburg eigentlich am besten gefallen hat - aber nur eigentlich.


Pst! Nicht aufwecken! Sonst will er spielen.

Denn der barbarinische Faun in der Glyptothek war schon krass beeindruckend und hat für ein paar dreckig-frivole Lacher gesorgt (so viel zum Thema Kulturbanausen). Nein, im Ernst, Skulpturen sind derzeit unser Thema, und in den verschiedenen Galerien und Museen kamen wir voll auf unsere Kosten. Erstaunlich, wie exakt und lebensnah die Bildhauer bereits vor über zweitausend Jahren gearbeitet haben. Auch in der Pinakothek gab es einiges in der Richtung zu sehen und zu bewundern. Sonntags bezahlt man dort nur € 1,00 / Person, und zwar sowohl in der Alten, der Neuen und der Moderne. Letztere haben wir allerdings nicht mehr geschafft; dafür gab es ein paar leckere Scones zur Stärkung im Victorian House. Ach ja, und Eggs Benedict hatte ich ein paar Tage zuvor auch probiert - zum ersten Mal. Musste ich ja, als Cumberbatch-Fan. (O; Berauschend oder ein unvergessenes Geschmackserlebnis stelle ich mir zwar anders vor, aber ich habe mich damit getröstet, dass es "typisch britisch" ist: ein bisserl fad und kalorienreich. Mein doch in der Hinsicht deutscher Gaumen hält sich da in Zukunft lieber an Toast Hawaii, Fangirl hin oder her.


Das frühstückt Mr. Cumberbatch. - Really?!

Jedenfalls hatten wir eine gute Zeit und jeden Tag Temperaturen von über dreißig Grad, was hin und wieder nachteilig war, da wir in der größten Hitze unterwegs waren und es bis nach acht Uhr abends nicht abgekühlt hat. Gut, dass es die Museen und Biergärten gab (in dem ich ganz zünftig einen Schweinsbraten verspachtelt habe). An die Isar sind wir nicht gekommen, obwohl wir direkt dran waren und ich auch einen Bikini im leichten Gepäck hatte. Am Flaucher soll es im Sommer ja herrlich sein. Aber wir hatten immer so viel zu entdecken, dass wir an einen ausgesprochenen Ruhetag überhaupt nicht gedacht haben.


Paradiesischer botanischer Garten

Ein Klischee über München finde ich übrigens immer wieder bestätigt, wenn ich da bin: Es ist tatsächlich eine Weltstadt mit Herz, und die (meisten) Menschen dort sind freundlich und rücksichtsvoll. Ich glaube, ich könnte mir gut vorstellen, dort zu wohnen. Nicht direkt in der Stadt, sondern näher an den Bergen, das wäre traumhaft. Oder in Bora Bora ... (O;


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