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Freitag, 11. Oktober 2024

Ich lese gerade... Schaurige Nächte ~ Unheimliche Geschichten für den Winter

 Ich bin ein Grusel-Fan. Schon immer. Am liebsten subtil, ohne Blut, ohne Splatter, plakative Effekte oder Horrorfratzen. Einsame, verlassene Herrenhäuser mit Geheimnissen und Rätseln üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf mich aus. Daher griff ich bei meinem letzten Buchhandlungsbesuch zu "Schaurige Nächte", eine Zusammenstellung von unheimlichen Geschichten, die mir bisweilen eine Gänsehaut über die Arme jagen. 

 


Die Autoren sind aktuell und für ihre Vorliebe für Mysteriöses bekannt, so etwa Laura Purcell, die mit der viktorianischen Geistergeschichte "Die stillen Gefährten" ihren Durchbruch hatte. 

Auffällig für mich ist die ausgefeilte Erzählweise, die bisher jeder Episode eigen ist. Wobei das schnell ins etwas gekünstelte abdriftet. "Die Aal-Sänger" von Natasha Pulley z.B. hat so ausführliche und weitschweifende Fußnoten, dass man nach deren Lesen komplett die eigentliche Geschichte vergisst. So etwas mag innovativ sein auf schriftstellerischer Basis, stört meinen Lesefluss aber doch erheblich. Am besten gefallen hat mir bisher "Eine Studie in Schwarzweiß" von Bridget Collins. Darin mietet sich ein zufällig Vorbeifahrender in einem Haus ein, das früher offenbar einem Schachliebhaber gehört hat und in dem der neue Mieter seltsame Dinge erlebt. Die war wirklich spooky!

 

Tama66 / Pixabay

Bisher sind es Geschichten aus vergangenen Zeiten, was nicht wunder nimmt. Die viktorianische Epoche scheint für Gruselexperten am meisten Potential zu bieten, was unerklärliche Phänomene angeht. Kenne ich auch von mir selbst, obwohl mein Roman "Das Bildnis des Grafen" zeitlich etwas später angesiedelt ist. Bisher kann ich das Buch mit den relativ kurzen, aber griffigen und unheimlichen Begebenheiten jedem Leser empfehlen, der wie ich ein Faible dafür hat. Ein paar Abzüge gibt's für die Aal-Sänger, denn die waren echt anstrengend zu lesen.



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