Translate

Donnerstag, 13. Februar 2014

Und schlägt die Stirn auch Falten, wir bleiben stets die Alten.

Habe ich bereits erwähnt, dass ich alte Dinge mag und sogar gelegentlich ein wenig konservativ bin? Mein Haus sieht von außen und innen ein bisschen wie ein Museum aus, und wenn die Sachen nicht echt antik sind, dann doch bitte Retro, wie mein Guten-Morgen-Radio im Esszimmer und die Kettenspülung im Bad.

Vor dem Erwerb einer E-Mailadresse hat's mich lange gegraust, bis mir 2005 gezwungenermaßen eine aufgedrückt wurde. Ich habe bis dato echt geglaubt, man könne auch ohne Internet, ich Depp. Und dass ich ewig gebraucht habe, um "dass" mit *ss* zu schreiben und mich an die nicht mehr nagelneue Rechtschreibung zu gewöhnen, ist ebenfalls typisch (verstehe das allerdings heute nicht mehr so ganz...)

Da wir häufig auf Trödelmärkten unterwegs sind und auch mal bei Online-Auktionshäusern fündig werden, stelle ich hier einen unserer Schätze vor. Besonders stolz bin ich darauf, wie toll wir ihn ohne professionelle Hilfe restauriert haben. Leider habe ich kein "Vorher-Bild", um zu verdeutlichen, was ich meine. Wir haben unseren alten Klepper neu frisiert (die Mähne war total verzottelt und verfilzt) und ein bisschen aufgepeppt, und sogar die einst feindselig flach angelegten Ohren kann er jetzt dank Lack und Liebe wieder einigermaßen spitzen.



Eine Zahnsanierung und die Generalüberholung des Gestells waren ebenfalls nötig, wobei wir uns bemüht haben, den Originalzustand so weit wie möglich zu erhalten. Schade, dass er ohne Sattel angaloppiert kam, aber dafür passte ihm die Trense meines Miniponys wie angegossen.^^

Ist er nicht ein Prachtstück? Jeden Morgen schaut er mir beim "Wii-hen" zu (Wortspiel!), und ich wünsche mir manchmal, dass er mir erzählen könnte, was er schon alles erlebt hat in seinem betagten Alter und woher er stammt bzw. wer ihn gezüchtet und dressiert hat. Irgendwie rühren und inspirieren mich solche Gedanken.

Abgeholt haben wir ihn seinerzeit aus dem tiefsten Süden Deutschlands, aber der ehemalige Besitzer konnte keine Angaben zur Herkunft machen. Meist heißt es ja ganz profan und lapidar "Dachbodenfund". Auf jeden Fall hat er wohl in einem feinen Haus gedient - ich schätze so um 1900 bis 1920. Wer Näheres weiß und Experte in Sachen alte Schaukelpferde ist, darf sich gern im Kommentarbereich ausbreiten.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen