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Dienstag, 21. Oktober 2014

Benedict Cumberbatch ~ nie hölzern, aber jetzt wächsern!

Schon lustig, irgendwie: die wenigsten in meinem engeren Umfeld (und wahrscheinlich die meisten über Dreißigjährigen) kennen weder die Serie "Sherlock" noch deren aparten Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch, und dennoch wurde heute in Madame Tussauds in London feierlich sein wächsernes Ebenbild enthüllt; eine Ehre, die nur wirklich bedeutenden Persönlichkeiten zuteil wird - wie es sich in seinem Fall gehört, mit zügellosen Selfies und quietschfidelen Cumberbabes.

 



Als ein solches habe ich im Vorfeld davon gewusst und war sehr skeptisch, wie man seine doch recht eigenwillige Physiognomie wohl umsetzen würde. Selbst klassisch *schöne* Menschen wie Johnny Depp und Angelina Jolie finde ich wenig geglückt. In Hamburg im Panoptikum war Udo Lindenberg am lebensechtesten von allen dort ausgestellten Puppen, und der trug eine Sonnenbrille...

Aber ich muss sagen, ich war dann doch positiv überrascht. Auf dem Foto zumindest fällt Benny eigentlich nur durch seine teilnahmslos wächserne Miene aus dem Rahmen. Ich hätte mir zuerst lieber einen Sherlock-Ben mit dunklen Locken gewünscht, aber wenn ich es genau überlege, gefällt er mir so "privat" fast besser - immerhin ist er auf dem besten Weg, sich zu einem ernst zunehmenden Charakterdarsteller zu etablieren. Der Anzug wurde von ihm gespendet, und das Haar, das vielen missfällt, ist zwar nicht sein eigenes, kommt aber seinem ungefärbten rötlichen Schopf verblüffend nah. Und von einem müden oder verheulten Ausdruck, der moniert wurde, kann ich nichts feststellen. Dass er als Püppchen ein bisschen blasiert wirkt, liegt offenbar in seiner noblen Gentleman-Natur.

Ich finde die Figur jedenfalls supertoll, echt kunstvoll und richtig klasse und hoffe, dass ich sie in naher Zukunft mal besuchen kann, bevor Benedict Cumberbatch für die übernächste Generation nur noch ein komischer Name ist und der schmucke Dressman aufgrund abnehmender Popularität in den Schmelztiegel zum Recycling muss... okay, das war fies und eigentlich ein Scherz. Wahrscheinlich hat er das Zeug zum Dauerbrenner - immerhin ist sein Abbild in Madame Tussauds ein guter Grund und Ansporn, es zu bleiben bzw. zu werden.

Dieses recht interessante Video zeigt ein wenig, wie die Figuren in der Werkstatt hergestellt werden. Jeder potentielle "Kunde" wird abgemessen, der Kopf vormodelliert und schließlich eine Negativform aus Gliedmaßen und Körper gemacht, um die Wachsteile hohl zu gießen und zusammenzusetzen. Die Haarsträhnen werden einzeln eingeknüpft, und trotzdem sind die Figuren in der Regel innerhalb von drei Monaten fertig. Wahnsinn! Klingt ziemlich aufwendig und diffizil, aber ich glaube, an dem Job hätte ich auch Spaß. Besonders, wenn öfter mal solche lohnenden und feschen Modelle reinschneien... (O;



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