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Montag, 25. März 2024

"Solomon - Ein vereinsamtes Pferd findet ein neues Zuhause und berührt Herzen" ~ Jodi Stuber, Jennifer Marshall Bleakley

Mit über 300 Seiten ist das erste "lange" Buch, das ich seit Herbst letzten Jahres gelesen habe, zugleich auch eines mit einer Thematik, die mich sehr berührt, da die Autorin Jodi Stuber - Gründerin der HopeWell-Farm in Michigan - einen ähnlichen Schmerz durchlebt hat. 

Ihre Trauer führt zu etwas Neuem und Wunderbarem, und dazu trägt ein kastanienbrauner, vereinsamter Quarter-Wallach nicht unerheblich bei. 

 


 

Inhalt: Solomon erreicht HopeWell mehr durch Zufall. Ein mit Jodi und ihrem Mann Ty befreundetes Paar gibt ihn als Spende, da er sich einsam fühlt, seit seine Herdenkameraden kurz hintereinander gestorben sind. 

Nach einer gewissen Trainingszeit zum Therapiepferd wird er zu einem unentbehrlichen Teammitglied auf HopeWell, einer Farm, auf der Menschen mit besonderen Bedürfnissen den Umgang mit Tieren lernen und dadurch psychische Heilung erfahren. Ohne es zunächst zu merken, profitiert vor allem Jodi von Solomons außergewöhnlicher Fähigkeit, Menschen das Gefühl zu geben, wichtig und geliebt zu sein. Sie vertraut ihm alles an, was sie bedrückt, und findet in ihm einen geduldigen, erstaunlich empathischen Zuhörer. Oft erkennt Jodie während der Gespräche mit Solomon Gott, der ihr zeigt, dass er sie trotz ihrer Trauer und ihrer Unsicherheit in zwischenmenschlichen Bereichen nicht vergessen hat. 

Solomon selbst hat es anfangs nicht leicht, in der neuen Herde akzeptiert zu werden, doch auf seine sanftmütige Art etabliert er sich schließlich zum Anführer der sechs Pferde und Bubba Jack, dem frechen weißen Esel. 

 

kaeferwerbung / Pixabay

Meinung: Mit viel Gefühl und Liebe zu Mensch und Tier schildern Jodi Stuber und ihre Co-Autorin Jennifer Marshall Bleakley das Leben auf der HopeWell-Farm mit Solomon als Mittelpunkt, der nicht nur eine Bereicherung für die Farm und das Seelenpferd seiner neuen Besitzerin wird, sondern auch ein Held, indem er den Herdenverband vor einer Gefahr schützt und dabei (Achtung Spoiler!) sein Leben gibt.

Seinen Namen trägt später ein Veteranen-Projekt, das Jodi realisiert, als sie die Bekanntschaft mit dem kriegstraumatisierten Vater eines Jungen macht, der HopeWell besucht. 

Gefallen hat mir besonders, dass Jodi trotz ihrer Verluste nicht aufgibt und Gott vertraut. Ihre Therapie-Farm stellt sie immer vor Herausforderungen, finanziell und privat, doch sie lässt sich nicht entmutigen und findet durch alle Widrigkeiten zu sich selbst und zu einem erfüllenden Leben mit ihrer Familie. Ein wichtiger Wegbereiter dazu war Solomon, der mir richtig ans Herz gewachsen ist. Im Mittelteil gibt es Fotos der Familie, den Pferden mit ihren "Patienten" und der Farm. Auch das war eine nette Idee.

Man lernt viel über das Verhalten von Pferden und Tieren im Allgemeinen in diesem Buch, und ist bisweilen erstaunt, wie sensibel und empathisch sie gerade auf seelisch verletzte Menschen reagieren.

 

Alexas_Fotos / Pixabay

 

Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass "Solomon", das ich in einem christlichen Buchladen entdeckt habe, auf mich gewartet hat, um mich in meiner Trauer zu trösten. Vielleicht ist es für viele zu "amerikanisch", vor allem wegen dem symbolträchtigen Veteranen-Teil, der für Europäer oft schwer nachzuvollziehen ist, aber ich fand es großartig und zum richtigen Zeitpunkt. 

Schade nur, dass Solomon nicht ein längeres Dasein auf HopeWell vergönnt war. Da habe ich sehr weinen müssen. Wirklich ein Pferd und ein Buch, die Herzen berühren!

 

Bewertung: 💫💫💫💫💫

 

 

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